Label: Trollzorn Records
VÖ: 30.06.2017
Stil: Pagan Metal
In diesem Jahr, 25 Jahre zuvor irgendwo im und um den Ruhrpott herum erblickte das erste mal der Name Black Messiah die Musikwelt. Seitdem ist die Truppe rund um Zagan bekannt für den klassischen Pagan Metal der alten Schule. Logisch, immerhin haben sie mit als erstes damit angefangen. Nachdem die Jungs ihren Stil gefunden haben blieben sie diesem auch stets treu, entwickelten sich weiter, aber verloren nie den Kern ihrer Musik. Wer Black Messiah kennt, erkennt sie sofort ab den ersten Tönen. Einige bekannte Titel und Ohrwürmer haben es bis nach ganz oben geschafft und wurden rauf und runter gespielt.
Fröhlich, melodisch, leicht zu erkennen und mitzusingen. Dazu ein bisschen Melo-Death Metal und klassische Elemente und natürlich die vielen erzählerischen Titel über die Sagen und Geschichten rund um die Wikinger und ihrer Mythologie. Das alles sind Sie und bleiben Sie immer noch. Für die einen zum Leid, für die anderen zum wohl. Mit dem aktuellem Album "Walls Of Vanaheim" fährt die Truppe nämlich im selben Fahrtwind, wie mit den Alben zuvor. Ein paar kleine, neuere Akzente wurden in das Konzept eingepflegt, aber es hält sich in Maßen. Der neue Ableger reiht sich mit seiner Fortsetzung des begonnen Konzeptes von 2009 mit "First War Of The World" auch genau in dessen Kritik und Pluspunkte ein. Der 2te Teil der Saga ist 1:1 passgenau auf den Vorgänger zugeschnitten. Perfekt also um sich gute 2 Stunden mit auf die Reise von Odin zu begeben, sofern man dies möchte. Der bekannte Sprecherstimme leitet das Geschehen mit dem "Prologue - A New Threat" ein, unterbricht die Musikalische Reise ab und zu für ein paar weitere Storyerzählungen und beendet das Album schließlich mit "Epilogue - Farewell". So wie man es eben kennt und auch erwartet, wenn es mit dem Konzept weiter gehen soll. Was ebenso geblieben ist und wohl immer so sein wird, ist der 2-sprachige Gesang, welcher die Texte je nach Song entweder in Englisch oder Deutsch wiedergibt. Ein schönes Gimmick, wobei man sich nach einiger Zeit, ich es mir doch wünschen würde, wenn man bei einer Sache bleiben würde und sich dieser 100% zuwendet.
Aber Moment, wie konnte ich es bisher noch nicht erwähnen? Zagan gibt natürlich auf dem neuen Ouput wieder Vollgas auf seinem Streichinstrument und dem Markenzeichen der Truppe schlechthin. Und das behalten die Jungs zum Glück auch bei, denn es hebt sie in der Umsetzung und der Wertigkeit innerhalb des Bandgefüges ab. Zagan streicht nicht nur im Hintergrund, sondern die Violine steht und bleibt im Vordergrund. Aber man merkt es schon, dass neue Album ist recht zäh zu beschreiben. Da es mit den sämtlichen Parallelen zu den Vorgängern eben wirklich deren Vor und Nachteile mit sich zieht und somit den Anschein erweckt, dass einem eben auch dies vorliegt und man nicht noch einmal alles erzählen und auflisten müsste. Stilgetreu ist diese Eigenschaft, aber zu eisern durchgezogen, kann es mit wenig Glück auch ein schleichendes Ende sein. Irgendwie schade, da doch gute 4 Jahre seit dem letzten Album vergangen sind. Zumal obendrein der von einigen Alben gewohnte Kassenschlager aller "Windloni", "Sauflied" und Co fehlt.
Natürlich kann man einer Band nicht stark ankreiden, dass sich wenig ändert, hingegen aber erwarten, dass der typische Song wie immer in anderer Form vorhanden ist. Aber es fehlt dem Album an zumindest einem Höhepunkt und in dem Fall hätte es dieser fehlende Song wohl sein können und die teils strenge Erzählung etwas aufgelockert. Da diese sich durch teilweise zu langen Titeln, wie z.B. "Mime´s Tod" mit guten 9 Minuten ausmacht und es dem Hörer somit noch schwerer macht, sich von "Walls Of Vanaheim" überzeugen zu lassen. Das Wesentliche geht bei der gesamten Spieldauer von 70 Minuten mit seinen teilweise zu langen Fülltiteln verloren und hätte in anderer Form vielleicht mehr Beute mit sich bringen können. Das 25 Jubiläums Album ist bei weiten kein Reinfall. Zumal die Qualität des Tonträger und seiner erschafften Stimmung Bandtypisch passend und stimmig ist. Aber für die aktuelle Zeit nach dem Pagan-Boom ist es insgesamt in sich zu sehr eingestaubt und kommt unterdrückt rüber.
Man hat das Gefühl, dass mehr dahinter stecken könnte, als das was Black Messiah in ihrem Rahmen frei lassen. Die Zeit scheint gekommen zu sein, vielleicht die eigenen Ketten zu sprengen. Man darf gespannt sein, ob die Truppe die Kraft dazu hat, oder weiter den vielleicht einfacheren ruhigeren Weg segeln möchte.
Bewertung: 4,0 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Prologue - A New Threat
02. Mimir´s Head
03. Father´s Magic
04. Mime´s Tod
05. Call To Battle
06. Die Bürde Des Njörd
07. Satisfaction And Revenge
08. The March
09. The Wallss Of Vanaheim
10. Dicisions
11. Mit Blitz und Donner
12. The Ritual
13. Kvasir
14. A Feast Of Unity
15. Epilogue - Farewell