Label: DIY
VÖ: 01.03.2022
Stil: Thrash Metal

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Ich musste vor drei Jahren schmerzhaft erfahren, dass ich trotz meiner redaktionellen Arbeit und meinem so erarbeiteten Fachwissens doch nicht alle Bands kenne, die meinem Gusto entsprechen und mindestens schon zwei Scheiben auf dem Markt haben.

Bei einem Gig beim Rock unter den Eichen jedenfalls hörte ich erstmals Archaic aus Ungarn und wurde von einer energetischen Bühnenperformance und einer Soundmischung aus oldschooligem Thrash und einer fetten Legion of the damned Kante förmlich weggefegt, was mich dazu veranlasste, mich mit der Band etwas näher auseinanderzusetzen und mich nun darüber zu freuen, dass die Truppe aus Budapest nun ihrem dritten Rundling ihre Tradition pflegen und fortführen.

Ebenfalls schön zu hören ist der Umstand, dass man trotzt fehlender Unterstützung eines finanzkräftigen Labels einen mehr als amtlichen Sound hinbekommen hat, bei dem gerade der Drumsound einem die Naturkrause glättet. Auch ist die Frische zu hören, die Gitarrist Péter Erdélyi mit seinen erstmals zu hörenden Vocals reinbringt, der er klingt deutlich differenzierter als sein Vorgänger, was bei solchen Thrash Granaten wie „Until we fade“, dem rasenden „Withstanding“ oder meinem Favoriten „The truth“ ziemlich geil zur Geltung kommt.

„The endgame protocol“ ist ein rasender und fieser Thrash Nackenschlag, der mir zwar manchmal ein wenig zu deathig daherkommt, dennoch immer wieder die Kurve bekommt und für ordentlich Gerumpel im Gebälk sorgt. Sollten Archaic mal bei Euch in der Nähe sein, geht unbedingt vorbei, denn live sind die Magyaren unschlagbar. Bis es aber soweit ist, solltet Ihr Euch diese Keule ins Regal legen und dabei mächtig die Extensions rotieren lassen.

01. No one knoews
02. The truth
03. Behind
04. The subliminal
05. Lines
06. Withstanding
07. A cold embrace
08. From the undying
09. Endgame protocol
10. Until we fade