ANTIOCH - VI: Molten Rainbow (2023)
(8.447) Olaf (8,0/10) Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
VÖ: 21.07.2023
Stil: Heavy Metal
Meine Güte, was ist dem unserem Maik beim letzten Release der Kanadier über die Leber gelaufen? Alkoholfreies Radler? Als ich zum ersten Mal die Starttatset betätigte dachte ich sofort, dass ist was für unsere Rakete aus Kornwestheim, doch seine kläglichen 6,7 Punkte ließen mich ein wenig erschaudern, so dass ich mich höchstpersönlich an das Album setzte, um den Ärmsten nicht noch mehr Leid aufzubürden.
Normalerweise liegen wir beide nicht so quer, doch im Falle des Trios aus Windsor in Ontario muss ich unserem Arbeitstier widersprechen, denn Antioch erfinden sicherlich das Rad nicht neu oder sind innovativ, doch warum sollten sie das auch sein?
Der etwas altertümlich anmutende Metal geht gut ins Ohr, hat ein paar herrliche Schenkelklopf-Momente und bis auf die extrem cheesige und viel zu lang geratene Halbballlade „Imps in the coal“ machen die Gebrüder Rhinozeros, äääh, Rhyno mit ihrem Compadre und Barde Nick Allaire verdammt viel richtig.
Gerade das abwechslungsreiche und mit vielen Tempiwechseln ausgestattete „Tempi…äääh…Temple of black fire“ ist ein Paradebeispiel, wie kerniger und erdiger Heavy Metal zu klingen hat.
Bei den etwas schnelleren Parts klingen ab und an die leider viel zu früh von uns gegangenen 3 Inches of Blood durch, die ich bis heute verehre und überhaupt muss man als Fan von Night Demon, Visigoth oder ähnlich gelagerten bands dieser Spielart des Metal ebenfalls Antioch ins Regal wuchten, denn die stehen den vorgenannten Bands in nicht viel nach.
Die Refrains sind catchy, die Produktion schön oldschoolig, dennoch druckvoll und unterstreicht den akustischen Trip in die metallische Vergangenheit hervorragend. Die gesamte Scheibe läuft gut rein, hinterlässt ein angenehmes Bauchgefühl und das Verlangen, die hier zur Leier getragene Lyrik auch mal live eingetrichtert zu bekommen.
Natürlich erfinden Antioch mit ihrem geschmolzenen Regenbogen das Rad des Metals nicht neu und so richtig innovativ ist es auch nicht, doch der von den Kanadiern dargebotene traditionelle Heavy Metal ist für uns Oldschoolige genau das richtige, um ein billiges Dosenbier zu exen, sich die mit Schwarzem Krauser gedrehte Fluppe anzuzünden und mit den zerrissenen Jeans und Hightops amtlich die Luftgitarre kreisen zu lassen. Ich mag’s…