Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (11/24)

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PATRICK

Kein Jammern oder Zetern - Der Jahresrückblick 2021


Wo soll man anfangen? Das Jahr 2021 war in vielerlei Hinsicht eines der beschissensten Jahre, welche ich (wir alle?) durchleben musste. Eigentlich galt es, den Mist aus dem letzten Jahr zu bessern und zu ändern, doch es sollte leider anders kommen. In meinem Jahrespoll von 2020 wünschte ich mir mehr Zusammenhalt, mehr miteinander und wesentlich weniger Spaltung.

Leider habe auch ich mittlerweile einsehen müssen, dass dies wohl weiterhin und auch noch auf sehr lange Zeit ein reines Wunschdenken bleiben wird, denn wir haben uns definitiv noch weiter voneinander entfernt. Zwischenmenschlicher Umgang, Respekt gegenüber und die Akzeptanz gegenteiliger Meinungen sind so gut wie gar nicht mehr vorhanden.



Es sagt allumfassend schon wirklich wahnsinnig viel über eine Gesellschaft aus, für die der Impfstatus wichtiger erscheint als all die genannten Eigenschaften und zwischenmenschlichen Gegebenheiten. Ich erachte das als eine leider sehr traurige, beunruhigende und irgendwie auch eine sehr gruselige Entwicklung. Den Glauben an eine Besserung (an das Gute?) rückte somit in diesem Jahr nochmal ein ganzes Stück weiter in eine mittlerweile schier unerreichbare Entfernung. Dementsprechend trübselig verlief dieses Jahr, in dem ich, sehr zum Leidwesen meiner Mitmenschen mit der einen oder anderen negativen und auch depressiven Schwingung zu kämpfen hatte/habe.

Wie dem auch sei. Es hilft kein Jammern und kein zetern, denn zumindest auf der musikalischen Seite konnte das Jahr 2021 auf einige qualitativ hochwertige Veröffentlichung zurückblicken. Meine Jahres Top Ten Liste ist dieses Mal auffallend dunkel und düster ausgefallen, aber das liegt neben der allgemein bekannten Situation einfach an der Tatsache, dass speziell im Bereich des atmosphärischen Schwarzmetalls ein paar unglaublich fein geschliffene Diamanten das Licht der Welt erblickt haben.

Viel Spass mit meiner Top Ten des Jahres 2021.


Alben des Jahres 2021


01. EMPYRIUM   -   Über den Sternen   -   VÖ 26.02.2021
Unangefochten auf dem ersten Platz steht das neue Meisterwerk aus dem Hause EMPYRIUM. Was der gute Markus Stock, zusammen mit Bandpartner Tobias Helm auf „Über den Sternen“ abgeliefert hat, ist einfach nicht von dieser Welt. Dieses Album strotzt nur so vor Magie, purer Atmosphäre, musikalischer Genialität, gleicht einer totalen Hingabe an die Natur und ist in seinen vielen Facetten so unheimlich detailverliebt. Ein wahnsinnig starkes und unglaublich intensives Album, welches völlig zu Recht meinen Jahres Poll anführt.

Lieblingssongs: „The Oaken Throne“ und “Über den Sternen“

02. SETH   -   La Morsure Du Christ   -   VÖ 07.05.2021
Auf dem 2. Platz liegt mit „La Morsure Du Christ“ der französischen Kirchenschänder SETH, eines der besten Black Metal Alben der letzten Jahre. Solch ein grandioses Album hätte ich den Jungs beileibe nicht mehr zugetraut. SETH sind zwar, in all ihren künstlerischen Schaffensphasen schon seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Les Blessures De L’ame“ eine favorisierte Band meinerseits und dementsprechend ein steter Begleiter auf meinem Weg durch die dunklen Künste, aber einen dermaßen perfekten Brückenschlag zum genannten ersten Album und der damit verbundenen Nostalgiewelle, habe ich in keiner Weise erwartet. Grandios.

Lieblingssong: „Metal Noir“ und „Hymne Au Vampire (Acte III)“

03. NEGURĂ BUNGET – Zău – VÖ 26.11.2021
Passend zum dritten Platz tummeln sich auf dem selbigen auch drei Alben, die für mich in ihrer gemeinsamen Vergangenheit und in ihrer musikalischen Komplexität so dermaßen nah beieinander liegen und dementsprechend einfach zusammengehören. Die Rede ist von SUR AUSTRU und ihrem Meisterwerk „Obarsie“, gefolgt von DORDEDUHSHar“ und schließlich gipfelte der musikalische Output dieser illustren Runde dann auch noch im Schwanengesang der ehemals gemeinsamen Hauptband NEGURĂ BUNGET, welche mit „Zau“ nun endgültig und mit allem gebührendem Respekt zu Grabe getragen wurde.

Düster, tragend, majestätisch und episch schleifen sich die drei Alben durch den Gehörgang. Manchmal etwas moderner und progressiver angehaucht (DORDEDUH), manchmal etwas eingängiger und traditioneller (SUR AUSTRU), bewegen sich die drei Bands auf ihrem absolut einzigartigen und unvergleichlichen Stil und präsentieren uns ein unfassbar intensives Konstrukt aus Black Metal, Folk, nebelverhangen Landschaften und einer derart fesselnden atmosphärischen Dichte. Wahnsinn. Dennoch…meine Punkte für Platz 3 gehen an Negura Bunget
Lieblingssong: „Brad“ und „Toacă Din Cer“

04. IOTUNN   -   Access All Worlds   -   VÖ 26.02.2021
Anfang des Jahres erblickte mit „Access All Worlds“ der Dänen von IOTUNN ein Album das Licht der Welt, in welches ich mich während des ersten Hördurchlaufes Hals über Kopf verliebt habe. Ich habe nichts erwartet und wurde aufgrund des wahnwitzigen Ideenreichtums dieser Band völlig vor den Kopf gestoßen. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass man sich mit Jón Aldará von der färöischen Band HAMFERD ein dermaßen talentiertes und unglaublich grandioses Goldkehlchen mit ins Boot geholt hat, der jeden Song des Albums mühelos auf einen absoluten Goldstatushievt.Egal ob Death Metal, Doom Metal, Black Metal, Heavy Metal, oder epische Songstrukturen, diese Scheibe vereint dies alles, scheinbar spielend einfach und auf völlig beeindruckende Art und Weise zu einem wahrhaften Monster von einem Album! Nun, knappe zehn Monate später bedeutet mir dieses Meisterwerk immer noch unheimlich viel und befindet sich auf dem besten Weg, eine der besten Scheiben des neuen Jahrtausends zu werden. Wer diese Platte nicht kennt, hat definitiv eines der Highlights der letzten Jahre verpasst!

Lieblingssongs: „Voyage Of The Garganey I” und “Safe Across The Endless Night”

05. WORMWOOD   -  
Arkivet   -   VÖ 27.08.2021

Eine der meistgehörten und immer noch schwer in Dauerschleife rotierenden Platten in diesem Jahr, befindet sich mit WORMWOODsArkivet“ auf meinem fünften Platz. Im Grunde wird uns hier Black Metal schwedischer Prägung geboten, der aber in außergewöhnlicher Art und Weise auch durchaus andere Strömungen aus diversen Musikrichtungen im Sound zulässt. Unbedingt hervorzuheben sind diese wahrhaft fantastischen und wunderschön melodischen Gitarrenharmonien, die den Songs immer eine gewisse tieftraurige Grundmelancholie geben, dabei aber niemals zu tief in den Sumpf der Tränen abdriften. Grandioses Songwriting, ein für diese Art Musik fast perfekter Sound und ein vorzügliches lyrisches Gesamtkonzept, machen diese Scheibe zu einem wahrhaft genialen Sahnehäppchen.

Lieblingssongs: „The Archive“ und „The Gentle Touch Of Humanity“

06. AEON   -   God Ends Here   -   15.10.2021

Mit Platz Nummer sechs wird es endlich mal Zeit für richtigen Death Metal. Kein Album in diesem Genre hat mich in diesem Jahre mehr gepackt und gefesselt als AEON´s neues Meisterwerk „God Ends Here“. Es gab Zeiten, da bekam ich diese Platte einfach nicht mehr vom Teller! Der schwedische Vierer metzelt sich hier in ihrer gewohnt „unschwedischen“ Art durch elf ultrabrutale Geschütze, welche immer mal wieder durch meisterhaft eingestreute Intermezzi aufgelockert werden. So schafft es die Platte insgesamt auf 16 Tracks über eine Spielzeit von knapp 50 Minuten, in der nicht auch nur der kleinste Bruchteil einer Sekunde als langweilig zu bezeichnen wäre. Das ist Death Metal in absoluter Perfektion, mit der nötigen Portion Abwechslung und der grandiosen Eigenschaft, ja schon fast eingängig zu sein. So und nicht anders, hat diese Mucke zu klingen. Ein wahnsinnig geiles Potpourri aus teuflischen Noten und purer Blasphemie, welches sicherlich noch einige Runden auf meinem Plattenteller absolvieren wird. Völlig geniales Teil.

Lieblingssongs: „Liars Den“ und „God Ends Here“

07. TRIBULATION   -   Where The Gloom Becomes Sound   -   29.01.2021

Im Januar dieses Jahres kam mit „Where The Gloom Becomes Sound“ ein Album auf den Markt, welches sich sofort in mein Herz gedreht hat und mir war augenblicklich klar, dass TRIBULATION mit diesem fabelhaften Werk definitiv in meiner Jahres Top Ten landen werden. Ich sollte recht behalten, denn auch elf Monate später ist diese Platte immer noch ein ständiger Begleiter in meiner musikalischen Welt. Diese völlig einzigartige Verschmelzung aus (Death) Metal und Gothic mit gelegentlichen Darkwave Einsprengseln sind absolut eigenständig und auf phänomenale Art und Weise miteinander verknüpft. Dazu kommt noch diese ständig vorherrschende und ureigene Horroratmosphäre, die einem permanent das Gefühl gibt, der Hauptdarsteller in MurnausNosferatu zu sein. Ein ganz großes Werk!

Lieblingssongs: „In Remembrance“ und „Hour Of The Wolf”

08. FRIISK   -   …Un Torügg Bleev Blot Sand   -   VÖ 02.07.2021

Platz acht beansprucht eine Black Metal Band aus deutschen Gefilden für sich. FRIISK haben mit „…Un Torügg Bleev Blot Sand“ ein dermaßen geniales Album abgeliefert, welches mich rundum zufrieden gestellt hat. Diese unglaublich geniale Mischung, aus rasendem Black Metal und groovenden, gnadenlos epischen Songstrukturen, welche durch diese hochgradig hymnenhafte Gitarrenarbeit perfekt in Szene gesetzt wurde, ist einfach schlicht und ergreifend als perfekt zu bezeichnen. Hinzu kommen diese wunderbar großartigen, zwischen Flüstern, tiefem und kehligem Growling, bis hin zu hysterischem, Mark und Bein erschütterndem Kreischen, alles abdecken was den geneigten Black Metal Fan in totale Verzückung setzt. Wer z.B. die deutschen NAGELFAR zu seinen Faves zählt, kommt an FRIISK nicht vorbei!

Lieblingssongs: „Mauern aus Nebel“ und „Fiebertraum“

09. NIGHT CROWNED   -   Häddanfärd   -   VÖ 09.07.2021

Pechschwarze Raserei, abartig grandiose Melodiebögen, ständig präsente (aber niemals aufdringlichen) Tastenteppiche, typische und (zum Glück) in Landessprache dargebotene Vocals und ein extrem dynamisches und präzises Drumming bestimmen das Klangbild von „Häddanfärd“ der Schweden NIGHT CROWNED. Wir sprechen hier trotz der vielen flirrenden Melodien und den sparsam eingestreuten Clean Vocals von einem beinharten Black Metal Album, doch trotzdem ist diese Scheibe durchgehend gespickt mit Hits und bietet uns mit „Nattkrönt“ und mit „Enslingen“ zwei absolut großartige Übersongs. Wer auf die typisch schwedische Schwarzwurzelraserei steht, MUSS dieses Album im Plattenschrank stehen haben. Viel besser kann man diese Art Mucke definitiv nicht zelebrieren.

Lieblingssongs: „Enslingen“ und Nattkrönt“

ANCIENT WISDOM   -   A Celebration In Honor Of Death   -   VÖ 06.08.2021

Verdammt nochmal 17 lange Jahre mussten wir auf dieses Manifest warten. Marcus „Vargher“ E. Norman (u.a. NAGLFAR, BEWITCHED) hat scheinbar endlich wieder Bock auf doomigen Black Metal und legt uns mit „A Celebration In Honor Of Death“ ein wahrhaft grandioses Meisterwerk vor, welches völlig zurecht einen Platz in meiner Jahres Top Ten bekommen hat. Es kriecht, es groovt, es klingt zu jeder Zeit unfassbar schwer und heavy und zu allem Überfluss kommt auch noch diese opulente orchestrale Untermalung, welche jeden der 7 Songs zu einem kleinen Meisterwerk heranwachsen lässt. Dieses Album ist von vorne bis hinten in seiner Gesamtheit als vollkommen und absolut makellos zu bezeichnen und in seiner atmosphärischen Dichte unvergleichbar und völlig einzigartig. Eine prächtige und wahrhaft grandiose Ode an den Gevatter Tod. Hoffentlich müssen nicht wieder erst 17 Jahre vergehen, um das nächste Album in den Händen halten zu können. Pure Dunkelheit! Unbedingt anchecken!

Lieblingssongs: „Breaking The Circle Of Live” und “The Coronation”


Die Bonus-Bomben des Jahres 2021


Natürlich war es auch in diesem Jahr nicht leicht, sich auf lediglich zehn Kracher festzulegen, aber eine Top Ten geht eben erfahrungsgemäß nur bis…..äh….zehn. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es definitiv noch ein paar weitere Perlen wert sind, genannt zu werden und denen man dringend ein Ohr leiden sollte.

  1. EXXPERIOR – Escalating Conflicts
  2. THE CROWN – Royal Destroyer
  3. WHITE VOID – Anti
  4. UNGFELL – Es Grauet
  5. EINHERJER – North Star
  6. THYRFING – Vanagandr
  7. CARCASS – Torn Arteries
  8. ALDA – A Distant Fire
  9. VULTURELORD – Desecration Rite
  10. GRÁB - Zeitlang
  11. NATTFERD - Vandrin
  12. UTBYRD - Varskrik
  13. WARDRUNA - Kvitravn
  14. HARAKIRI FOR THE SKY - Maere
  15. CRADLE OF FILTH – Existence Is Futile
  16. ASPHYX – Necroceros
  17. FROZEN SOUL – Crypt Of Ice
  18. MANBRYNE - Heilsweg
  19. FORNHEM – Stämman Fran Berget
  20. FLUISTERAARS - Gegrepen door de Geest der Zielsontluiking

Die Enttäuschungen des Jahres 2021


Es fällt einem wirklich nicht leicht, das Jahr 2021 zu erwähnen, ohne dabei eine gewisse Enttäuschungshaltung zu verspüren…aber gut, auch in musikalischer Hinsicht war leider nicht alles perfekt.

  1. Ich freute mich unheimlich auf „Moonflowers“ von SWALLOW THE SUN und musste mir kurz nach release schmerzlich eingestehen, dass man ein Jahrtausendalbum wie den Vorgänger „When A Shadow Is Forced Into The Light“ nicht übertreffen kann und so bleiben zu Guter Letzt lediglich drei annehmbare Songs und 30 Minuten Langeweile.
     
  2. Ebenfalls nicht auf der freudigen Seite des Guten Geschmacks bewegen sich die Jungs von EXODUS und deren aktueller (Aus)Wurf „Persona Non Grata“. Meiner Meinung nach viel zu hektisch, insgesamt zu übertrieben, permanent zu viel auf die Fresse und zu Guter Letzt klingt auch noch der gute SteveSouza (den ich eigentlich sehr schätze) oftmals wie ein abgestochenes Schwein und aus dem allerletzten Loch pfeifend. Ne, das war auch nix wirklich grandioses. Nach einer so langen Durststrecke wirklich Schade.
     
  3. Als die Nachricht umging, dass Sir Proscriptor McGovern die texanischen Mythological Occult Black/Thrash Metaller ABSU zu Grabe getragen hat, war ich sehr traurig. Schließlich zählt deren „The Third Storm Of Cythraul“ Album aus dem Jahre 1997 mit zum Besten was je in diesem Genre veröffentlicht wurde. Umso mehr freute ich mich, als der feine Herr nun mit APSU wieder zurück ist. Leider ist die Scheibe aber nur eine einzige Aneinanderreihung von möglichst vielen hektischen Drumfills und so kommt absolut keinerlei Stimmung auf. Leider überaus anstrengend. Schade. Das war nix.
     
  4. Von HELLOWEENs selbstbetiteltem, furchtbar plastischem und kaugummisüßem Kitsch- und Klimbim-schwangerem Album will ich erst gar nicht sprechen und…..
     
  5. …..der liebe Chefpirat Rolf hat mit „Blood On Blood“ mal wieder bewiesen, dass die Fregatte RUNNINGWILD schon vor mindesten 25 Jahren untergegangen ist und es mittlerweile wirklich an der Zeit ist, die Toten in der Tiefe der See endlich mal ruhen zu lassen, anstatt die Welt mit halbgarem Mist zu belästigen, welcher uns hier als „First Class Heavy Metal“ verkauft wird. Leider Song- sowie Produktionstechnisch absolut unhörbar und zum Schütteln fürchterlich.


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