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PANZERFAUST – Chapter IV: To Shadow Zion (2024)

(9.247) Schaacki (10/10) Black Metal


Label: Eisenwald
VÖ: 22.11.2024
Stil: Black Metal






Fi-na-le … oho! Das große Projekt aus dem Hause Panzerfaust, das im Sommer 2019 seinen Lauf nahm, findet nun sein Ende. Die Tetralogie mit dem Titel „The Suns of Perdition“ liefert unter dem Namen „To Shadow Zion“ den vierten und damit letzten Teil der Reihe. Mit dem Beginn des Unterfangens stieß ich auf die Band und konnte sie seit dem musikalisch und persönlich kennen lernen. In rund fünfeinhalb Jahren haben sie mich sowohl live als auch mit ihren tonträgergebannten Veröffentlichungen mehr als gut unterhalten. Nun also soll das in dieser Zeit entstandene, vier Alben umfassende Konzept vollendet werden und natürlich drängt sich eine Frage auf: Ist „To Shadow Zion“ der würdige Abschluss?

Mit breitem Grinsen darf ich darauf antworten: „Ja!“, denn das neuste Werk der Kanadier lässt nichts missen, was sie über die Jahre so stark gemacht hat. Auch das vierte Kapitel ihrer Tetralogie begeistert von vorn bis hinten. Mehr noch, es umfasst alle musikalischen Eckpunkte der vorangegangenen Teile: Die aggressive Wildheit von „Chapter I: War, Horrid War“, die melodische Vielfalt von „Chapter II: Render unto Eden“ und auch die doomige Schwere von „Chapter III: The Astral Drain“. Die Summe aus diesen drei Vorgängern ergibt also logischerweise den Sound von „Chapter IV: To Shadow Zion“ mit all den Einflüssen und Elementen der Vorgeschichte.

So tastet sich „The Hesychasm Unchained“ langsam heran und wird Stück für Stück aufgeladener bis es zu einem ersten leichten Druckablassen kommt. Doch noch hat sich der Kessel nicht entlüftet. Man spürt immer noch ein leichtes Halten, bis es die nächste Salve gibt. Schnell sind alle Trademarks auszumachen: die beklemmende, bedrohliche Atomsphäre, der drückende Bass von Thomas, der aggressive Wechselgesang von Brock und Goliath und das fulminante Drumming von Alex, das wieder einmal seines Gleichen sucht. Nach sich steigernden, immer tiefer dringenden Melodien von Brocks Gitarre ist es vor allem dieses kranke Schlagzeugspiel, das den Song richtig groß macht. Das Inferno, das Alex zum Ende hin zündet, ist einfach wahnsinnig.

When Even the Ground Is Hostile“ zögert keine Sekunde und geht diesmal sofort in den Angriffsmodus. Ohne Anlauf überfällt der Track den Hörer aus dem Stand und prügelt ihn ohne jeglichen Anflug von Gnade nicht nur in den feindseligen Boden sondern gleich bis zum Erdkern. Wer bisher immer noch nicht herausfinden konnte, wie es sich anfühlt, von einem einzelnen Stück Musik den Arsch aufgerissen zu bekommen, der darf sich diesem Kampf gern stellen – aber Vorsicht: Überlebenschance gleich null!

Dagegen wirkt „The Damascene Conversions“ anfangs schon fast nett. Doch täuscht der Frieden. Mit seinen fast neuneinhalb Minuten lässt der Song sich lediglich Raum für mehr Entfaltung. Die Nummer baut sich immer weiter auf und entfesselt sich erst im letzten Drittel so richtig, was das Ganze spannend, vielschichtig und interessant macht. Auch „Occam's Fucking Razor“ lässt sich Zeit und wächst und wächst. Das Stück rollt anfangs noch mit halber Schlagzahl, baut aber immer wieder kleine Attacken ein oder zeigt sich (vor allem an Bass und Gitarre) verspielt. Ab der Mitte gibt es dann kein Halten mehr und Alex treibt seine Kollegen wieder von der Schießbude aus mächtig an. Die Gitarre kennt keine Spielereien mehr und sägt sich nun durch die Gehörgänge. Mit über zehn Minuten ist auch dieser Track voller Details und unterschiedlicher Facetten.

Zum Grande Finale des Albums und somit auch der „The Suns of Perdition“-Tetralogie bläst dann der Titeltrack „To Shadow Zion (No Sanctuary)“. Dass auch dieser eine gewisse Überlänge hat und nicht übers Knie gebrochen wird, dürfte wohl kaum überraschen. Für den großen Abschluss der Reihe schöpfen Panzerfaust noch einmal aus den Vollen. Der Aufbau ist ausgedehnt und zäh und eine verhaltene Melodie leitet zum ersten kleinen Ausbruch und darüber hinaus. Der Song nimmt mit jeder seiner elf Minuten immer mehr an Fahrt auf und an Feinheiten zu.

Musikalische Abenteurer, die gern auf Detailsuche gehen wie Indiana Jones auf die Jagd nach der Bundeslade, werden etliche Schätze entdecken dürfen. Doch auch die offensichtlicheren Kostbarkeiten, wie beispielsweise der halb-klare Gesang (wenn man es so nennen kann) oder der starke Anstieg an Melodie sowohl von Gitarre als auch Bass, faszinieren. Und was abermals Überdrummer Alex abliefert, spottet jeder Beschreibung. Welch ein Brett, welch ein Song, welch ein Finale! Dieser Track trägt völlig zu Recht den Titel des Albums in sich und liefert absolut würdig den Abschluss des Gesamtwerkers „The Suns of Perdition“.

Mehr kann, will und muss ich zu dieser Scheibe wohl nun nicht mehr sagen. Eher kann ich noch ein gesamtumfassendes Fazit zur ganzen Reihe geben: „The Suns of Perdition“ ist ein wahnsinnig gut geschriebenes Konzept-Werk, das mit seinen vier Alben stets abliefert. Jedes weist verschiedene Schwerpunkte auf, doch passen alle Teile perfekt zusammen und ergänzen sich hervorragend. Ein jeder, der sich dunkler und harter bis brutaler Musik mit Tiefgang und Abwechslung verschrieben hat, muss in „The Suns of Perdition“ reinhören und es müsste wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn sich keine Begeisterung beim Hörer einstellt. Jedes der Alben bekommt von mir eine klare Empfehlung für Fans extremer Musik – und somit natürlich auch „Chapter IV: To Shadow Zion“!

Anspieltipps: „Occam's Fucking Razor“ und „To Shadow Zion (No Sanctuary)“


Bewertung: 10 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The Hesychasm Unchained
02. When Even the Ground Is Hostile
03. The Damascene Conversions
04. Occam's Fucking Razor
05. To Shadow Zion (No Sanctuary)




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