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OPETH – In Cauda Venenum (2019)

(5.758) Nick (6,0/10) Progressive Rock, Acoustic Rock, Hard Rock

Label: Moderbolaget Records
VÖ: 27.09.2019
Stil: Progressive Rock, Acoustic Rock, Hard Rock

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Seien wir mal ehrlich in der causa Opeth...das letzte gute, keineswegs durchgehend überragende Album war „Watershed“, welches seinem Titel gerecht wurde und den Übergang von der härteren, düsteren Opeth-Ausrichtung hin zu Progressive Hard Rock (only !) markierte. Das ist immerhin schon über 10 Jahre her.

Akerfeldt hat sich nunmehr seiner spielerischen Passion des vintage progressive mit überdeutlichen 70er Jahre Anleihen vollständig verschrieben, seinen Gesang verbessert und sein Spektrum diesbezüglich weiter ausgelotet. Überzeugen konnten mich diese letzten 3 Alben nicht mehr. Der kreative und künstlerische Tiefpunkt war für mich sodann mit dem schwülstigen „ Sorceress“ aus dem Jahr 2016 dann erreicht.

Nun, im Vorfeld dieser neuen Produktion schien man mächtig die Werbetrommel zu rühren, gar zweisprachig würde das neue Album an den Start gehen. Es war fast schon Großes zu erwarten, vielleicht eine Rückbesinnung auf alte Tage der Band im Klassikergewand.

Eine Rückbesinnung ist es dann nicht geworden, vielmehr eine Festigung des nunmehr eingeschlagenen Wegs. Akerfeldt singt besser als je zuvor, das muss man ihm lassen; da hat er mächtig an sich gearbeitet. Doch wie steht es um die zuletzt doch etwas bräsig gewordene Kompositionskunst dieses intelligenten und talentierten Musikers ?!

Das Album startet mit einem atmosphärischen Intro, das auch einen Dario Argento Film schmücken könnte, so im Stile von „Suspiria“. Es folgt mit dem Dreierschlag „Dignity“, „Heart in Hand“ und „Next of Kin“ bereits der erste und einzige Höhepunkt-Abschnitt des Albums.

„Dignity“ wirkt im Abgang zwar etwas unrund und zusammengebastelt, hat aber eine spannende Atmosphäre, sehr viel Keyboardflächen und ist im Grunde noch wirklich proggy. „Heart in Hand“ ist der absolut stärkste Song der Platte, besitzt alle Trademarks der Band und hat wieder diese geisterhafte Stimmung, die viele alte Opeth-Songs so auszeichneten. Zudem ist der Song eine wirklicher Ohrwurm. Lediglich das arg schmalzige Ende hätte man sich da ersparen können. „Next of Kin“ schliesst diese gute Eröffnung des Albums ab auch wenn der Song etwas schwächer als die beiden Vorgänger daherkommt. Geschenkt; immernoch ein ordentliches Stück.

Was danach kommt, finde ich ziemlich schlimm. „Lovelorn Crime“ kommt angeschlichen wie ein öliger Richard Marx mit „rockigem , dicke Eier-Solo“ im Mittelteil und ist höchstens ein „crime“ an den Ohren des Hörers. Ich merke gerade, wie Akerfeldt weitere über die Jahre hart erspielte Extraleben an meinem Stachelpanzer verliert.

Nach dem unbedeutenden „Charlatan“, welches irgendwie gelangweilt vor sich hinbrubbelt geht’s...

...weiter mit Schunkelrockmusik für Leute, die gern brenennde Feuerzeuge während des Konzerts in der Hand halten.

Desweiteren fällt mir wieder mal unangenehm auf, wieviele „AHH-OHH-UHH“-Chöre Opeth mittlerweile verwenden. Nahezu in jedem Song hat die Band zumindest im Unterfutter diese Ideenlosigkeit zum Stilmittel erhoben. Schrecklich, schrecklicher, am Schrecklichsten nachzuhören in „Universal Truth“, wo Akerfeldt wie eine kleine Fee trällert.

Das letzte Drittel des Albums tut dann nicht mehr so weh wie „Lovelorn Crime“ und „Universal Truth“, bietet aber nahezu keine mir wirklich zu Gehör kommenden Highlights. Hier mal ein Soundtrack- Teppich, da eine akkustische Gitarre, die sich plimpernd darüberlegt. Alles unaufregend, bieder und ziemlich langweilig.

Am Ende dieses Albums angekommen, fallen mir zuerst die seligen Public Enemy ein: „Don´t believe the Hype!“

Denn Opeth/Akerfeldt mögen bessere Musiker/Sänger geworden sein, das Gespür für Dramatik, aufregende Kompositionen haben sie aber meines Erachtens -nicht gänzlich- aber zum Großteil verloren. Ich warte in jedem Fall bestimmt nicht mehr auf ein neues Opeth-Album.

P.S. Ob englisch oder schwedisch nun besser klingt, soll bitteschön jeder selbst entscheiden.

Anspieltipps: "Dignity" und Heart in Hand“

Bewertung: 6,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Garden of Earthly Delights (Intro)
02. Dignity
03. Heart in Hand
04. Next of Kin
05. Lovelorn Crime
06. Charlatan
07. Universal Truth
08. The Garroter
09. Continuum
10. All Things Will Pass


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