IMPERICON NEVER SAY DIE 2014
Terror | Stick to your guns | Comeback kid | Obey the brave | More than a thousand | No bragging rights | Capsize
14.11.2014 - Berlin @ Astra Kulturhaus
Impericon lud zur diesjährigen Never Sy Die! – Tour mit einem auf den ersten Blick relativ schwachen Billing ins Astra Kulturhaus. Entweder sind die Bands noch relativ unbekannt, was natürlich nicht schlecht sein muss, oder man hat sie schon oft gesehen und weiß somit ganz genau was auf einen zukommt. Mit sieben Bands stand also ein langer Harcore-/ Metalcore-Abend bevor.
Diesen eröffnen durften die Jungs von Capsize. Sie gaben sich zwar große Mühe das noch sehr überschaubare Publikum in Stimmung zu bringen und hatten sichtlich ihren Spaß am Musizieren, akustisch allerdings konnte das nicht überzeugen. Meine Enttäuschung hielt sich also in Grenzen, dass deren Spielzeit lediglich zwanzig Minuten betrug.
Eigentlich sollte es eine leichte Aufgabe für No Bragging Rights sein, das besser zu machen. Und beruhigt war ich schon einmal als ich hörte, dass die ihre Instrumente im Griff haben. Aber wer bitte hat Mike Perez das Mikrophon gegeben? Wenn man sich dazu entschließt Melodic Hardcore auf die Bühne zu bringen, ist es nicht gerade von Vorteil einen unbegabten Sänger auf der Bühne rumhüpfen zu lassen. Er sah dabei zwar ganz lecker aus, aber das reißt es ja dann auch nicht mehr raus.
Nun stand jede Menge Metalcore auf dem Programm. More than a Thousand waren an dem Abend die erste Band, die man sich schmerzfrei anhören konnte, was dann auch schon ein paar mehr getan haben, aber füllen sollte sich der Laden erst später. Der Gig dieser Jungs riss mich persönlich nicht gerade vom Hocker, aber sie brachten immerhin solide ihre Spielzeit rum.
Erleichterung kam bei mir auf, als dann endlich Stimmung im Astra aufkam. Dafür gesorgt haben Obey the Brave. Diese Band schafft es Spaß und Härte gleichzeitig rüberzubringen. Das Niveau steigt immer weiter je später der Abend wird, denn hier stehen Musiker auf der Bühne die wissen was sie können.
Mit Comeback Kid kann man an so einem Abend nicht viel verkehrt machen. Vor der Bühne war es inzwischen voll, es wurde gehüpft und geschubst wie es sich gehört. Die Fünf erledigten ihren Job gut und präsentierten Hardcore wie er sein muss. Das Highlight des Abends kam dann im Anschluss.
Stick to your Guns haben live mächtig Bumms. Das sind talentierte Jungs, die dabei auch noch nett anzusehen sind auf der Bühne, und ob geschrien oder gesungen wird, es hört sich alles gut an. Das Bedürfnis meines Hardcore-Herzens ist hier voll und ganz befriedigt und eigentlich wäre das ein würdiger Abschluss des Abends gewesen, aber Terror sollten auch noch zeigen was sie drauf haben. Und die legten dann auch noch ordentlich nach, was zu erwarten war. Die Stimmung im Publikum konnten sie auch nochmal steigern und still stand hier jetzt keiner mehr.
Es war trotz der Anzahl an Bands entgegen meiner Erwartungen ein kurzweiliger Abend, was der kurzen Spielzeit der ersten und den der Begeisterungsfähigkeit der letzten Bands zu verdanken ist. Was lernen wir also daraus? Egal wie langweilig das Line-Up zuerst scheint, wenn Bands wie Publikum Bock drauf haben, kann das durchaus trotzdem eine gelungene Show werden!!