Alben des Jahres 2023

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Gerade Berlin ist eine so interessante Stadt mit einem arschvoll Geschichte. Mit nem Boot? Saugeil! Machen wir, freue mich…“

Evocation Gitarrist und Chef Marko Palmen jedenfalls war begeistert von meiner Idee, vor dem abendlichen Gig im K17, Berlin von der Wasserseite aus zu begutachten. Den Rest der Band ließ der sympathische Sechssaiter die Bühne aufbauen, während er, Mercher und Helltrain Basser Mats Järnil und meine Wenigkeit bei genialem Wetter ein paar Bier verhafteten, über Gott und die Welt plauderten und ich ganz nebenbei den Fremdenführer spielte. Das eigentliche Interview, was in diesem Rahmen stattfinden sollte, verschoben wir in Anbetracht der vorherrschenden Gemütlichkeit auf den Abend. Blöd nur, dass wir nach unserer Tour a) mitten am Humboldt Forum kein Taxi fanden und b) wir alle pissen mussten wie die Tiere und dementsprechend stürzten wir, im K17 endlich angekommen erst mal auf den Lokus.

Der Soundcheck zeigte schon mal heftigst, was uns am Abend erwarten würde, denn was da aus den Boxen kam, knallte amtlich. Dazu eine fantastische Bühnendekoration, alles in Farben des neuen, wirklich formidablen Albums „Illusions of grandeur“ gehalten und eine Band, die scheinbar mächtig Bock auf den Gig zu haben schien. So jedenfalls wechselte ich noch ein paar Worte mit Basser Gustaf Jorde, dem komplett netten und offenen zweiten Saitenzupfer Vesa Kenttäkumpu und verzog mich dann mit Marko und Drummer Janne Boden backstage, um ein klein wenig über das neue Album, Berlin und so einiges anderes zu quatschen.

Wie hat’s Dir denn auf dem Schiff heute gefallen?

Marko: Es war fantastisch, vor allem das Wetter. In Schweden haben wir die letzten vier, fünf Monate beschissenes Wetter gehabt, da tun ein paar Sonnenstrahlen richtig gut. Vor allem haben mir aber die historischen Gebäude und das Regierungsviertel gefallen. Ich schaue mir gerne die Städte an, in denen wir spielen, sofern es meine Zeit es zulässt. Als wir in Nürnberg waren, habe ich mir das alte Reichsparteitagsgelände angeschaut, das war unfassbar! Wenn wir das nächste Mal in Berlin sind müssen wir auf jeden Fall mal zum Olympiastadion und zum Maifeld fahren. Das stammt ja auch aus dieser Zeit. Nee, es war toll und hat verdammt viel Spaß gemacht.

Machen wir, wenn Ihr das nächste Mal in Berlin spielt. Die paar Dates können ja wohl erst der Auftakt sein, oder?

Marko: Ja, das ist der erste Part unserer Tourneen für „Illusions of grandeur“, für die wir auf jeden Fall etwas mehr machen wollen als seinerzeit für „Apocalyptic“.

Janne: Das ist aber nicht unser erster Gig…

Marko: Mensch, hör zu…das ist der erste PART unserer Tourneen.

Janne: Achso…Ja, da hat er ausnahmsweise recht (Gelächter)

Zu Eurem neuen Album „Illusions of grandeur“. In vielen Reviews und auch in dem von Chris kommt immer wieder der Vergleich zu Amon Amarth auf und auch ich finde, dass Ihr im Gegensatz zu „Apocalyptic“ und vor allem zu „Dead calm chaos“ Euren Sound ziemlich radikal verändert habt…

Marko: Diese angestellten Vergleiche interessieren mich kein bisschen. Amon Amarth sind gute Freunde von uns und das nicht erst seit unserer gemeinsamen Tour in 2011. Andererseits ehrt es mich schon ein bisschen, wenn wir mit einer Band verglichen werden, die wir persönlich, musikalisch wie auch menschlich, sehr mögen, doch ein Plagiat sind wir deshalb keineswegs. Ich kann aber die Vergleiche schon irgendwo verstehen, denn musikalisch und vor allem geografisch haben wir denselben Background und daher kann eine gewisse Ähnlichkeit schon irgendwann mal zu Tage gefördert werden. Olavi von AA und Vesa haben finnische Wurzeln und sind mit diesem melancholischen Sound aufgewachsen und allein daher können schon Parallelen entstehen. Komischerweise hat Gitarrist Johan Söderberg damals bei der Tour festgestellt, wie sehr Amon Amarth nach Evocation klingt…und da stimme ich ihm hundertprozentig zu, hahaha.

Ich behaupte dazu mal ganz frech, dass „Illusions of grandeur“ im Gegensatz zu „Apocalyptic“ ein Quantensprung für Euch ist…

Marko: Und da gebe ich Dir absolut Recht. In allen Belangen haben wir uns weiterentwickelt, das Songwriting, die Melodien…einfach Alles! Die Strukturen und vor allem die Hingabe und das kompositorische Talent aller Bandmitglieder befindet sich mit diesem Album auf dem bislang höchsten Level, was wir je erreicht haben. Die Produktion ist fett, das Coverartwork, einfach alles. Wir sind sehr stolz auf das fertige Produkt. Dazu hat unser Produzent Roberto Laghi, wie bereits erwähnt, einen fantastischen Job abgeliefert. Er hat ja bereits 1992 zusammen mit Thomas Skogsberg unser Demo “The ancient gate“ produziert. So schließt sich ein Kreis für uns.

Wenn ich Dich so reden höre, kann ich den Stolz und die Zufriedenheit raushören…

Marko: Auf jeden Fall, denn es hätte nicht besser klingen können. Als die Arbeiten abgeschlossen waren, habe ich das Album tagelang im Auto gehört, als ich zu meiner täglichen Arbeit gefahren bin und ich wurde niemals müde, es immer wieder anzumachen. Bei unseren anderen Alben habe ich meist eine Weile gebraucht, um es wieder zu hören und habe es meist erst mal beiseitegelegt, doch diesmal war es komplett anders.

Du hast gerade Deine tägliche Arbeit angesprochen. Auf unserem Trip vorhin hast Du mir bereits erzählt, was Du machst…

Marko: Ich arbeite als Psychologe in einem schwedischen Gefängnis, was einerseits sehr interessant, manchmal aber auch mehr als anstrengend ist. Ich arbeite mit Mördern, Sexualstraftätern und anderen schlimmen Menschen…

Eine prima Steilvorlage, um Death Metal zu spielen…

Marko: Manchmal (lacht). Textlich nicht unbedingt, da Thomas alle Lyrics schreibt, doch musikalisch kann das durchaus mal bei mir passieren. Wo er allerdings seine Einflüsse herholt, kann ich Dir nicht unbedingt sagen, hahaha. Ok, manchmal ergibt sich durch meine Arbeit schon ein interessantes Thema, über das wir dann sprechen und versuchen herauszufinden, ob es als Text funktionieren könnte.

Mit Eurem neuen Album seid Ihr zu Century Media gewechselt. Ebenfalls ein ganz schön großer Schritt…

Marko: Ich glaube, dass all diese Wechsel, auch die des Promoters, ein logischer und konsequenter Schritt war. Quasi ein weiterer Schritt in unserer Evolution. Wir haben bei einem kleinen Label angefangen und uns hochgearbeitet. Es ist für eine junge und neue Band in meinen Augen ziemlich gefährlich, als kleiner Fisch in einem Teich zu schwimmen, wo mehrere große Fische herumlungern und dich womöglich fressen…

Und bei Century Media seid Ihr jetzt ein großer Fisch?

Marko: (lacht) Nein, wir sind mit Sicherheit kein großer, aber ein mittlerer Fisch, der sich freischwimmt. Momentan sind wir mit der Konstellation mehr als glücklich und zufrieden, denn die Leute reißen sich komplett den Arsch für uns auf und wir sind alle der festen Überzeugung, nun unsere Labelheimat gefunden zu haben, die wir auch für ein paar Alben haben werden.

Zwischendurch kredenzt mir Janne ein Portion Snus, mit der es allerdings etwas schwierig war, vernünftig zu sprechen…

Ihr werdet morgen einen Videoclip drehen…

Marko: Ja, zu „Divide and conquer“ in Offenbach, welches Carlo Oppermann vom Ambicious films drehen wird. Das bedeutet allerdings für uns, morgen verdammt früh aufzustehen, denn es ist ein ganz schöner Ritt bis dahin. Doch wir freuen uns darauf sehr.

Janne: Wir müssen um 6 Uhr schon los…

Marko: Nee, um 5, damit wir auch mal Pause machen können.

Janne: Um 5? Ach du scheiße.


Und vor allem passt diesmal auf die Polizei auf.

Janne: Du hast davon gehört? Ja, einmal gezahlt, weil wir zu schnell waren und das andere Mal, weil die Steckverbindung zu unserem Anhänger defekt war. So ein Dreck…

Ich musste etwas grinsen als mir beim Soundcheck einmal mehr auffiel, dass Du Marko der einzige Langhaarige bei Evocation bist…

Marko: Ich hab mich mittlerweile dran gewöhnt, als Einziger auf der Bühne richtig gut auszusehen. Thomas und Vesa könnten sie sich wachsen lassen, wollen aber nicht. Thomas hat es letztes Jahr probiert, hat es aber nach 6 Monaten entnervt aufgegeben. Das sah vielleicht aus, hahaha.

Ihr habt Euer Album ja ziemlich früh rausgebracht, so dass einer ausgedehnten Festival Saison eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte, oder?

Marko: Momentan darf ich dazu noch keine Wasserstandsmeldungen abgeben, doch ich kann Dir und allen Deinen Lesern versichern, dass wir nächstes Jahr einen arschvoll Festivals spielen wollen und auch werden. Wir wollen Evocation in Länder und Kontinente bringen, wo wir noch nie gespielt haben. Außerdem haben wir vor, diesmal mit „Illusions of grandeur“ etwas länger unterwegs zu sein, als vorher mit „Apocalyptic“. Uns schweben da so drei Jahre vor.

Dafür seid Ihr aber ziemlich schnell und früh nach dem Release gestartet. Ein Risiko?

Janne: Na klar, ein gewisses Restrisiko besteht immer, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Problematisch sind immer die Deadlines, die einen in vielen Dingen einschränken. Das fertige Cover, Interviews, Promotionarbeit. Viele Sachen bleiben da sogar auf der Strecke…

Wie vielleicht ein paar neue Shirts. Unfassbar viel Kohle für’s Bühnenbild ausgeben, aber dann keine aktuellen Leibchen für die Fans…tztztz

Janne: Das war schon scheiße. Der Layouter hat die Termine nicht eingehalten und daher gibt es nur älteres Merch und die CD’s. Das ist natürlich das von Dir angesprochene Risiko, doch im Endeffekt können wir das nicht ändern und lediglich versuchen, aus der Situation das Beste zu machen. Die Preise für unsere Shirts sind dafür momentan extrem niedrig.

Marko: Diese kleine Tour ist quasi eine Release Tour, die wir unbedingt machen wollten, um die Veröffentlichung des Albums gebührend zu feiern, was bislang recht gut gelang.


Auf jeden Fall scheint Ihr mit „Illusions“ mächtig durchstarten zu wollen, wenn man Eure Mörder Backline betrachtet. Die muss doch Unsummen verschlungen haben?

Janne: Ja…(lange Pause und danach großes Gelächter) Wir hatten einfach ein unschlagbares Angebot dieser Firma auf dem Tisch, wo wir absolut nicht Nein sagen konnten und zuschlagen mussten. Wir investieren eh ein Großteil unserer Einnahmen in die Band, um das Pferd halt noch ein wenig länger zu reiten, hahaha.

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