Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (10/24)

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Jaaaa...endlich haben wir wieder eine CD für den "Restnüll des Monats" Titel, wobei allerdings diesmal mehrere Platten diese Würdigung hätten erfahren müssen. Aber ansonsten war der Monat des Frühlingsanfangs gesäht mit tollen bis herausragenden Alben und Überraschungen. Überraschungen auf jeden Fall aus dem Hause In Flames, Children of bodom und Misery Index. Ebenso feiern wir die Wiedergeburt der Ost-Metal Legende Moshquito, die nach einer gefühlten Ewigkeit ein granatenstarkes Album an den Start gebracht haben. Dazu toller Death Metal von Obscure Infinity, den oldschoolern Undead Prophecies, die schon auf Cheffes Zettel  für die jährlichen Top 10 stehen oder, ebenfalls eine kleine Sensation, Whitechapel.

Witzig, dass ein Mitbewerber die tolle Platte von Starquake als "Kiffen für die Ohren" bezeichnete oder die Diskussionen darüber, ob Devin Townsend nun eines seiner besten Alben abgeliefert hat, oder dieses mit Metal überhaupt nichts mehr zu tun hat. Ebenso haben KHNVM ihre Visitenkarte als Newcomer des Jahres abgeliefert, Tyr ein bärenstarkes Comeback aufs Parkett gezimmert haben oder, oder, oder. Lest selber und freut Euch auf eine bunte Mischung Metal. Bis nächsten Monat!


TOP 15 - MÄRZ 2019


DEVIN TOWNSEND – Empath (2019) - 10,1 Punkte

Devin Townsend hat sich mit diesem Werk ein Denkmal erschaffen, welches die Ewigkeit überdauern wird und reiht sich damit in die Riege der ganz Großen ein. Was Bach, Mozart oder Beethoven für die Klassik waren, ist Heavy Devy für die Neuzeit. Ein akustischer Geschichtenerzähler, ein Magier, ein Prophet, ein überragender Komponist. Es ist eine Wonne, seinen Gedanken zu lauschen und zu versuchen, diese zu verstehen. Es ist manchmal nicht einfach, dafür umso ergreifender, wenn man es irgendwann geschafft hat.

BESTA – Eterno Rancor (2019) - 9,5 Punkte

Ich will gar nicht so viele Worte verlieren, weil dich das nur länger davon abhält dir diese fette Scheibe anzuhören. Wenn du auf NAPALM DEATH oder LOCK UP stehst, geh gefälligst auf Bandcampseite der Jungs und lass dir den Schmalz aus den Ohren fegen. Anspieltipps: jedes verdammte Lied

CHILDREN OF BODOM – Hexed (2019) - 9,5 Punkte

Ich muss sagen, dass ich wirklich sehr überrascht war die Platte zu hören, da ich nicht mehr mit solchen Songs gerechnet habe. Von temporeichen Nummern bis simple Kopfnicker ist alles vertreten. Gesanglich hat sich Alexi auch gut weiterentwickelt. Seine Stimme wirkt auf „Hexed“ schön rund und erinnert mich streckenweise doch an den guten alten Peter Tägtgren.

TÝR – Hel (2019) - 9,1 Punkte

Und das Album macht richtig Spaß. Man kann sogar teilweise mitsingen, ohne bei 85% der Töne granatenmäßig danebenzuliegen, und zu einigen Parts kann man sogar headbangen, ohne sich vorher schon mal einen Termin beim Chiropraktiker besorgen zu müssen. Ein wirklich Klasse -Album, das Spaß macht. Mir hätte es zwar gefallen, wenn etwas mehr die Heimatsprache verwendet worden wäre, aber das ist allein mein persönlicher Geschmack

MOSHQUITO – Far Beneath The Tombs - 9,1 Punkte (2019)

eine fette Thrashbratze mit vielen Death Metal-Stilelementen, das so richtig fett abgeht. Irgendwie kann ich mir nun denken, warum in der DDR Metal Bands gerne Steine in den Weg gelegt wurden. Denn wenn MOSHQUITO damals schon so ein Brett vorgelegt hätten, wäre die Mauer ganz von selbst zerbröselt.

KHNVM – Foretold monuments of flesh (2019) - 9,0 Punkte

Starke Riffs, fein ausgetüfteltes Songwriting, ein starkes Albumcover, welches allerdings anfangs ein wenig an die schwarze Sangeskunst erinnert und somit ein wenig in die Irre führt sind nur einige der Vorzüge dieser famosen Scheibe, die man sich als geneigter Fan technisch höchst anspruchsvollen Death Metals unbedingt ins Regal wuchten muss.

OBSCURE INFINITY – Into the vortex of obscurity (2019) - 9,0 Punkte

„Into the vortex of obscurity” ist eine grandiose Überraschung auf einem Markt, der zuweilen wenig für Ebensolche übrighat. Obscure Infinity begeistern mit melodiöser Härte, kompositorischen Geschick und Songs, die auf dem etwas übersättigten Death Metal Markt ihresgleichen suchen. Ein überraschend bärenstarkes Album, welches die Band ohne Umschweife für höhere Weihen qualifiziert.

STARQUAKE – Time space matter (2019) - 9,0 Punkte

Irgendwie ist der Gute bei Deep Purple, Rainbow oder Jethro Tull stehengeblieben, doch warum auch nicht? War, ist und bleibt gute Musik und wenn man seinen Helden solch eine Ehrerbietung zeigt, darf dies einfach nicht ungehört bleiben. „Time space matter“ ist eine großartige Hommage an eine fast vergessene Zeit, ohne anbiedernd zu wirken, sondern vielmehr dieser fantastischen Musikrichtung neues Leben einzuhauchen.

IN FLAMES – I, the mask (2019) - 9,0 Punkte

Natürlich werden In Flames auch in Zukunft kein zweites „Whoracle“ oder „The jester race“ veröffentlichen, doch „I, the mask“ darf getrost als „the missing link“ zwischen „Colony“, „Reroute to remain“ und „Sounds of a playground fading“, die letzte Platte, die ich mit dem neuen Stil noch halbwegs akzeptabel fand, angesehen werden. Manchmal ist ein Schritt zurück genau der richtige Weg, um alte Fans ein wenig milde zu stimmen und dem neuen Klientel den Dutt vom Kopf zu reißen.

ILLIMITABLE DOLOR – Leaden Light (2019) - 9,0 Punkte

Illimitable Dolor begeben sich mit „Leaden Light“ auf eine extrem depressiv, melancholische Reise, welche in Momenten des fast völligen Stillstandes, das Album zu einem echten Meisterwerk reifen lässt.

WHITECHAPEL – The valley (2019) - 9,0 Punkte

Whitechapel haben sich mit „The valley“ weit aus dem Fenster gelehnt und ein spannendes und nicht zu erwartendes Album aus dem Hut gezaubert, welches bei mir mehr als einmal für ein verdutztes Gesicht sorgte. Tolles Songwriting, eine ganz starke Instrumentalisierung und eine Band wie aus einem Guss.

UNDEAD PROPHECIES – Sempiternal void (2019) - 8,9 Punkte

„Sempiternal void“ ist eine famose Zeitreise, quasi der DeLorean unter den momentan veröffentlichten Death Metal Alben und eine herrliche Reminiszenz an eine Zeit, in der viele von uns diese herrliche Musikrichtung gerade erst für sich entdeckten. Undead prophecies machen alles richtig und zauberten mir während ihrer wurmverseuchten 43 Minuten Musik mehrfach ein verzücktes Lächeln aufs Gesicht.

MISERY INDEX - Rituals Of Power (2019) - 8,8 Punkte

Alle Songs sind voll derer Eigenschaften, die die Fans an Misery Index lieben, es gibt kaum etwas zu meckern und wenn, dann ist es eh Geschmackssache. Das Album ist sehr gut produziert, wirkt wuchtig, aber nicht muffig und ist dennoch sehr sauber und aufgeräumt.

IRON SAVIOR – Kill or get killed (2019) - 8,6 Punkte

Natürlich darf man keinerlei Schnickschnack oder progressiven Jazz-Metal erwarten und das ist auch gut so! Iron Savior sind Heavy Metal, Punkt, Aus, Ende…und was sie machen, machen sie hervorragend! Knackig und mit ganz viel dicken, haarigen Eiern produziert ballert sich Kapitän Sielck zusammen mit seiner Crew durch 10 kernig metallische Eternitplatten, die sofort zünden und für Spaß auf jeder Party sorgen dürften.

TWISTED TOWER DIRE – Wars in the unknown (2019) - 8,4 Punkte

Trotz der nunmehr 24 Jahre ihrer Existenz klingen Twisted Tower dire keineswegs altbacken oder verstaubt, sondern vielmehr frisch, kernig und immer auf den Punkt knackig, wie eine frisch geerntete Mohrrübe. Heavy Metal at it’s best und eine absolute Kaufempfehlung, da dieses Jahr von den anderen aufgeführten Bands scheinbar keiner was veröffentlichen wird und man deswegen durchaus eine Ersatzdroge im Schrank haben sollte.


RESTMÜLL DES MONATS


DEATH IS DEATH – Death wears suit (2019)

Nein, an diesem Album gibt es so gut wie nichts, was auch nur im Entferntesten einen Kauf rechtfertigen würde. Rohstoffverschwendung und musikalische Umweltverschmutzung der übelsten Kategorie, die selbst Greta Thunberg in die Flucht schlagen würde. Oder habe ich den Witz nicht verstanden?



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