Was für ein großartiger Monat...schon wieder! Alle Spielarten des Metal wurden vorzüglich bedient, wie sich in der April Ausgabe des Monthly Warfare zeigt. Sei es Thrash, Death, Heavy, Speed oder Black Metal, die Spannweite ist echt grandios! Ebenfalls fällt auf, dass gerade die Alteingesessenen scheinbar wieder richtig Spaß am zocken haben, denn wie sind sonst solche Hammeralben wie die von Exumer und Protector zu erklären? Eben!
Ebenfalls großes Kino gab es von Heavy Feather, die allen profilierten Retrorock Bands kräftig in den Arsch traten oder von den uns vorher völlig unbekannten Godhead machinery, die sich ebenfalls mit der Höchstpunktzahl schmücken durften. Summasumarum...erneut tolle 30 Tage für harte, gitarrenorientierte Unterhaltungsmusik. Das Jahr darf ruhig so weitergehen. Wir lesen uns dann Ende Mai wieder!
TOP 15 - APRIL 2019
PROTECTOR – Summon the Hordes (2019) - 10 Punkte
„Summon The Hordes“ ist ein absolut endgeiles Thrashfestival, welches in meinen Augen die Krönung des bisherigen Schaffens sowohl der alten als auch neuen PROTECTOR darstellt. Geile Riffs, fetzig treibende Songs, Klasse gespielt, ein Martin Missy in Höchstform, und das Ganze noch mit einer ultrafetten Produktion von Legende Harris Johns versehen. Thrasherherz, was willst Du mehr. Und es bleibt mir Unwürdigem, dem es vergönnt war, diesem Werk zu lauschen nur noch ein einziges Wort zu sagen: Kaufen!
GODHEAD MACHINERY – Aligned to the Grid (2019) - 10 Punkte
Ja, was soll ich sagen? Ich könnte noch lange so weiter schreiben und dieses Album mit Freuden weiter für euch analysieren. Aber wo bleiben dann noch die Überraschungen? Genau, hört selber rein! Denn es lohnt sich definitiv und zu entdecken gibt es noch reichlich. Diese noch recht neue Band liefert mit ihrem zweiten Album ein Werk ab, das ich mir dringend schon für den Jahrespoll 2019 notieren muss – Black Death Metal at its finest!
CORROSIVE – Nourished by blood (2019) - 9,6 Punkte
Ein absolut fetziges Todesblei-Album, old school, aber nicht altbacken, mit fetten Songs, die braten, aber auch abwechslungsreich sind. Und vor allem, und das ist für mich fast das Wichtigste, ist das hier Death Metal, der die Atmosphäre heraufbeschwört, die damals Alben wie „The Rack“, „Like An Everflowing Stream“ oder „Left Hand Path“ erschaffen haben. Pflichtkauf für jeden Old School Death Metal Fan!
EXUMER – Hostile Defiance (2019) - 9,5 Punkte
Im chinesischen Horoskop ist 2019 das Jahr des Schweins. Im Metal-Horoskop scheint es das Jahr der alten Hasen zu sein. Denn nachdem schon OVERKILL, CANDLEMASS und PROTECTOR ziemliche Granaten ins Schlachtfeld geschickt haben, schließen sich EXUMER diesem Reigen nahtlos an.
SEAX – Fallout rituals (2019) - 9,5 Punkte
Himmelsackramariaundfuckinjosef…eigentlich müsste ich Seax in irgendeiner gearteten Form einen eigens angedachten Preis verleihen, denn das Quartett hat meinen Glauben an den guten, alten und traditionellen Speed Metal runderneuert und mir angesichts dieser famosen Göttergabe namens „Fallout rituals“ den Seelenfrieden wiedergegeben. Jeder, der seine Nackenmuskulatur bei solch einem Teilchenbeschleuniger in Stille verharren lässt, sollte mit Ferris MC nicht unter 2 Stunden bestraft werden. „Born to live fast“…so soll es sein!
ELUVEITIE – Ategnatos (2019) - 9,5 Punkte
Es ist eine meisterliche Mischung aus harten Metalsounds und Celtic-Folk-Klängen, bei denen viele traditionelle Instrumente wie z.B. Bodhran, Hurdygurdy, Uilleann Pipes , Irish Fiddle oder Tin Whistle zum Einsatz kommen. Der Kampf um die Folk-Metal -Krone haben dieses Jahr die Nordköpfe von TYR und VANIR angezettelt, aber die keltische Fraktion hat nun mit WAYLANDER und ELUVEITIE machtvoll zurückgeschlagen. Es steht 2:2.
BITCHHAMMER- Offenders of The Faith (2019) - 9,0 Punkte
Das Album ist nur knapp 37 Minuten lang, aber man kann das Ding ohne Weiteres ein zweites Mal anhören. Ich. Immer! Fans von old School Blackened Thrash sollten hier unbedingt eine Kaufentscheidung in Erwägung ziehen. Ras Dwa Tri and Blasphemy! Der Albumtitel ist natürlich eine Parodie auf „Defenders Of The Faith“ von the mighty JUDAS PRIEST, und würde von mir normalerweise mit bösigen Blicken bestraft werden, aber wer solche Hammer-Riffs ins Geäst nietet, der darf das.
ISTAPP – The insidious star (2019) - 9,0 Punkte
„The insidious star“ ist ein unfassbar großartiges Album, voller unerwarteter Wendungen, einer Vielzahl von musikalischen Überraschungen und einer kompromisslosen Härte, die produktionstechnisch auch noch brillant umgesetzt wurde. Ein Album, welches Istapp eigentlich in das obere Drittel der momentan besten Black Metal Bands weltweit spülen müsste.
HEAVY FEATHER – Debris & rubble (2019) - 9,0 Punkte
So wie der letzte Song abends am Lagerfeuer, bevor man sich in sein Zelt, ins nächste Gebüsch oder auf den Sexualpartner seiner Wahl gelegt hat. Wer auf Rockmusik der Siebziger steht, und nicht bei allem, was er hört, Rammbamm braucht, ist hier gern eingeladen, eine musikalische Zeitreise in eine Ära anzutreten, als ein Motorrad noch gefährlich und Sex noch sicher war.
PARAGON – Controlled Demolition (2019) - 9,0 Punkte
Das Album ist auch recht fetzig produziert, und macht insgesamt recht viel Spaß. Wer auf Heavy Metal steht, der gern auch mal etwas schneller und härter rüberkommt, sollte hier definitiv mal seine Lauschlappen anschrauben.
DRUDKH – A Few Lines In Archaic Ukranian (2019) - 9,0 Punkte
Wenn man seine Zuhörer und Fans nur ungerne auf neues Material warten lässt ist der Griff zu einer Compilation ein probates Mittel um diese Zeit zu überbrücken. So kann man dem Hörerkreis auch Titel präsentieren, welche eventuell garnicht wahrgenommen wurden; zudem sind gesammelte Werke ja auch einfacher zu verstauen.
ASTRAL DOORS – Worship Or Die (2019) - 9,0 Punkte
Insgesamt gesehen haben wir hier ein melodisches Heavy Metal-Album, welches nicht allzu hart instrumentiert ist, aber über catchy Songs verfügt, und allein schon wegen dem geilen Sänger zum Pflichtkauf wird. Sagte ich schon, daß der Sänger geil ist?
ÁRSTÍÐIR LÍFSINS – Saga Á Tveim Tungum I-Vápn Ok Viðr (2019) - 9,0 Punkte
Auch wenn man von der eigentlichen Story kein einziges Wort versteht, schaffen es ÁRSTÍÐIR LÍFSINS hier wie kaum eine zweite Band ein musikalisches Kopfkino zu erschaffen und ihrem Konzept echte atmosphärische Tiefe zu verleihen. Das Ergebnis könnte für so manchen vielleicht ein Übermaß an Pathos mit sich bringen, für jeden der seine Musik gerne etwas ausschweifender und epischer mag ist „Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ ein absolutes Muss.
ENFORCER – Zenith (2019) - 8,8 Punkte
Insgesamt haben wir hier ein typisches ENFORCER- Album, welches mit Ohrwürmern nur um sich wirft. Die Band bedient sich geschickt ihrer Trademarks und geht kein Risiko ein, das macht die Mucke teilweise etwas vorhersehbar. Dafür setzen sich die Songs schon beim zweiten Durchhören im Ohr fest. Die düsteren Texte stehen ein wenig im Widerspruch zur fröhlich wirkenden Stimme des Sängers, zumindest in meinen Ohren. Doch was zählen die schon?
DEEP SUN – Das Erbe Der Welt (2019) - 8,8 Punkte
Insgesamt ist das hier ganz großes Kino, mit viel Bombast, viel Gefühl und auch ziemlichem Tempo. Wie gesagt, keine leichte Kost, aber wenn man sich der Musik von DEEP SUN öffnet, kann man wirklich viel erleben. Dem Die Hard Headbanger würde ich es jetzt nicht unbedingt an die nietenverzierte Brust legen, aber wer gern mal ein opulentes musikalisches Festmahl genießen will, ist hier gern eingeladen