Ach Menno...war der Oktober bis zu seiner Mitte noch warm und gülden.so igelt man sich jetzt abends auf dem Sofa ein, köpft ein schönes Getränk und hört halt nun im Wohnzimmer schöne Platten, von denen es im Herbst 2018 eine ganze Menge gab. Erneut so viele, dass wir aus dieser Masse 15 herauspicken mussten, die aber allesamt erneut einen schönen Querschnitt aus der metallischen Masse bieten.
Altmeister, tolle Coverversionen einer längst nicht mehr auf dem Schirm befindlichen Band, dazu eine vermeintliche CD des Jahres, herrlicher Thrash und 2 Bands, die seit Jahrzehnten nichts mehr von sich haben hören lassen. Ihr seht, dieser Monat hatte richtig was zu bieten. Hier also unsere Zephyr's Odem Top 15 CDs des Monats. Wir lesen uns Ende November wieder.
TOP 15 - OKTOBER 2018
BLOODBATH – The arrow of Satan is drawn (2018) - 10 Punkte
Brutal genial Songs, ein famoses Coverartwork, eine Produktion zum niederknien und eine Platte, die von vorne bis hinten durchgehend ballert, verbrannte Erde hinterlässt und mich in einen dauergrinsenden Zustand versetzte. Vor allem wenn ich daran denke, Bloodbath bald zusammen mit Kreator, Dimmu Borgir und Hatebreed in Leipzig zu erleben und dabei zwei Combos meine Aufwartung zu machen, die für mich persönlich die beiden besten Platten des laufenden Jahres veröffentlicht haben. Ratet einfach selbst, welches nunmehr meine Nummer 1 ist. Ups…verraten…
BEYOND CREATION - Algorythm (2018 - 10 Punkte
Beyond Creation liefern mit „Algorythm“ ein weiteres Meisterwerk ab, welches vor Progressivität, Melodie, technischen Feinheiten und doch auch einer großen Portion Brutalität in allen Belangen zu überzeugen weiß.
HATE ETERNAL - Upon Desolate Sands (2018) - 9,8 Punkte
Was der geneigte Fan von HATE ETERNAL erwartet, das bekommt er auch. Das Album „Upon Desolate Sands“ bietet in allen neun Songs, genau das, was diese Band ausmacht. Aufgeräumt und doch auch druckvoll produziert, präsentieren sich die Jungs aus Florida in bester Spiellaune und diese Songs werden Live Nacken brechen.
DARKNESS – First class violence (2018) - 9,5 Punkte
Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte keck, dass bei einem Erscheinen von „First class violence“ so um 1989 herum Darkness nun auf einer Stufe mit den Großen des Genres wie Sodom, Kreator oder Destruction stehen und sich keinerlei Sorgen um die Zukunft ihrer Band machen müssten. Ein ganz ausgezeichneter Rundling, für mich eine der größten Überraschungen und vielleicht die beste Thrashscheibe des Jahres! Chapeau!
TERRORIZER – Caustic attack (2018) - 9,5 Punkte
Natürlich wird es die ewig Gestrigen geben, die das Trio immer an ihrem legendären Erstling „World downfall“ messen werden, der auch für mich in der mittlerweile vier Scheiben umfassenden Discographie den höchsten Stellenwert genießt, doch „Caustic attack“ kommt knapp dahinter und ist definitiv das beste Werk der Nach-Downfall-Ära.
FIFTH ANGEL – The third secret (2018) - 9,5 Punkte
Es gibt solche Momente, bei denen man sich einfach nur unbändig freut, dass alte Helden der eigenen Jugend wieder ins Rampenlicht treten und dabei stärker denn je auf eine erneut glorreiche Zukunft hoffen lassen. Fifth Angel gehören zu dieser Kategorie, haben mit „The third secret“ zu einem absolut würdigen 5.000sten Review beigetragen und werden hoffentlich nicht wieder 29 Jahre auf ein viertes Album auf sich warten lassen. Willkommen zurück und danke für diese tolle Musik
IMPERIALIST – Cipher (2018) - 9,5 Punkte
Man kann unserem Lieblingsinder Kunal Choksi und seinem phänomenalen Label Transcending Obscurity nur gratulieren und gleichzeitig die Frage stellen, wo der Kerl immer diese brillanten Bands findet, um diese dann wie Merlin aus dem Hut zu zaubern. Mit Imperialist hat der Gute jedenfalls erneut eine absolute Granate am Start, die mich mit „Cipher“ komplett abholt, begeistert und auf mehr hoffen lässt. Leute, lasst Euch dieses wunderbare Stück Musik nicht entgehen, es wäre ein epochaler Fehler
ONE TAIL, ONE HEAD – Worlds Open, Worlds Collide (2018) - 9,5 Punkte
Somit ist dann leider nach ca. 46 Minuten ein grossartiges Werk vorbei. One Tail, One Head schaffen es auf ihrem Debüt schön finsteren, abwechslungsreichen Black Metal zu kreieren, der zu jeder Zeit nachvollziehbar bleibt und im Ohr hängenbleibt. Die Produktion passt dazu wie die Faust aufs Auge.
BEHEMOTH - I Loved You At Your Darkest (2018) - 9,0 Punkte
Die Kreativität scheint keine Grenzen zu kennen und man hat noch immer diverse Asse im Ärmel. So wird diesmal beispielsweise mit einem Kinderchor gearbeitet, der die satanischen Botschaften in die Welt hinaus brüllt. Leider ist aber auch nicht jeder Schuss ein Volltreffer. So plätschern einige Passagen nur so vor sich hin und werden den restlichen Großtaten nicht wirklich gerecht. Vielleicht erkenne ich aber nur die wahre Größe nicht, weil ich noch von „ The Satanist „ so geflasht bin.
DRILL STAR AUTOPSY – DevilGod Inc. (2018) - 9,0 Punkte
Ha! Erwischt! Die erste Death / Thrash Band, die NICHT bei Metal Archives zu finden ist…ein Omen? Wenn dann hoffentlich ein Gutes, denn Drill Star Autopsy sind damit noch frisch, neu, nicht gebrandmarkt und unverbraucht auf dem Tableau und können somit das Feld gewaltig von hinten aufrollen, was ihnen mit ihrem endlich vorliegenden Debüt „DevilGod Inc.“ mehr als gelingen sollte.
HEIR APPARENT – The view from below (2018) - 9,0 Punkte
Ganz ehrlich Freunde…WAS SOLL DER SCHEISS??? Erst sich 29 Jahre von der Bildfläche verpissen, den Nachwuchs in dem Glauben lassen, er könne die großen Fußstapfen ausfüllen, um dann allen eine schallende Backpfeife angedeihen zu lassen. Was im letzten Jahr Threshold für mich war, ist in diesem Jahr Heir Apparent: Das beste Prog Rock Album des Jahres!
RISE OF THE NORTHSTAR - The Legacy Of Shi (2018) - 9,0 Punkte
Dieses Gebräu trifft den Nerv der Zeit, gefällt und geht mächtig ins Tanzbein. Zu keiner Zeit wird Groove und Härte vernachlässigt sowie auch mal deftig in den Hintern getreten. Ihre komischen Songtitel sowie geheimnisvollen Botschaften tun ihr Übriges um die Neugier aufrecht zu erhalten.
SOULFLY – Ritual (2018) - 9,0 Punkte
„Ritual“ ist für mich ein bärenstarkes Comeback einer Band, von der und mit der ich überhaupt nicht mehr gerechnet oder mit geschweige denn irgendetwas erhofft hatte. Soulfly hauen hier so ein ultrafettes Brett raus, welches bei der nachrückenden Konkurrenz für angstbedingte Schweißperlen auf der hohen Stirn sorgen sollte.
VANHELGD – Deimos Sanktuarium (2018) - 9,0 Punkte
Vanhelgd schaffen es das Niveau in den nachfolgenden Songs zu halten und auch die finstere Atmosphäre weicht zu keiner Sekunde. Auch die Abwechslung wird beibehalten, „The Ashes Of Our Defeat“ ist schön doomig, dagegen regiert in „The Silent Observer“ wieder der Death Metal zu dem sogar Year Of The Goat Sänger Thomas Sabbathi seine Stimme ertönen lässt.
GAMA BOMB – Speed between the lines (2018) - 8,8 Punkte
Gibt es überhaupt was zu meckern? Das Cover ist großartig und muss irgendwie als Shirt in meine Sammlung Einzug halten, die Produktion ist einer solchen Hyperspeed Band mehr als angemessen und auch sonst wissen Gama Bomb exakt, wie sie ihre Instrumente zu bedienen haben. Lediglich im Mittelteil gibt es ein paar kleine Längen, doch wie sagte bereits der Bundesberti so schön: In der Spitze ist die Breite enger. Welcome back Boys.
RESTMÜLL DES MONATS
HAMMER KING – Poseidon will carry us home (2018)
Wie zur Hölle hat es diese Truppe geschafft, a) ein Plattenlabel zu finden, welches diesen Schorf auch noch vertreiben tut? b) 3 Alben innerhalb von 3 Jahren zu veröffentlichen und somit weitaus talentierteren Bands die Möglichkeit raubt, ebenfalls und vor allem verdienterer maßen ins Rampenlicht zu treten? Und c) sich überhaupt zu trauen, mit dieser so dermaßen unwichtigen Musik überhaupt in der Öffentlichkeit zu erscheinen?