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AUDN – Farvegir Fyrndar (2017)

(4.241) - Schaacki (9,5/10) - Atmospheric Black Metal

Label: Season of Mist
VÖ: 10.11.2017
Stil: Atmospheric Black Metal

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Island ist ein Land, welches immer wieder überraschen kann. Allein was die Natur dort für Besonderheiten aufweist, kann schon faszinieren. Berge, die Feuer spucken, und Wasserlöcher so heiß, dass das Wasser druckvoll empor schießt. Dies erzeugt Dampf, der zu Nebel wird und alles dem Auge entzieht. Genau so mystisch und heimlich erklingt dort die Musik.

In eben jener Kulisse schufen auch AUDN, für einige unbemerkt, einen sehr hörenswerten Diamanten. Ihr neuer Brilliant "Farvegir Fyrndar" enthält einerseits den für diese Art von Edelstein benötigten Druck, andererseits schliff man mit einer Unmenge von Feingefühl und Präzision alles in die richtigen Bahnen.

Es sind noch nicht viele Sekunden vergangen und man kann schnell erahnen, dass sich diese Reise in die kalte Ungewissheit lohnen wird. Der Opener "Veröld Hulin" baut sich mit Trommelschlägen und langgezogenen Melodiebögen im Midtempo ruhig auf und es entsteht eine besondere Atmosphäre. Erst im Mittelteil dieses 6-Minüters bricht es über den Hörer herein. Nach dieser Entladung formt sich das Stück weiter zu einem Granit aus Heavyness und dunkler Eleganz. Ein breites Grinsen sucht mein Gesicht heim, denn ich stelle fest, dass hier ein wirklicher heißer Kandidat lauert.

Das folgende "Lífvana Jörð" zögert nicht so lang und geht gleich in die Vollen. Trotz des harschen Einstiegs geht die Stimmung nicht verloren. Denn dank des Wechsels verschiedener Stilmittel bleibt es fesselnd und aufregend. Mit seinen acht Minuten ist "Haldreipi Hugans" der längste Titel der Scheibe. Auch er gönnt sich eine gewisse Extrazeit fürs Intro. Dies lässt den Wiedereinstieg der geballten Kraft AUDNs noch energetischer wirken. Der Bass treibt melodisch das Geschehen an, während die Gitarren sich ebenso austoben und die Drums ordentlich das Feuer auf dem Eis schüren. Dies wird in der Songmitte kurz erstickt und um die Glut tanzen ruhige, akkustische Klänge - eine kurze, aber gefühlvolle Verschnaufpause bevor es wieder wild weiter geht.

Schwungvoll und mit einem Rhythmus, der mich an GORGOROTHs "Sign Of An Open Eye" erinnert, setzt "Prísund" die Reise fort. Doch dabei bleibt es natürlich nicht; auch hier erleuchten große Melodien den Weg. Von diesen besitzt auch "Ljósaslæður" eine ganze Menge. Der Song bewegt sich vorrangig im gemäßigten Tempo und offenbart so noch eine andere Gangart.

Dank seinen hymnischen Gitarren und dem Mitwippmoment verbirgt sich mit "Blóðrauð Sól" sogar ein kleiner Hit auf "Farvegir Fyrndar". Die Nummer geht sofort in Kopf und Nacken. Durch seinen Einstieg mutet "Eilífar Nætur" vorerst still an, hämmert dann jedoch überraschend kräftig rein. Übersetzt man den Titel, so kommt dabei "ewige Nacht" heraus - und genau so finster klingt die Musik.

Der Anklang von "Skuggar" hält dagegen, was er verspricht und so bleibt nicht nur das Intro ruhig und gemäßigt. Es wirkt ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm. Und in der Tat legt das finale "Í Hálmstráið Held" äußerst kraftvoll los. Ein trommelbetontes Zwischenspiel bringt einen Hauch Pagan ein. Die Schläge werden lauter, die Gitarre ergänzt und plötzlich ist die ganze Bandbreite zurück. Pure Epik entfaltet sich und beschert dem Album ein gebührendes Ende.

"Farvegir Fyrndar" ist in der Tat ein Diamant. Die noch junge Band legt hier mit ihrem zweiten Werk ein großartiges Album vor und ich hoffe, dieses bekommt die verdiente Aufmerksamkeit. Solche Musik darf nicht hinter dem Schleier aus Dampf und Nebel unentdeckt bleiben. Jeder, der auch auf den Sound ihrer isländischen Landsmänner MISTYRMING oder die fesselnden Klänge von MGLA und UADA steht, muss dieser Band einfach sein Gehör schenken!

Und wer sie außerdem auch zu Gesicht bekommen will, dem sei ein Besuch auf dem diesjährigen DE MORTEM ET DIABOLUM empfohlen, welches sie am 15.12. eröffnen werden.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Veröld Hulin
2. Lífvana Jörð
3. Haldreipi Hugans
4. Prísund
5. Ljósaslæður
6. Blóðrauð Sól
7. Eilífar Nætur
8. Skuggar
9. Í Hálmstráið Held


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