EISREGEN | VARG | MILKING THE GOATMACHINE

06.04.2012 - Berlin @ K17

Herr Roth? Ich hab da mal ne Frage.

„Na dann mal los…“

„Wie kriegen Sie immer diese Screams hin?“

„…ähh…“

„Ich habe Sie damals beim letzten Konzert auf der Bühne umarmt…“

„Kann ich mich jetzt nicht so dran erinnern…“

„Es wäre mir dennoch eine Ehre, Sie nachher auf ein Bier einzuladen.“

„Das kriegen wir hin…“

Beseelt von dieser kurzen Konversation mitEisregen Frontmann Mitch „Blutkehle“ Roth weit vor Beginn des Einlasses zum total ausverkauften Gig der Thüringer im K17, rezitierte der junge Mann danach eine knappe Stunde lang Songtexte der Band. Das nennt man Fansein…obwohl dies einer gewissen Situationskomik nicht entbehrte. Ebenfalls nicht, als vor dem proppenvollen Vorplatz zum abendlichen Eventplatz eine Dame angeschossen kam und im besten Imbiss-Deutsch den Ordner herüber brüllt: „Ich bin das Essen, lasst mich rein. Aha…weibliche Menschenopfer vor der Show, darüber wird zu reden sein.

Wie bereits erwähnt war das K17 an diesem Abend proppevoll was dazu führte, dass Kurzentschlossene mit langen Gesichtern wieder von dannen trotteten, doch nicht ohne ein perfides Arschloch, welches ein Ticket für 50€ anbot (regulär 26) noch eine verbale Abreibung zu verpassen.

Nachdem im gemütlichen Innenhof noch ne Wurst am Lagerfeuer verzehrt und die ersten Pils eingeatmet wurden, ging es bereits daran, mit Milking the goatmachine die erste Band des Abends zu bewundern, die erneut mit ihrem Raumschiff (allerdings mit hessischen Kennzeichen, tztztz) in Berlin andockten. Es ist schon bemerkens-und beachtenswert, wie schnell sich die Truppe eine solch große Fanbase erspielt haben, denn im Publikum tummelten sich eine Menge Ziegen und überhaupt habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr eine solch große Reaktion bei einer ersten Vorband gesehen. Die Ziegen ballerten Hit um Hit in die völlig ausufernde Menge, die den Vierer gnadenlos abfeierte. Kaum verwunderlich bei Hits wie „Goat on the water“, „Surf Goataragua“ oder „Vain-Killer“. Das die Zicklein allerdings längst einem Spaßprojekt entwachsen sind zeigen natürlich auch Eigenkompostionen a’la „We wan’t you“ oder das überragende „More humour than human“. In Hinblick auf die Tatsache, dass neben Eisregen auch Varg komplett in deutsch singen entscvhlossen sich die Udder Brüder dann auch noch mit dem Totenmond Song „Sagenwelt“ ein mehr als gelungenes Cover in den Set einzubauen. 45 Minuten und ein nasses T-Shirt später war es vorbei und die Menge war mehr als zufrieden. Wann kommen die endlich auf Headliner Tour? WE WAN’T YOU!!!

Vor dem Einlass konnte man schon eine Menge bemalter Gestalten erkennen und sich der Tatsache gewiss sein, dass Varg hier heute ebenfalls ein Heimspiel haben würden. Ich persönlich mag die Jungs auf Platte mehr als live, doch mit dieser Meinung stand ich bei der nun völlig ausklinkenden Menge scheinbar alleine da. Der Sound war gut, die Luft stickig und die umstrittene Band ließ einige Hassbrocken los, wobei mir persönlich am ehesten „Viel Feind, viel Ehr“ hängenblieb. Es ist nur mehr als bedauerlich, dass trotz diverser Entkräftungsversuche Varg immer noch Shirts im Merch haben, die man eindeutig, zweideutig missverstehen könnte. Ich würde mir gerne mal ein Leibchen der Jungs zulegen, kann aber mit der offensichtlichen Provokation nicht allzu viel anfangen. Wurscht, der Gig war insgesamt gut (für mich, der Rest war natürlich hellauf begeistert), doch nun galt esEisregen zu bewundern.

Die Blutkehle und seine Mannen ließen sich dann auch nicht lange bitten und legten fulminant mit „Schakal-Ode an die Streubombe los“ und das K17 stand Kopf. Ich hätte im Vorfeld mein linkes Ei verwettet, dass vielleicht maximal 200 Nasen kommen würden, doch stattdessen gab es kaum einen freien Flecken mehr in der Halle. Auch hier war der Sound Weltklasse und Ohrwürmer wie „1000 tote Nutten“, „Rostrot“ oder „N8chtverzehr“ wurden komplett abgefeiert. Egal ob jung, alt (einer hinter mir verriet mir, er wäre 61 (!!!), männlich oder weiblich, die Thüringer Legende hatte einen mehr als leichten Stand und die Meute tobte. Vor allem bei der unweigerlichen „Elektro-Hexe“, die zum Schluß des regulären Sets intoniert wurde. Im Zugabenteil gab es dann unter anderem das vielumjubelte „Meine tote schwedische Freundin“ und den neuen Gassenhauer „Madenreich“, bevor man sich mit „Thüringen“ standesgemäß und unter ohrenbetäubenden Jubel von seinen Fans verabschiedete.

Ein mehr als gelungener Konzertabend und eine gelungene Alternative am Karfreitag. Eisregen waren mehr als top und werden zukünftig live von mir noch mehr unter die Lupe genommen. Die Jungs haben an diesem Abend eine ganze Menge gut bei mir gemacht, dass war spitze! Solltet Ihr also noch die Gelegenheit haben, dieses vorzügliche Package in einer Eurer Städte nach Wahl zu sehen: Hingehen und zwar sofort!

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