Verärgert sind wir eigentlich nicht

So angry war die ganze Angelegenheit gar nicht. Die Platte "Black Denim" hat mehr als gefallen, das habe ich hier bereits niedergeschrieben. Und dann folgte noch ein sehr nettes Gespräch mit dem Sänger von AC Angry Alan Costa. 

Alan, als ich euer Album bekam, habe ich mir sofort die Frage gestellt wofür AC Angry steht, worüber seid Ihr denn so verärgert?

(lacht) Verärgert sind wir eigentlich nicht. Wir hießen ja früher Taletellers und haben uns irgendwann dazu entschlossen den Bandnamen zu ändern, weil er einfach nicht zur Musik gepasst hat. Wir haben als Taletellers auch schon eine Europatour gemacht und die Leute haben uns immer gesagt, dass man aufgrund des Namens nicht erkennt was wir für Musik machen. Und man will sich ja nicht unnötig Steine in den Weg legen. Also haben wir uns für eine Änderung entschieden und eine Liste gemacht, auf der dann auch AC Angry stand. Es hat keine direkte Bedeutung, wir fanden, dass der Klang des Namens zur Mucke passt.

Du hast es grade schon angesprochen, da würde ich gerne näher drauf eingehen. Es ist ja nicht nur der Bandname, auch musikalisch seid ihr etwas rauher, dreckiger geworden. Ihr wart als Taletellers  nicht grade erfolglos, ihr habt Alestorm und Gravedigger auf Europatour begleitet, zwei Alben rausgebracht, die viel gute Kritiken bekommen haben.. Warum jetzt genau der Wechsel zu AC Angry? War das eine klare, bewusste Entscheidung oder ein länger währender Prozess?

Es war ein bisschen was von beidem, auf jedenfall eine bewusste Entscheidung. Die Sache war für uns irgendwie nicht rund. Klar, die Tour mit den beiden Bands war schon ein Erfolgserlebnis. Das Problem aber war, dass die Leute aufgrund des Namens dachten wir würden Fantasy-Metal machen und das machen wir ja gar nicht. Das ist für eine Band die sich eine Fanbase erspielen will relativ uncool. Und ja wir hatten schon genau überlegt ob wir den Namenswechsel durchziehen wollen, grade nachdem wir uns schon was aufgebaut hatten. Aber im Endeffekt sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es für die Band besser ist. Und was den Musikstil betrifft, es war ja schon immer rockig was wir gemacht haben. Grade das erste Album "Detonator" war eine sehr rockige Sache. Wir haben uns auf unsere Stärke verlassen und das ist nunmal Kick-Ass- Rock´n Roll. 

Definitiv. Auf das Album "Black Denim", das am 08.11. erscheint, bin ich sofort angesprungen. Was mich aber gewundert hat, ist die Reihenfolge der Songs. Ihr habt, meiner Meinung nach, die vier Kracher- Songs alle hintereinander an den Anfang gesetzt, was kannst du dazu sagen, wie ist die Reihenfolge der Songs zustande gekommen?

Man will ein Album immer cool starten lassen. Und wir vermeiden es, Lückenfüller auf das Album zu packen. Wir haben viel rumprobiert bis die Reihenfolge stand und denken, dass es so einen recht guten Flow hat.Wir releasen nichts, wo wir nicht zu 100 Prozent dahinterstehen.

Mein persönlicher Lieblingssong trägt euern Bandnamen "AC Angry". Er tanzt etwas aus der Reihe des gesamten Albums und hat schon fast Hardcore-Charakter. Erzählst du was zu der Entstehung und Bedeutung des Songs?

Der Song ist auch live immer ein ziemlicher Erfolg, der geht gut ab und wir spielen ihn meistens am Ende des Sets. Und zur Entstehung kann ich sagen, dass es relativ schnell ging. Wir schreiben zwar viele Songs gemeinsam, aber diesen habe ich komplett alleine geschrieben. Er soll unsere Bandhymne sein.Ich versuch im Text metaphorisch wiederzugeben worauf es der Band ankommt und das ist das Rock´n Roll-Gefühl. OK der Song ist recht hart, aber grade dann im Gegenzug dazu steht "It´s good to be bad", der ja schon fast balladesk ist. Eine Platte sollte vielfältig sein und nicht alles in einem Tempo.

Das ist euch sehr gut gelungen. Das hört man auch an den Piano-Parts zum Beispiel bei "Rock´n Roller Roller Rolla" oder das Mundharmonika-Solo vor dem Gitarrensolo bei " You got the thirst - I got the booze". Wessen Idee war es solche Elemente mit reinzubringen?

Wir haben uns gemeinsam überlegt wie wir das Album noch aufwerten können. Grade solche Piano-Parts stehen für diesen Oldschool-Rock´n Roll der 50iger und 60iger, das wollten wir auf dem Album haben. Wir finden es ganz interessant das mit harten Gitarren und eigentlich modernen Sounds zu kombinieren. Es hat erstaunlich gut funktioniert, grade auch das Mundharmonika-Solo in einem Song der eigentlich sehr schnell und hart ist.

Setzt Ihr das bei Live-Gigs auch um?

Wir haben keinen festen Piano- und Mundharmoniker-Spieler, die uns zu Konzerten begleiten. Diese Parts eingespielt haben zwei Freunde von uns und wenn wir bei uns in der Stadt spielen dann nehmen wir sie auch mit auf die Bühne. Aber die Songs funktionieren live auch ohne diese Elemente sehr gut.

Ihr habt dieses Jahr auf mehreren Festivals gespielt und wart unter Anderem mit Saxon auf Tour. Wie war die Resonanz des Publikums, denn das Album kannten die Leute ja noch gar nicht.

Das stimmt, aber wir haben vorab eine EP veröffentlicht, die sogar auf Vinyl rauskam und die war komplett ausverkauft. Was die Reaktion des Publikums angeht, kann ich nur sagen es ist genial gelaufen, grade die Tour mit Saxon, oder die Konzerte mit Anvil waren auch sehr gut. Wir waren immer Main-Support, das heißt wir haben in voller Hütte gespielt. Sonst hat man das ja oft, dass die Stimmung bei den Vorbands noch nicht so gut ist, aber das war bei uns gar nicht der Fall, die Leute waren begeistert.

Jetzt stehen noch ein paar Gigs mit Ohrenfeindt an, wie ist es zu der Konstellation gekommen?

Ich persönlich finde die Band sehr cool und es passt einfach, weil die so einen AC/DC Style haben. Zu dem Sänger habe ich schon vor einem Jahr Kontakt aufgenommen, seitdem war klar, dass wir mal zusammen eine Tour machen wollen. Und obwohl sie auf deutsch singen, denke ich, es wird gut zusammen funktionieren.

Spielt Ihr auf euern Gigs auch noch die alten Taleteller-Songs?

Überwiegend spielen wir die neuen Songs. Aber ja, den einen oder anderen Song von früher spielen wir noch. Die Songs sind gut und sind von uns, warum sollen wir sie nicht spielen. Vielleicht werden wir ein paar Songs auch mal re-releasen, allerdings unter dem Namen AC Angry.

Sind weitere Gigs geplant, eine Headliner-Tour vielleicht?

Eine eigene Tour ist nicht geplant, wir wollen die Band erst noch weiter aufbauen indem wir mit größeren Bands zusammen auftreten. Und davon am besten so viel wie möglich, wir sind eine sehr tourfreudige Band. Wenn es nach uns ginge, würden wir das ganze Jahr touren. Aber ich denke mit einer AC Angry-Tour lassen wir uns noch ein bisschen Zeit, jetzt bringen wir erstmal das Album raus.

Und das kann sich wirklich hören lassen. Ich hoffe Ihr seid bald in der Hauptstadt live zu sehen, ich wäre auf jeden Fall in der ersten Reihe dabei.

Na dann sehen wir uns da!!

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