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ZO Trash Talk: GREENLEAF im Interview

Da kommt der Sozialarbeiter in mir durch



So ganz wusste ich ja nicht, was mich erwarten würde, als ich für das Interview mit GREENLEAF-Sänger Arvid Hällagård zugesagt hatte. Zwar hatte die Band gerade mit „The Head & The Habit“ für mich ein klares 10-Punkte-Werk rausgehauen, allerdings sind Arvids Texte nicht immer ganz ohne und behandeln meist ziemlich finstere Themen. Umso erfreuter war ich, als sich der Gute als überaus fröhlicher und sympathischer Zeitgenosse entpuppte, mit dem es sich ganz locker und entspannt über seine Texte, die verschiedenen Einflüsse der Band und die schwedische Eigenart, düstere Geschichten in fröhliche Lieder zu verpacken, philosophieren ließ.

Hi Arvid. Wo erwische ich dich gerade?

Ich bin zuhause. Ich komme gerade von der Arbeit und war noch kurz im Fitness-Studio.

Sehr schön. Es freut mich, dass du dir die Zeit nimmst, mit mir über euer neues Album „The Head & The Habit” zu sprechen, welches seit Kurzem auf dem Markt ist und wirklich überall sehr gut angenommen wurde. Da seid ihr doch sicherlich super zufrieden, oder?

Eigentlich bin ich eher etwas überrascht. (lacht) Nicht falsch verstehen, ich bin wirklich happy mit dem Album. Aber man weiß halt nie, wie es von anderen Leuten aufgenommen wird. Denn oftmals sind genau die Songs, die man selbst für die stärksten hält, nicht die, welche anderen genauso gut gefallen. Daher ist es wirklich schwer, im Vorfeld abzuschätzen, was wie wirkt. Aber natürlich freut es uns, dass die Leute das Album so sehr mögen.

Wenn man an etwas so lange arbeitet wie an einem Album, ist es auch irgendwann unmöglich, die Sachen noch objektiv beurteilen zu können, da man einfach sehr lange so nah dran war.

Genau. Ich habe gelernt, dass man im Endeffekt einfach selbst mit den Sachen zufrieden sein muss. Alles andere liegt eh nicht in unseren Händen. Ich tendiere leider dazu, die Gefühle und Meinungen anderer Leute zu nah an mich ranzulassen. Daher lese ich auch eigentlich nur sehr wenige Reviews. Aber ob das, was man da gerade veröffentlicht hat, gut ankommt oder nicht, bekommt man natürlich trotzdem mit. Vor allem freut es mich, dass besonders die Fans von den neuen Songs begeistert sind.

Ich selbst war in meinem Review auch voll des Lobes und habe die volle Punktzahl gezückt. Für mich ist „The Head & The Habit“ in vielerlei Hinsicht ein deutlicher Schritt nach vorne. Einerseits ist der Sound noch einmal klarer und druckvoller als bei euren vorherigen Alben. Aber auch die Songs selbst, vor allem in der ersten Hälfte des Albums, sind absolut on Point und ermöglicht einen besonders leichten Zugang, ohne irgendwie flach zu sein.

Ja, ich weiß, was du meinst. Es geht direkt sehr kraftvoll los. Wir haben viele der schnellen und eingängigeren Songs an den Anfang gestellt. Denn wir wollten diese Art von Power, bevor es auf der B-Seite deutlich psychedelischer wird.

Das war auch genau mein Eindruck, als ich das Album das erste Mal gehört hatte. Der Anfang ist sehr energetisch und melodisch, wird dann durch den relativ kurzen und reduzierten Song „That Obsidian Grin“ unterbrochen, bevor ihr schließlich eure etwas düstere und emotionalere Seite auffahrt.

Genau diese beiden Seiten haben GREENLEAF für mich auch immer ausgemacht. Es gibt viele dieser Songs, gerade auch für unsere Live-Shows, die Spaß machen und einfach abgehen. Das kommt auch daher, dass Sebastian, unser Drummer, so kraftvoll und tight spielt. Und dann bringt Tommi diese Heavyness von seiner anderen Band DOZER mit. Für „The Head & The Habit“ erschien es uns als eine gute Idee, diese beiden Seiten der Band etwas separat voneinander zu präsentieren. Der Anfang holt dich erst einmal ab. Und wenn du dann aufgewärmt bist, kann der schwerere Teil kommen. Denn wenn es am Anfang direkt zu abgefahren wird, schalten die meisten direkt wieder aus. (lacht).

Wenn man sich die Texte gerade der ersten Hälfte des Albums ansieht, wird aber schon angedeutet, dass da noch einiges kommen wird. In „Breathe, Breathe Out“ beschreibst du, dass alles wie eine Zwiebel ist, alles unterschiedliche Schichten hat, sich also hier noch etwas unter der Oberfläche befindet, das jeden Moment durchbrechen wird.

Ja, solche Sachen baue ich gerne in meine Texte ein. Aber auch in die Melodien. Das ist vielleicht generell so eine Sache bei uns Schweden. Wenn man sich zum Beispiel unsere Volksmusik anschaut, mit der hier jeder aufwächst, dann sind dort immer sehr viele fröhliche Melodien enthalten. Aber gleichzeitig wird über traurige und düstere Sachen gesungen. Darin wird immer irgendjemand umgebracht oder hat zu viel getrunken und hängt sich auf (lacht). Aber diese Düsternis bringe ich auch immer in meine Texte mit ein. Das ist irgendwie in mir drin. Auf „The Head & The Habit“ geht es vornehmlich um innere Dämonen. Auch bei den ersten leichteren Songs. Im weiteren Verlauf wachsen diese Dämonen dann und treten daher immer mehr zum Vorschein.

Gerade auf eurem vorangegangenen Album „Echoes From A Mass“ ging es um deine persönlichen Erfahrungen und Schicksalsschläge. Sind es diesmal wieder deine eigenen inneren Dämonen, über die du singst?

Nein, diesmal habe ich eine andere Perspektive gewählt. „Echoes From A Mass“ hat mir sehr viel abverlangt, da es ein sehr persönliches Album war, auf dem ich viele persönliche Erlebnisse verarbeitet hatte. Ich hatte in der Zeit mit meiner Scheidung zu tun und so weiter. Ich schrieb also eine Menge über mein eigenes Leben, was mich ziemlich ausgelaugt hatte. Ich war danach einfach sehr müde von mir selbst. Ehrlich gesagt war ich zu Beginn der Arbeiten an dem Album auch noch gar nicht richtig bereit. Aber das Gute ist, dass ich immer zuerst die Melodien schreibe. Dabei kommen zwar immer auch schon ein paar Wörter direkt mit auf, aber das textliche Konzept, der große Rahmen, den das Album haben wird, steht dann noch nicht fest. Irgendwann kam es dann dazu, dass ich dieses Mal hauptsächlich von Geschichten anderer singe.

Quasi eine Gegenreaktion zum vorherigen Album.

Genau. Außerdem bin ich im normalen Leben als Sozialarbeiter tätig. Da begegnen mir natürlich viele Leute, die sich mit ganz eigenen Problemen plagen. Einer meiner Klienten zum Beispiel war früher an Krebs erkrankt, konnte ihn jedoch besiegen. Es blieb aber die ständige Angst in ihm zurück, dass der Krebs eines Tages zurückkommen könnte, was ihn total fertig machte. Er erwartete das Schlimmste, obwohl er das Schlimmste ja eigentlich bereits überstanden hatte. Davon handelt der Text zu „Different Horses“. „They are at your doorsteps“. Man vermutet überall die Gefahr und wartet nur darauf, dass sie sich endlich zeigt.

In „A Wolf In My Mind“ scheint es auch um jemanden zu gehen, der sich selbst im Weg steht und von seinen Problemen nicht loskommt.

Ja, dort geht es um einen Drogenabhängigen. Er hat diesen Drang in seinem Kopf, etwas zu tun, von dem er weiß, dass es ihm schadet, kann sich dagegen aber nicht wehren. Die Textzeile „Somethings don’t feel wrong, but they don’t feel right“ drückt das ziemlich gut aus, finde ich.

Trotz all dieser schweren Themen, die in den Songs thematisiert werden, wird man als Hörer nicht hilflos zurückgelassen, sondern wird wie in „That Obsidian Grin“ vor möglichen Folgen gewarnt. An anderen Stellen reichst du auch schon einmal die Hand und bietest Lösungen an, wie man aus dem Schlamassel rauskommen kann.

In diesen Momenten kommt dann wohl wieder der Sozialarbeiter in mir hervor (lacht). Aber klar, in meinem Job versucht man natürlich nicht nur den Leuten zuzuhören, sondern ihnen auch zu helfen. Man muss aber auch selbst etwas dafür tun, damit es besser wird.  Nur weil ich die Nachrichtensendung im Fernsehen ausschalte, gehen die darin gezeigten Probleme ja nicht weg. Manchmal ist es nur zu viel und man weiß nicht, wo man anfangen soll. Da ist es dann gut, wenn dir jemand eine neue Sicht auf die Dinge aufzeigt oder vielleicht so etwas wie eine Anleitung hat, wie man die jeweilige Situation verbessern könnte.

In „Avalanche“ geht es aber um keine Geschichte, die einer deiner Klienten erlebt hat, oder? So wie ich es verstehe, handelt der Song davon, dass jemand in der Dunkelheit gejagt wird. Wer jagt denn hier wen?

Haha, ja, hier wollte ich tatsächlich mal eine erdachte Geschichte erzählen. Fast schon wie in einem Film. Aber natürlich ist das hier auch metaphorisch zu sehen. Der Mann, der vor den Schatten, die ihn verfolgen, flüchtet, flieht eher vor seinen Ängsten. Gedanken, die einen jagen, wenn man versucht, etwas geheim zu halten. Zum Beispiel wenn man eine Affäre hat oder etwas anderes schlimmes getan hat, begleitet einen ständig die Angst, dass es irgendwann rauskommt. Und man weiß, dass es nicht immer gutgehen wird. Irgendwann erfährt jemand von solchen Geheimnissen. Das Ganze habe ich dann in eine Art Actionfilm verpackt und ihn „Avalanche“ genannt. Aber was genau diese Geheimnisse sind, muss von mir auch gar nicht explizit festgelegt werden. Das kann der Hörer selbst entscheiden. Das ist das Schöne an Texten in der Musik. Du musst nie konkreter sein als nötig.

Das stimmt. Das Gehirn ist ja eh darauf programmiert, Lösungen zu finden. Wenn es keine klare Erklärung für etwas gibt, sucht es automatisch nach etwas, das für einen selbst Sinn ergibt. Bei Büchern ist es ja auch häufig so. Sobald dort steht, dass ein Mann den Raum betritt, hat man direkt ein Bild vor Augen, ohne, dass diese Person genau beschrieben wird. Und ob der Mann dann blond, groß oder klein ist, spielt ja eigentlich in den meisten Fällen auch keine Rolle. Aber der Leser hat die Details selbst so hinzugefügt, dass es für ihn funktioniert.

Oh ja. Diese Beschreibung gefällt mir sehr gut. Ich mag zum Beispiel Nick Cave sehr gerne. Er ist ein wahrer Meister darin, mit seinen Texten Bilder zu malen. Aber was sie genau bedeuten, wie alles zu interpretieren ist, überlässt er seinen Hörern. Die ursprüngliche Idee, die er vermitteln will, kommt trotzdem an. Nur die Details auf dem Weg dahin, die man sieht, stellen sich für jeden anders dar.

Auch das Artwork zu „The Head & The Habit” lässt sich sicherlich unterschiedlich interpretieren. Ich sehe dort einen Mann, der in seinem Kopf nach Lösungen für sein Problem sucht, und auch verschiedene Möglichkeiten des Auswegs sieht, aber von der schieren Anzahl regelrecht überfordert ist. Soll er zum Beispiel die Kiste öffnen, oder bringt ihn doch eher die Treppe der Lösung näher? Liege ich damit richtig?

Ja, ganz genau. Es geht um die Fragen, wo man hingehen soll oder welchen Weg man am besten geht. Oftmals hält einen ein Übermaß an Entscheidungsmöglichkeiten davon ab, sich überhaupt entscheiden zu können. Das war eine der Ideen hinter dem Cover. Es gibt auch eine limitierte Version, eine Art Buch, das spezielles Artwork für jeden Song beinhaltet. Ich selbst habe mein Exemplar noch gar nicht enthalten, bin aber sehr gespannt darauf.

Dann lass uns doch auch noch einmal über die Musik an sich sprechen und wie sie entstanden ist. Ihr hattet in der Vergangenheit ja durchaus recht häufig Besetzungswechsel zu vermelden. Wenn ich es richtig bemerkt habe, ist dies nun einer der seltenen Fälle, bei dem im Vorfeld das gleiche Line-Up zwei Alben hintereinander aufgenommen hat.

Ja, das mit den Besetzungswechseln stimmt schon. Wobei dies nun das dritte Album ist, das wir mit den nahezu gleichen Leuten in der Band gemacht haben. Nur der Bassist hatte nochmal zwischenzeitlich gewechselt, seit ich in der Band bin. Früher war GREENLEAF ja eher ein Sideprojekt. Aber jetzt sind wir eine richtige Band. Wir spielten nach der Pandemie sehr viele Shows und hatten währenddessen so unglaublich viel Spaß zusammen. Dabei haben wir als Band eine ganz neue Energie gefunden, die wir zwar zuvor schon irgendwo in uns gehabt haben mussten, aber erst durch die vielen Live-Shows kam sie letztlich an die Oberfläche. Wir versuchen alle zusammen bei unseren Auftritten immer alles zu geben und das bestmögliche Ergebnis, auch für unsere Fans, zu erreichen. Wenn es mal nicht so gelingt, sind wir dann auch alle zusammen unzufrieden.  Wir haben eine gemeinsame Vision und Vorstellung davon, was wir wollen. Das ist viel Wert.

Hat sich diese Stabilität auf den Songwriting-Prozess und die Aufnahmen in irgendeiner Weise ausgewirkt?

Durchaus. Wir pushen uns gegenseitig immer weiter nach vorne. Wir wissen, was wir können und versuchen uns untereinander zu helfen, das Beste herauszuholen. Da braucht es aber auch ein gewisses Maß an Vertrautheit und Freundschaft. Denn wenn dir jemand sagt, dass es noch besser geht, dass du es noch besser kannst, kriegt man das ansonsten schnell in den falschen Hals. Da muss man schon wissen, wie das gemeint ist. Wenn die Jungs zum Beispiel bei meinen Gesangsaufnahmen sagen: „Komm schon, das kannst du besser“, dann macht mich das einerseits natürlich etwas wahnsinnig, aber es treibt mich vor allem dazu an, tatsächlich das Beste aus mir herauszuholen. Dieses Maß an Vertrautheit haben wir mittlerweile, aber sowas muss natürlich erst einmal wachsen. Da hilft es natürlich, wenn man schon länger miteinander arbeitet.

Das klingt so, als würde der kreative Prozess auch während der Aufnahmen im Studio noch anhalten.

Exakt. Wir haben zwar in der Regel die Arrangements fertig und nehmen das Grundgerüst der Songs dann auch entsprechend auf, aber es werden während der Aufnahmen auch nochmal einige Teile angepasst oder verändert. Aber es ist gut, dass man im Studio immer nur begrenzt Zeit hat. Irgendwann ist die Deadline erreicht. Wenn das nicht so wäre, würden wir uns vermutlich in Details verlieren. Das ist dann auch nicht förderlich. Einige Overdubs habe ich zwar im Nachhinein noch gemacht, vorrangig ein paar Harmoniespuren für meinen Gesang, aber das war es dann auch. Insgesamt unterscheiden wir uns in der Herangehensweise sicherlich nicht sehr von anderen Bands. Eine Sache, auf die wir erst im Studio kamen, war das Benutzen eines Octave-Pedals für Tommis Gitarrenspuren. Allerdings besitzt er selbst kein solches Pedal und muss sich daher jetzt leider eins kaufen (lacht).

Was mir bei euch schon immer besonders gefallen hat, waren die verschiedenen Stile, die ihr in euren Sound mit einfließen lasst. Ich höre dort zum Beispiel eine Menge amerikanischer Einflüsse, wie etwa Blues-, Southern- oder Rootsrock.

Ich glaube, dass das meiste aus dieser Richtung von mir kommt. Ich bin mit Soulmusik aufgewachsen, aber auch mit Blues. Andere Sänger sind vermutlich eher von James Hetfield oder so beeinflusst. Ich versuche aber eher wie Otis Redding oder Bill Withers zu klingen. Ich gehöre wohl eher zu der Sorte Sänger, die versuchen wie farbige Künstler zu klingen. Genau wie Joe Cocker oder Jim Morrison das auch immer versucht hatten. Das merkt man dann natürlich bei meinen Gesangsmelodien. Aber auch Tommi ist ein großer Fan solcher Musik. Ich würde sagen, dass er mittlerweile wahrscheinlich mehr Rootsrock als Metal hört. Also kommen Einflüsse dieser Art von vielen von uns. Tatsächlich werden wir auch ab und zu für eine amerikanische Band gehalten. Letztens hatte ich ein Interview mit jemanden aus den Staaten, der tatsächlich dachte, wir kämen aus Nashville, weil er meinte, wir würden so authentisch klingen. Das ist für jemanden wie mich, der in einer anderen Sprache als der eigenen Muttersprache textet und singt natürlich ein ganz besonderes Lob.

Auf „The Head & The Habit“ treten diese amerikanischen Elemente noch einmal deutlicher zum Vorschein als auf euren vorherigen Alben. „That Obsidian Grin“ ist fast schon ein reiner Rootsrock-Song.

Ja, das stimmt. Es gab bei uns schon immer Songs, die mal mehr und mal weniger nach Blues klangen. Mit dem Song wollten wir aber mal einen reinen Rootsrock-Song machen. Er ist im Proberaum entstanden, als Tommi in der Pause zwischen den Songwriting-Sessions das Riff auf der Gitarre spielte. Ich begann dann die Melodie dazu zu singen und nach zwanzig Minuten war der Song fertig. Er hat uns so gefallen, dass wir ihn auf jeden Fall aufs Album nehmen wollten, aber hatten eigentlich gedacht, ihn ans Ende zu stellen. Dort ist mit „An Alabastrine Smile“ letztlich ein ähnlich gelagerter Song gelandet. Aber ich bin froh, dass „That Obsidian Grin“ seinen Platz auf dem Album gefunden hat. Denn ich bin sehr stolz darauf. Es zeigt, dass wir mittlerweile selbstbewusst genug dafür sind, so einen Song zu machen.

Das deckt sich dann ja damit, was ich eingangs meinte, als ich davon sprach, dass ihr einen großen Schritt nach vorne gemacht habt.

Genau. Für manche Sachen brauchten wir einfach den Mut, weil wir es uns vorher nicht zugetraut hätten. Ähnlich ist es auch bei „The Tricking Tree“. Der Song ist aus einem Jam heraus entstanden. Auch das ist ganz untypisch für uns.

Was ich außerdem noch erwähnen möchte, sind die Video-Clips zu euren neuen Songs. Dass deine Texte teilweise schon ziemlich harten Tobak enthalten, hatten wir ja schon besprochen. In den Videos begegnet ihr ernsten Themen aber mit einer ziemlich lustigen Art und Weise. Bei „Different Horses“ spielst du zum Beispiel einen Mann, der Stein und Bein darauf schwört, dass überall Pferde sind, aber nur er kann sie sehen. Am Ende wird er dann buchstäblich selbst zu diesem Pferd.

Die Idee zu dem Clip kam von Peder Bergstrand, dem Regisseur, übrigens der Sänger von LOWRIDER, und mir. Während des Drehs entwickelte ich dann den Charakter. Das ging dann so weit, dass wir eine regelrechte Mockumentary daraus gemacht haben.

Genauso gelungen finde ich den Clip für „Breathe, Breathe Out“. Auch hier habt ihr mit Peder gearbeitet, richtig?

Genau. Er ist einfach in der Lage diese besondere Art von Humor so toll einzufangen. In dem Clip sieht man übrigens Tommis Tochter. Sie spielt das Mädchen, das von ihrem Vater zur Arbeit mitgenommen wird. Uns hat die Idee, uns als eine Band zu zeigen, die ihre musikalische Arbeit wie normale Jobs angeht, besonders witzig. In echt ist es ja genau andersherum. Da haben wir alle reguläre Jobs. Das hat so viel Spaß gemacht. Manchmal übersehen die Leute, dass wir auch diese humorige Seite haben. Umso schöner, dass die Clips ihnen so gefallen.

Da kommt dann wohl wieder die von dir zuvor beschriebene schwedische Seite durch. Das Fröhliche mit den düsteren Texten verbinden.

Haha, ja, offensichtlich. Das steckt halt einfach in uns drin. Wir machen einfach das Beste daraus.

Als nächstes geht es dann für euch auf Tour. Ihr habt euch hierfür nicht zum ersten Mal mit SLOMOSA zusammengetan und eine Co-Headliner-Tour angesetzt. Wie kam es dazu?

Wir mögen die Jungs von SLOMOSA einfach sehr gerne. Auch wenn sie aus Norwegen sind und wir unterschiedliche Sprachen sprechen, gibt es doch viele Gemeinsamkeiten. Der Plan ist, dass an manchen Abenden wir eröffnen und an anderen sie. Dabei werden beide Bands immer jeweils eine Stunde spielen. Ich freue mich schon sehr darauf.




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