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Zephyr's Odem - Monthly Warfare
Unsere Alben des Monats August 2024
Ein Novum in der nun schon 13jährigen Geschichte von Zephyr’s Odem: Wir haben den Restmüll des Monats zweimal (nicht überraschend), aber bei beiden ist ein und derselbe Musiker involviert (überraschend, oder doch nicht?)
Wie man kurz hintereinander zwei so unfassbar schrottige Alben auf den Markt schmeißen kann und sich damit auch noch eine goldene Nase verdient, ist und bleibt allen Musiksachverständigen ein ewiges Rätsel.
Nur gut, dass es dennoch im August einen ganzen Haufen an starken Releases gab, von denen sich Rezet, Robse und Dark Tranquillity die Plätze auf dem Treppchen sicherten. Glückwunsch dazu. Doch auch die Best of the Rest können sich sehen, bzw. hören lassen und bedürfen Eurer Aufmerksamkeit. War ein cooler Monat und der Beginn der obligatorischen Veröffentlichungsflut zu Weihnachten hin.
In diesem Sinne, genießt den Spätsommer, viel Trinken nicht vergessen und wir lesen uns im September wieder. Cheerz!
TOP 3 - AUGUST 2024
REZET - Rezet (2024)
Mit einem tollen Artwork von Pär Oloffsson ausgestattet, dem bereits angesprochenen brillanten Gesamtsound mit einem herrlich pumpenden Bass, tollen Texten und einer scheinbar neu entdeckten Prise Enthusiasmus setzen Rezet mit diesem Album zum großen Sprung an und sollten nicht nur der einheimischen Konkurrenz das Fürchten lehren. Für mich ganz klar DAS deutsche und nicht sogar beste Thrash Album des laufenden Jahres. Wer sich das Teil nicht kauft, wird mit All for Metal nicht unter 5 Songs bestraft.
DARK TRANQUILLITY - Endtime Signals (2024)
Außerdem finde ich es schön, dass Michael Stanne neben The Halo Effect und den bald erscheinenden Cemetery Skyline (freue ich mich schon richtig drauf) auch noch Zeit für dieses, wirklich bewegende Dark Tranquillity Album gefunden hat und somit erneut seine Qualifikation für eine erneute Teilnahme an der 70.000 Tons of Metal geschafft hat. Wobei die ja erst 2023 dabei waren, aber irgendwie wird die es die Grinsebacke einmal mehr an Bord schaffen. Tolles Album!
ROBSE - Harlekin und Krieger (2024)
Zusammenfassend muss man neidlos anerkennen, dass Robse eine Unmenge an Herzblut und Passion in dieses Album gelegt hat und natürlich wieder viele Hater in ihren Vorurteilen bestätigen wird. „Harlekin und Krieger“ ist eine eindrucksvolle Visitenkarte, die für mich gerade zum Ende hin immer mehr Fahrt aufnimmt und zu begeistern weiß. Für alte Equlibrium Fans ein unbedingtes Muss und für Leute, die vorher schon nichts mit der Mucke anfangen konnten definitiv ein No-Go, obwohl es durchaus nicht schaden könnte, mal unvoreingenommen zwei Öhrchen zu riskieren.
BEST OF THE REST
WINTERSUN – Time 2 (2024)
Jari hatte eine Vision und wie viele Leute mit einer, sind die Wege dahin ggf. nicht immer die besten, einfachsten, oder gar richtigen. Da aber alles auf freiwillige Basis, bzw. ohne dass jemand dabei zu Schaden kommen könnte passiert ist, kann ich als Fazit getrost sagen, dass ich froh bin, dass er es geschafft hat. Ob es diese Lange Zeit wirklich gebraucht hat dahin zu kommen, weiß ich nicht, aber das Resultat „Time 2“ ist einfach das Album des Jahres
IN APHELION – Reaperdawn (2024)
Jeder Song ist hier wirklich ein Volltreffer, halbgares sucht man hier vergeblich. Selbst nach mehrmaligen durchhören wird die neue Scheiblette nicht langweilig und man findet immer neue musikalische Nuancen. Ich finde „Reaperdawn“ ist ganz großes Kino und das Teil kommt ohne Wenn und Aber in meine diesjährige Top10. Wünsche viel Spaß beim Antesten.
FLESHGOD APOCALYPSE – Opera (2024)
FLESHGOD APOCALYPSE liefern mit Album Nr. 6 einfach ein absolutes Meisterstück ab und überzeugen auf ganzer Linie, durch Atmosphäre und Brutalität, gespart mit geilen Opernelementen. Aus diesem Grund rede ich auch nicht lange drum herum...
SIMONE SIMONS – Vermillion (2024)
Sei’s drum. „Vermillion“ ist erfreulicherweise mehr Kunst als Kommerz und stellt sich als ein einfach alles richtig machendes Solo-Debüt heraus. Und auch wenn die Songs die Hörer, die Simone eher von ihren AYREON-Beiträgen her als von ihrer Hauptband EPICA kennen, noch direkter abholen, wird Fans aus beiden Lagern alles geboten. Gefühlvolle Vocals im Wechselspiel mit hartem Gegrowle und bombastischen Chören: Symphonic-Metal-Herz was willst du mehr? Genau. Gar nix. Außer in Zukunft noch ganz viel mehr aus der Zusammenarbeit von Simons/Lucassen.
MORASS SKOFFIN – Descent (2024)
Dazu kommt noch eine fette Produktion, für die die Band weder Kosten noch Mühe gescheut haben und selbige in die Hände von Christoph Brandes in den Iguana Studios gegeben haben, der dem Album noch zusätzlich Schmackes verliehen hat. Die Band wird mir nicht nur wegen dem ungewöhnlichen Namen im Gedächtnis bleiben, denn hier spricht vor allem die Mucke für sich selbst.
MONUMENT OF MISANTHROPY – Vile Postmortem Irrumatio (2024)
Mir persönlich ist es teilweise etwas zu technisch, auch könnte der Sound etwas düsterer sein. Das wirkt im Ganzen viel zu clean für Death Metal. Da gehört meiner Meinung nach etwas modriger Morast und wabernde Gloomigkeit dazu. Ansonsten ist aber alles im blutig roten Bereich, und Brutal Death Metaller können hier schon mal ihr Sezierbesteck wetzen. Wie gesagt, nichts für schwache Mägen. So. Schluß. Ich gehe jetzt Essen kochen.
SPECTRAL WOUND – Songs Of Blood And Mire (2024)
„Songs Of Blood And Mire“ ist ein klassisches Black Metal Album geworden, welches ich Freunden der Genreklassiker definitiv ans pechschwarze Herz legen möchte. Um große Meriten damit einzuheimsen, kommen SPECTRAL WOUND leider zu spät mit diesem Kleinod um die Ecke. Für mich ist es das beste norwegische Black Metal- Album, welches die Norweger nie geschrieben haben.
OXYGEN DESTROYER – Guardian of the Universe (2024)
Es ist erstaunlich, wie es die Band schafft, bei diesem rasenden Geschepper noch vertrackte Riffs und melodiöse Soli reinzupacken. „Guardian Of The Universe“ ist eine Highspeedgranate, die zwischen Death Metal und Thrash durchrast, den Schwarzmetallern im Vorbeiflug auch noch die Wurst vom Brot zieht und nahezu ungebremst die Galaxis pulverisiert.
CARNOPHAGE – Matter of a darker Nature (2024)
Damit haben es CARNOPHAGE geschafft, dass dem hochtechnisierten Konstrukt namens „Matter Of A Darker Nature“ immer noch etliche Batzen modernden Fleisches und müffelnder Morast anhängen, sodass die ganze Sache insgesamt sogar kurzweilig wirkt und das Album wie im Fluge zu verfliegen scheint. Wer sich in der Grauzone zwischen Tech Death Metal und der brutalen Variante des Todesbleigiessens wohl fühlt, dürfte auch mit diesem Album keine schlechte Wahl treffen.
DECEASED – Children of the Morgue (2024)
„Children Of The Morgue“ bietet eine gelungene Mischung aus Heavy Metal, Thrash, Punk und einer Spur Death Metal. Besonders zum Ende hin wird noch mal ordentlich Gas gegeben, was angesichts des Albumtitels schon fast an ‚Störung der Totenruhe‘ grenzt. Die instrumentalen Zwischenspiele finde ich jetzt persönlich etwas störend, denn zum Aufbau einer gruseligen Atmosphäre tragen sie nicht wirklich bei. Dennoch eine schöne Wurzelplatte, die mich, ich wiederhole, positiv überrascht hat.
ACID MASS – Worship (2024)
Wer auf Blackened Thrash mit einer guten Portion Dreck und Siff abfährt, wird diese Scheibe lieben. Dazu ein paar Kannen fermentierten Gerstensaft einschieben und die Rübe schütteln, bis der Notarzt kommt. Und der feiert dann garantiert mit, oder fällt direkt tot um. Friede seiner Asche!
NILE – The Underworld awaits us all (2024)
Wenn doch nur die ersten drei Song ebenfalls dieses unfassbar hohe Niveau halten könnten, wir hätten es endlich mal wieder mit einem echten Klassiker aus dem Hause NILE zu tun! So reicht es leider „nur“ für ein verdammt starkes Death Metal Album! Trotzdem unbedingt anchecken!
HOT OF THE MONTH
ANAL MANDICA – Najbolji Thrash Metal album svih Vremena (2024)
Stellt Euch einfach D.R.I. in der Geschwindigkeit von MACABRE vor und packt noch ne Prise fucking SLAYER und S.O.D. hinzu, und fertig ist der Lack. Naja, nicht ganz. Aber so ähnlich. Ich habe leider nix gefunden, wo man physische Tonträger dieser Krawallplatte käuflich erwerben kann, aber auf YouTube und Spotify findet man das Zeug.
PREMIUM CD TIP
VOODOO KISS – Feel the Curse (2024)
Durch die dezent minimale Kursanpassung mit weniger Punk, dafür mehr Metal-Schlagseite gelang hier im Vergleich zum bereits tollen Debut ein nochmal in allen Belangen stärkeres Zweitwerk. Wenn die Band in der Lage ist, die Qualitätsschraube weiter nach oben zu drehen oder dieses Niveau zumindest zu halten, kann ein drittes VOODOO-KISS-Album für mich nicht schnell genug kommen.
RESTMÜLL DES MONATS
ASENBLUT– Entfesselt (2024)
Für mich haben Asenblut ihr musikalisches Herz verloren. “Amon Amarth auf Wish bestellt” würde man wohl heute sagen. Ich finde keine Aussage in dieser Platte, keine Leidenschaft. Ich wünsche ihnen, dass sie noch mal in sich gehen als Band und hoffentlich wie ein Phönix aus der Asche steigen können. Aber “Entfesselt” war leider nichts. Zwei Punkte gibt’s für das Bemühen und ein eigentlich ganz nettes Retro-Cover mit wahrscheinlich Midgard-Schlange (das hätte man noch aufgreifen können, oder?).
ALL FOR METAL – Gods of Metal (Year of the Dragon) (2024)
Kratzt man diesen ganzen Show- Schmonzes ab, bleibt allerdings nur noch ein Abklatsch übrig, der irgendwo zwischen MANOWAR und HELLOWEEN herumkrebst, aber anders als HAMMERFALL, die sich von diesen beiden Metalkuchen die Rosinen rauspicken, geben sich ALL FOR METAL mit den herabgefallenen Kuchenkrümeln zufrieden, die selbst die Ameisen liegengelassen haben. Das, was nicht rabenmäßig geklaut ist, ist belanglos und austauschbar geraten. So stelle ich mir in etwa KI- Mucke vor.