Alben des Jahres 2023

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Zephyr's Odem - Monthly Warfare

Unsere Alben des Monats August 2023




Kurz vor der beginnenden Urlaubszeit unseres Chefredakteurs musste natürlich noch unser Monthly Warfare für den August 2023 auf den Weg gebracht werden. Und im Gegensatz zum vorangegangenen Monat gab es in diesem eine wahre Flut an grandiosen Scheiben.

Nach einem fulminanten Auftritt beim Party San schafften es Orbit Culture auch in unserem internen Ranking die Pole Position zu ergattern, ließen die Ziegen von Milking the Goatmachine und die teutonische Punk Legende The Idiots neben sich aufs Treppchen. Schöne bunte Mischung, oder?

Auch auf den Plätzen tummeln sich verdammt geile Scheiben, die es vielleicht noch zu erkunden gilt, denn nicht nur die Altvorderen, sondern gerade die jungen Bands ließen mit ihren Releases aufhorchen. Apropos Altvordere: Hätte jemals jemand gedacht, dass Kataklysm mal die rote Laterne bei uns innehaben würden? Janos Review war schon recht deftig, doch er hatte Recht, was Eure Kommentare und auch die einhellige Meinung der Redaktion widerspiegelte.

So…der nächste Monthly Warfare folgt dann im September (Überraschung!) mit ebenfalls einem ganzen Haufen geilem Scheiß, so viel steht jetzt schon fest!



TOP 10 - AUGUST 2023


PLATZ 1

ORBIT CULTURE - Descent (2023)

Orbit Culture haben mit „Descent“ einen todesbleiernden Meilenstein veröffentlicht, der so in naher Zukunft nur von der Band selbst getoppt werden kann. Vergesst alles, was es im Melo Death Bereich bislang gab, und beugt ehrfurchtsvoll das Knie vor den neuen Göttern im Melodic Death Metal Olymp. Definitiv einer der heißesten Anwärter auf mein Album des Jahres 2023.

PLATZ 2

MILKING THE GOATMACHINE - Neue Platte (2023)

Ich bin eigentlich bei jedem Milking Album ein wenig ängstlich aufgrund dessen, was mich da vielleicht erwartet, aber die „Neue Platte“ hat mich vom ersten Ton an abgeholt, ist abwechslungsreich, brutal hart, gnadenlos heavy produziert und begeistert mit allen Facetten, die sich die Truppe über die Jahre angeeignet hat. Das die hier vorhandene Mucke ganz nebenbei komplett frei von Lageweile ist, bestärkt mich in meinem Urteil, vom besten Album in der Geschichte der Band zu sprechen. Megageil!

PLATZ 3

THE IDIOTS - König der Idioten (2023)

Das gesamte Album ist ein notwendiger Dreckbatzen in einer auf Hochglanz polierten und scheinheiligen Welt, welches bei eloquenten Schöngeistern Brechreiz hervorrufen wird. Und das feiere ich hart, trinke das nächste Bier und bedanke mit bei den Ruhrpott Heroen für das wohl beste Punkrock Werk der letzten Jahre.


BEST OF THE REST


PLATZ 4

URSULAR – Preta (2023)

Der Berliner Vierer Ursular tritt erstmals umfangreicher in Erscheinung und darf das gelungene Debut seinerseits bejubeln. 4 Songs mit spannend dargebotenen Psychedelic Doom, einfallsreich und spannend dargeboten hält dabei einiges in Petto und weiß die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

PLATZ 5

SKINDRED - Smile (2023)

Von einem Comeback zu sprechen wäre definitiv zu viel, doch Skindred haben nach dem letzten, nicht ganz so wohlschmeckenden Studioscheibchen wieder die Kurve gekriegt und ein Album veröffentlicht, welches zu einem der Besten dieser außergewöhnlichen Truppe gehört und seit mehreren Wochen unentwegt Runden in meinem Player dreht. Holt Euch bei diesem Scheiß Wetter ein wenig Sonne ins Haus und genießt diese bärenstarke Gute-Laune-Platte am besten mehrfach!

PLATZ 6

ORPHALIS – As The Ashes Settle (2023)

Das Album ist reichlich detailreich, „To Embrace Defeat“ von brutal und technisch, eben auch im melodischen Thrash und progressiven Death zu Hause. Das zeigt eine enorme Dynamik und Spannung, und eine angemessene Qualität im Songwriting. So ist auch zu Ende des vierten Albums mit „Crowned in Hatred“ kein Leistungsabfall zu verzeichnen, und Orphalis begeistern durchaus mit einem sehr gelungenen neuen Album.

PLATZ 7

KNIFE – Heaven Into Dust (2023)

Neu erfunden wird hier natürlich nix, allerdings wird auch nicht plump kopiert, somit bietet „Heaven Into Dust“ eine schöne Zeitreise in die Sturm und Drang- Zeit des Thrash Metal, auf der sowohl alte Thrashflegel wie ich als auch jüngere Speedology- Sektenjünger gut abschädeln können.

PLATZ 8

RINGWORM - Seeing through fire (2023)

Wem die Faust in der Fresse von Hatebreed nur noch ein Kribbeln hervorlockt, sollte sich von den Cleveland Bollos ordentlich vermöbeln lassen, denn Ringworm strecken einen nicht nur nieder, es wird auch noch nachgetreten. Heftiger und brutaler kann die Straße nicht klingen und da die Cleveland Browns in den letzten Jahren schlecht waren und immer noch sind, sollten die Stadtväter froh und glücklich darüber sein, dass zumindest musikalisch on Ohio alles im Lot ist.

PLATZ 9

CYHRA – The Vertigo Trigger (2023)

Auch wenn „The Vertigo Trigger“ in vielerlei Hinsicht enorm glatt gezogen daherkommen und somit nicht unbedingt jedermanns Sache sein werden, so muss man dennoch diese begnadete Rhythmusfraktion in Kombination mit übermächtigen Refrains, welche die Platte Stück für Stück unaufhaltsam vorantreiben in den Himmel loben. Jeder moderne Heavy Fan wird mit ziemlicher Sicherheit seinen Gefallen daran finden.

PLATZ 10

BESTA – Terra Em Desapego (2023)

BESTA sind also nach wie vor ziemlich flott unterwegs bedienen sich aber hier und da nun etwas an tightem Thrash Riffing und etwas Groove, der die Roots aus dem Hardcore/ Punk kaum leugnen lässt. Im Summe lässt diese Vorgehensweise „Terra Em Desapego“ nun etwas komplexer und strukturierter, dennoch nicht ausufernd erscheinen. Häufig erinnern einige Passagen vielleicht nicht ganz unbewusst an Kapellen wie MISERY INDEX oder DYING FETUS.

PLATZ 11

CRYPTA - Shades of sorrow (2023)

Ich habe von der neuen Crypta absolut gar nichts erwartet und bin in meinen Grundfesten erschüttert worden. „Shades of sorrow“ beinhaltet grandios Todesblei, der mit vielen artverwandten Stilen angenehm anbiedert und dadurch eine spannende, abwechslungsreiche und kurzweilige Platte entstehen lässt. Konträr zu meinem ersten Review sage ich den Brasilianerinnen nunmehr eine mehr als rosige Zukunft voraus.

PLATZ 12

ROTTEN CASKET - Zombicron (2023)

Natürlich kann man von den alten Hasen nicht erwarten, dass sie das Rad neu erfinden, doch gegen eine fette HM-2 Breitseite habe ich noch nie etwas gesagt. Ja, viele Songs ähnelt sich ein wenig, doch das macht bei dieser Art von Mucke, die ich seit Anbeginn liebe und verehre, absolut keinen Unterschied aus. Vielmehr freue ich mich diebisch darüber, dass die Altvorderen mir immer noch ein Grinsen aufs Gesicht zaubern können.

PLATZ 13

EXMORTUS - Necrophony (2023)

Exmortus scheint die lange Auszeit gutgetan zu haben, denn „Necrophony“ ist ein tolles Stück Thrash geworden, welches mit viel Abwechslungsreichtum und Innovation punkten kann und den geneigten Hörer vom ersten Ton an sofort mit ins Boot holt. Wenn man sich auf dieses exzellente Scheibchen einlässt, kann man eine Unmenge entdecken, oder sich von flotten Kompositionen einfach mitreißen lassen. Starkes Teil!

PLATZ 14

REPENTANCE – The Process of Human Demise (2023)

Das zweite Album von Repentance ist ein durchweg gelungenes, modernes Metal Album geworden. Mit jede Menge Groove, Heavyness, aber auch Härte. Die Songs gehen gut nach vorne und versprühen eine Menge Livepower. Die jeden Pit sehr schnell zu einem Hexenkessel machen. Irgendwo zwischen melodischen modernen Thrash und grooviger Metalcore-Wucht kann man das Album einordnen.

PLATZ 15

U.D.O. - Touchdown (2023)

U.D.O. ist so wie Miraculi, wann weiß, was man bekommt und es schmeckt eigentlich immer. Vielleicht ist es der Mangel an Überraschungen, der bei mir eine höhere Bewertung verhindert, doch bockstark ist die Langrille allemal, macht Spaß und eignet sich prima dazu, das Pedal bis zum Bodenblech durchzutreten und dabei Flüche auf die anderen Verkehrsteilnehmer auszustoßen. Starkes Teil, war aber auch nicht anders zu erwarten.


PREMIUM CD TIP


HALLUCINATE – From the Bowels of the Earth (2023)

Den Oldenburgern ist hier ein kleines Juwel gelungen, Death Metal in dieser interessanten Herangehensweise hört man innerhalb eines Jahres äußerst selten. Hallucinate heben sich wohltuend von der Masse ab. Haben hier einen unglaublich spannenden Death Metal zu Tage befördert, der in seiner Idee einfach erfrischend und unberechenbar ist.


HOT OF THE MONTH


TEMPLE OF DREAD - Beyond Acheron (2023)

Wenn man alle vier Platten nebeneinanderstellt, muss ich sagen, dass sich „Beyond Acheron“ ein wenig hinten anstellt, was aber nicht heißt, dass das Album schlecht wäre. Im gegenteil, es ist halt nur etwas ungewohnt, diese neuen Pfade zu erkunden. Doch wenn man sich, wie in meinem Fall, etwas Zeit nimmt wird man feststellen, was für ein musikalisches Juwel und Kleinod die Friesenjungs da eingezimmert haben. Frei nach Disney’s Herkules muss man sagen: Hades kann es!


RESTMÜLL DES MONATS


KATAKLYSM – Goliath (2023)

Ich mag die Band und sehe sie immer wieder gerne Live aber das, was an neuen Alben die letzten Jahre rauskam, lief tatsächlich sehr unspektakulär an mir vorbei. KATAKLYSM hatten auf den letzten 3 Alben immer wieder ihren kurzen Momente, aber das war es schon. Der Rest war einfach nur belanglos. Leider ist das bei „Goliath“ auch wieder der Fall, wenn nicht sogar so schlecht wie noch nie.




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