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TOTENGOTT – Beyond the Veil (2024)

(9.019) Dö (6,5/10) Blackened Thrash Metal


Label: Hammerheart Records
VÖ: 12.07.2024
Stil: Blackened Thrash Metal






Celtic Frost haben ein neues Album rausgebracht. STOP. Nö, haben sie nicht. Die Schweizer haben´s zwar erfunden, aber hier sind die Spanier von Totengott am Werk. Wenn man dem Promosheet glauben darf, kommt hier einem ein Genremix aus Rock, Metal, Doom Metal und Death Metal entgegen. Für Fans von besagten Celtic Frost, Obituary, Winter, Bathory, Conan, Pink Floyd. Erweitern wir es mal noch um Triptykon dann passt es einigermaßen. Mit Pink Floyd gehe ich aber nur bedingt mit. Wir kategorisieren es mal als Blackened Thrash Metal. Wobei ich als Freund von Midnight, die mit ihrem Black´n´Roll zum Teil schon eher als Blackened Thrash Metal durchgehen würden. Totengott hat als Celtic Frost Coverband angefangen und daran wohl sehr Gefallen gefunden. Der Bandname kommt ja nicht von ungefähr.

Das keltische Fröstlein zieht sich thematisch durch das ganze Album durch. Sei es „Inner Flame“, das erstaunlich groovend und mit deutlichen Thrashanteilen daherkommt oder „Marrow of Souls“.  Totengott vollführen über die kompletten sieben Tracks ein munteres Tischlein-Wechsel-dich der Stilrichtungen. Zwischen den Frost-Tracks wird munter die Handbremse angezogen und der Regler der Atmosphäre ganz nach oben geschoben. Da werden Synthis und Streicher reingepackt, schwer und schleppend geklampft und mit orchestralen Backgroundgesang hinterlegt. Bestes Beispiel „Sons of the Serpent“ oder „The Architect“. Dieser verdient wirklich das Prädikat schleppend. Ich hätte aber, auf das komische sirenenhafte Opern-Gekreische am Anfang und im Mid-/Endpart verzichtet und dieses eher in die Geisterbahn verlagert, um 4-Jährige zu erschrecken. Atmosphärisch geht es dann nahtlos weiter mit dem Intro von „Beyond the Veil Part I: Mirrors of Doom“. Der sakrale, chorhafte Gesang, bei der man sich locker die Überfahrt ins Reich der Toten vorstellen kann, gipfelt im gethrashe von „Beyond the Veil Part II Necromancer“. Das war´s dann aber auch mit Tempi für den Headbanger. Der krönende Abschluss bildet dann die stampfende, zermalmende Slowtempiorgie „Golden Crest“. 13 min lang, wird zur Untermalung des Riffing alles reingepackt was die sakrale Synthi- und Operabteilung zu bieten hat.

Gesamtheitlich bin öfters geneigt an alte Scheiben von Tiamat oder Paradise Lost zu denken, als an Obituary oder geschweige denn Pink Floyd. Für die Celtic Frost oder Triptykon Hard-Heads ist die Scheibe von Totengott sicherlich was fürs Cd-Regal, direkt neben den Silberlingen von Bathory. Anhänger des Doom und Death Metals werden aber nur müde lächeln. Spiel- und Produktionstechnisch kann man Totengott mit „Beyond the Veil“ nichts vorwerfen. Handwerklich absolut in Ordnung. Eine Eigenständigkeit bzw. ein Ablösen vom Schweizer Original kann man aber noch nicht zwingend erkennen. Celtic Frost drückt hier thematisch, einfach noch zu stark durch.

Anspieltipps: „Marrow of Souls“ und „The Architect“


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Inner Flame
02. Sons of the Serpent
03. Marrow of the Soul
04. The Architect
05. Beyond the Veil Part I Mirrors of Doom
06. Beyond the Veil Part II Necromancer
07. The Golden Crest




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