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The new Breed: POWER PALADIN im Gespräch
Isländische Power Metal Pioniere
Einfach ein gutes Album machen
Aktuelles Album: With The Magic Of Windfyre Steel (2022)
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Mit "With The Magic Of Windfyre Steel" feierte dieses isländische Sextett bereits vor einem Jahr ein gelungenes Debut. Was auch den passenden Start für Atomic Fire Records darstellte. Melodischer Power Metal, meets traditionellen Heavy Metal, mal temporeich, mal verspielt und bezaubernd melodisch. Bei der Anzahl an richtig starken Songs, fällt es schwer sich der Magie der Isländer zu entziehen. Höchste Zeit Power Paladin in unserer Newcomer Rubrik mal vorzustellen, verdient alle mal. Keyboarder Bjarni E., Bassist Krilli und Sänger Atli stillten unsere Neugierde.
Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?
Bjarni E.: Wir sind Power Paladin aus Reykjavík, Island, und wir spielen Power Metal, was angesichts des Bandnamens nicht verwunderlich ist. Fast alle von uns sind seit Jahren befreundet und haben schon einmal zusammengespielt, hautsächlich im Power- und Glam Rock Genre. Es gab mehrere Versuche, eine Power Metal-Band zu gründen, aber nie erfolgreich. Aber irgendetwas schien diesmal zu funktionieren. Auf die Frage „wie habt ihr euch gefunden“ wäre also die einfachste Antwort „wir haben uns jetzt gefunden und sind quasi nach "Hause" gekommen.
Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?
Bjarni E.: Ich denke, eine der größten Eigenschaften, die ein Bandmitglied besitzen kann, ist dass die Chemie zwischen einen stimmt, dass man es gut miteinander aushält. Eine andere gute Eigenschaft wäre es das die Person das Instrument spielt was man benötigt. Sobald das geschafft ist, hat man gut die Hälfte erreicht. Wir haben uns natürlich nicht an diese Richtlinien gehalten. Atli wurde als Gitarrist zum Leadsänger. Bjarni P. ist vom Bassisten zum Rhythmusgitarristen geworden und Bjarni E. vom Schlagzeuger zum Keyboarder. Aber zum Glück wussten Kalli, Ingi und Krilli, wie man ihre Instrumente spielt.
Krilli: Ich persönlich finde es äußerst beeindruckend, dass sowohl Bjarni E. (Keyboards), als auch Atli (Leadsänger) diese Dinge nicht konnten, bevor sie der Band beigetreten sind. Atli war Gitarrist, und der Plan war, dass er zusammen mit Ingi Gitarre spielt, aber dann fanden wir keinen Sänger, also hat er es einfach übernommen. Dasselbe gilt für Bjarni.
Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Worin unterscheidet es sich zu früheren Aufnahmen? Nennt uns 3 Dinge die euer neues Album zu etwas Besonderen machen.
Bjarni E.: Das Hauptaugenmerk lag darauf, das Album fertigzustellen. Da wir alle Aufnahmen selbst gemacht haben, hatten wir mehr als genug Zeit zum Aufnehmen und keinen Kostendruck im Studio, um uns auf Kurs zu halten. Daher hat der Aufnahmeprozess viel länger gedauert, als es hätte sein sollen, aber wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, also denke ich, dass es am Ende in Ordnung war.
Dies ist die erste Platte in voller Länge, die wir produziert haben, daher stand uns Captain Hindsight nicht zur Seite, um uns zu unterstützen, aber hoffentlich können wir die Erfahrung von ihm für das nächste Album nutzen. Ich würde sagen, dass die drei Dinge, die das Album besonders machen: Magie, Windfeuer und Stahl sind.
Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamens ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?
Krilli: Wir hießen anfangs nur Paladin, aber als unser Album fertig war, hatte eine amerikanische Band diesen Namen angenommen und ein ziemlich exzellentes Debütalbum veröffentlicht. Ich denke, der Name Paladin hat bei uns Anklang gefunden, weil er das hoffnungsvolle, fröhliche, epische Gefühl des Power Metal verkörpert. Außerdem spielt Atli in World of Warcraft immer Paladine, den Nerd.
Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?
Krilli: Ich denke, unsere größten Einflüsse sind die klassischen Power-Metal-Bands der 90er/00er, Sachen wie Helloween, Edguy, Hammerfall, Blind Guardian und so weiter. Vor allem Edguy ist ein großer Einfluss, vor allem die Art von unbeschwerter und nicht zu ernsthafter Herangehensweise an die Musik. Glam Rock hat auch einen großen Einfluss auf einige der Jungs. Iron Maiden auch (offensichtlich).
Erzählt uns auf was legt ihr beim Songwriting besonderen Wert? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?
Krilli: Alle unsere Songs wurden von Atli und Ingi geschrieben. Sie komponieren die erste Version eines Songs, diesen schicken sie uns dann für ein Feedback. Die Songs werden während der Proben und Aufnahmen mit dem Input von uns allen weiterentwickelt, aber der Kern und das erste Fundament des Songs kommt von ihnen.
Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders imponieren?
Atli: Wir versuchen uns textlich an das Fantasy-Genre zu halten, aber ansonsten legen wir uns nicht auf die Thematik fest. Normalerweise versuche ich, die Texte so zu gestalten eine bestimmte Emotion hervorzurufen, die den Song umgibt, und lasse den Hörer die Lücken füllen, um seine eigene Geschichte zu konstruieren. Wir sind natürlich auch große Fans von Fantasy-Autoren wie Joe Abercrombie und Brandon Sanderson, sowie von vielen anderen Einflüssen; Comicbücher, Videospiele, Tabletop-Kriegsspiele und Filme.
Wo fand euer erste und auch beste Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?
Krilli: Unser erster Auftritt war in einer Bar in einem Vorort von Reykjavík, wo wir vor einer Handvoll Leuten spielten, die größtenteils unsere Freunde waren. Es war ziemlich gut.
Atli: Kleine und große Shows haben beide ihre Vor- und Nachteile, aber wir suchen definitiv nach einigen Festivalshows, wir hoffen, dass wir bald die Chance bekommen, diese zu realisieren.
Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?
Krilli: Wir würden liebend gerne mit so ziemlich jedem touren, denke ich. Was die Buchung angeht, haben wir keine besonderen Anforderungen - Leider befinden wir uns auf einem abgelegenen kleinen Felsen im Nordatlantik, daher ist es ein logistisches Problem, Gigs im Ausland zu spielen, aber hoffentlich bessert sich die Situation in Zukunft und es gibt mehr davon.
Was ist das Besondere an eurer Metalszene, in Eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?
Atli: Island ist natürlich am bekanntesten für seine spektakuläre Black-Metal-Szene mit Bands wie Misþyrming und Auðn. Einige weniger bekannte isländische Bands, die wir empfehlen würden, sind Nexion und Alchemia.
Nach bzw mit dem aktuellen Release, was sind eure Pläne?
Krilli: Wir arbeiten derzeit hart daran, Material für unser zweites Album zu schreiben und zu Proben, und werden hoffentlich in den nächsten Monaten mit den Aufnahmen beginnen. Der Schreibprozess läuft fabelhaft und wir sind bester Dinge.
Zum Abschluss, ihr könnt ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.
Krilli: Wir sind absolut begeistert und demütig über die Resonanz, die unser Album erhalten hat. Wir möchten allen danken, die sich unser Album angehört haben. Wir haben uns nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie die Leute das Album annehmen würden, als wir es gemacht haben – wir wollten einfach ein gutes Album machen, das uns Spaß macht. Aber die Reaktionen haben uns absolut umgehauen.