Label: Metal Blade
VÖ: 22.07.2016
Stil: Technical Death/Thrash Metal
Das Bostoner Quartett mit Namen Revocation machte schon vor Jahren von sich reden, als diese noch bei dem namenhaften Label Relapse Records beheimatet waren. Ich machte damals eher unfreiwillig die Bekanntschaft mit ihrer musikalischen Größe. Zu dieser Zeit empfahl mir Ulf Binder, heute bei Dehuman Reign Gitarrist, diese hoffnungsvollen Konstrukteure einer wahrhaftigen technischen Death/Thrash Hoffnung. Ich vernahm postwendend Notiz von ihrem hochwertigen Schaffen, verlor aber wie das eben manchmal so ist dieses hoffnungsvolle Gespann wieder aus dem Sinn. Vergessen hatte ich sie jedoch nicht, irgendwie begleiteten sie mich auch die vergangenen Jahre, auch wenn ich sie nicht gehört habe. Nun bei der breit gefächerten Recherche zu meinem persönlichen Jahresrückblick fiel mir auf das sie auch in diesem Jahr ein neues Album über Metal Blade veröffentlicht haben. Dies machte mich neugierig und ich widmete jenen Album „Great Is Our Sin“ vielfache Stunden meiner Zeit und zu jenen Stunden packten sie mich immer wieder am Genick, brachten mein Adrenalin zum brodeln und verzückten mich mit ihrer faszinierenden Vielfalt.
Dieses brillante Machtwerk ist nun bereits die zweite Arbeit für das legendäre Label Metal Blade, einer Firma die zweifelsohne schon vor Jahrzehnten Pionierarbeit geleistet hat. Ein wahrhaftiges Donnerwerk brennen Revocation somit hier ab. Ich will und kann es einfach nicht anders sagen. Ohne Rücksicht auf die bekannten Trademarks des Genre servieren sie ungezügelten, erfrischenden und vorrangig aber eben einen mutigen Bastard auf den Gaumen. Es gibt nicht viele Bands dieser Stilistik, die solch hochwertigen, technischen Death Metal mit Thrash Vertonung zum glühen bringen können und dabei so exzellent eigensinnig agieren! Die auch eine zeitweise moderne Spielart mit traditionellen Axthieben zielsicher in die Kerbe schmettern können. Technische Perfektion paart sich hier mit schwindelerregender, vielseitiger Virtuosität! Die meisten Bands verlieren hier sehr schnell ihre Bodenhaftung bei den zahlreichen Einflüssen die bei ihnen durch die Synapsen schiessen. Das dies hier nicht passiert ist bemerkenswert! Es erlangt somit den allertiefsten Respekt den ich einer Band entgegenbringen kann. Hinzu kommt auch weiterhin das hier keine Abmagerung an Heavyness und Brachialität zu beanstanden ist, denn trotz der manchmal wilden und ungezügelten Momente schaffen es die Jungs aus dem Staat Massachusetts einen kraftvollen Verbund all ihrer Schaffenskraft zu erreichen.
Diese Band setzt Akzente! Sie zeigt das auch in einem festgefahrenen Genre, was sich teilweise eben doch vielfach bereits selbst überholt hat, mit viel Mut und frischen Ideen herausragendes erschaffen werden kann. Der kompakte und transparente Sound tut hier zweifelsohne noch sein übriges, so muss man hier von einem musikalischen Großwerk sprechen. Das beim Song „The Exaltation“ auch noch der legendäre Marty Friedmann mitgewirkt, tja das ist in der Tat noch eine schöne Zugabe. Eine andere Zutat ist das Cover von „Altar Of Sacrifice“, was jetzt nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, da es mir zu wenig Revocation bietet, aber auf der anderen Seite ein schöner Abschluss zu einem richtigen Geniestreich ist. Was für ein wahnsinniges Album!
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Arbiters Of The Apocalypse
02. Theatre Of Horror
03. Monolithic Ignorance
04. Crumbling Imperium
05. Communion
06. The Exaltation
07. Profanum Vulgus
08. Copernican Heresy
09. Only The Spineless Survive
10. Cleaving Giants Survive
11. Altar Of Sacrifice (Slayer) Bonus