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WORMWOOD – The Star (2024)

(8.912) Patrick (10/10) Black Metal


Label: Black Lodge
VÖ: 31.05.2024
Stil: Black Metal






Die schwedischen Melancholiker von WORMWOOD sind seit ihrem 2. Album „Nattarvet“ (2019) ein gern gesehener Dauergast auf meinem Plattenteller und gerade der Nachfolger „Arkivet“ (2021) gehört unmissverständlich zu den absoluten Perlen in meiner feinen Plattensammlung. Was für ein Monster von einem Album und mit „The Gentle Touch Of Humanity“ liefern die Jungs einen dermaßen großen Hit ab, nachdem man sich als Band eigentlich auflösen könnte! Mir ist in allen Belangen völlig schleierhaft ist, wie die Band das mit dem Neuen, „The Star“ betitelten Album noch toppen könnte.

Offenbar habe ich die Rechnung aber ohne dass scheinbar grenzenlos geniale und nicht enden wollende Songwritingtalent von WORMWOOD gemacht, denn „The Star“ bietet eine knappe Dreiviertelstunde pure Leidenschaft und Emotionen vom Allerfeinsten. Schon der Opener „Stjärnfall“ geht mit seiner eindringlichen und hochtraurigen Melodieführung so abartig tief unter die Haut, dass es mich einige Male in melancholischer Umarmung und in völliger Ekstase schüttelt. Ab der fünften Minute kippt der Song in einen so unfassbar intensiven PINK FLOYD-artigen Teil, der mir jedes Mal aufs Neue die Tränen in die Augen treibt und eine derart ausgeprägte Gänsepelle über meinen Kadaver jagt und wenn sich dann im Finale dieses Meisterwerkes noch dieser ultrageniale und einschmeichelnde Chor erhebt, ist es völlig um mich geschehen! Großartig!

Wer jetzt aber denkt, die schwedische Tränenschmiede hätte ihr Pulver bereits im ersten Song vollends verschossen, der wird mit dem folgendem „A Distant Glow“ eines Besseren belehrt. Auch hier regiert diese einzigartige und unheimlich eindringliche, von Traurigkeit getränkte Gitarrenarbeit. Zudem gesellt sich eine, dem Genre entsprechend, recht emotionale Gesangdarbietung. Mit derbem Gekreische, kehligem Geflüster, tiefer gelegten Vocals und grandiosen Klargesängen wird hier das gesamte Spektrum der menschlichen Artikulation auf beeindruckende Art und Weise abgedeckt. All das trifft auch auf das nun folgende „Liminal“ zu. Diese äußerst fantastische Griffbrettarbeit ist einfach nicht von dieser Welt und entführt mich in Galaxien jenseits des menschlichen Daseins. So geht es weiter durch das gesamte Album, währenddem die Band eine Hymne nach der anderen offenbart. Egal ob man nun das hochemotionale „Thousand Doorless Rooms“, die recht harte Abrissbirne „Suffer Existance“ mit seinem wunderschönen Ende, oder die grenzenlos traumhafte und furchtbar herzzerreisende Schlußnummer „Ro“ heranzieht, dieses Album nimmt mich von der ersten bis zur letzten Sekunde total gefangen und versprüht dabei eine von tiefer Traurigkeit geschwängerte, aber dennoch wohlig warme Atmosphäre, dass ich hoffe, niemals wieder losgelassen zu werden!

Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass der rasende Black Metal Anteil auf „The Star, im direkten Vergleich zu den vorangegangenen Alben etwas zurückgeschraubt wurde, denn die Band hat im Allgemeinen etwas Tempo aus den Songs genommen. Da WORMWOOD aber noch nie zu den typisch traditionell rumpelig räudigen Krachkapellen zählte, sondern seit Anbeginn mit sehr viel Feingefühl musiziert, tut das der Sache überhaupt keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, denn mit dieser stilistischen Eigenschaft kommen die emotionalen Kompositionen der Schweden nur noch besser zur Geltung. In einigen Momenten drängen sich Vergleiche mit den ebenfalls sehr feinfühligen Berserkern von MANEGARM auf, nur eben ohne die folkloristisch angehauchte Begleitung. Ob das Zufall ist, vermag ich nicht zu sagen, denn immerhin unterstütz Gitarrist Tobias Rydsheim die Wikinger auf den Bühnen dieser Welt bei Liveauftritten.

WORMWOOD überzeugen wiederholt auf ganzer Linie und haben mit „The Star“ ein Album geschaffen, welches die gesamte Kraft der musikalischen Energie bündelt und den Hörer auf eine irrsinnig emotionale Reise in ferne Welten mitnimmt und auch wenn ein Großteil der Melodien in tieftraurigen Gefilden angesiedelt sind, so vermag das Album den Hörer niemals vollends in den Abgrund zu stürzen. Es ist völlig egal wie viele Tränen man beim Hören aus dem geschundenen Leib presst, diese wahrhaft großen und einschmeichelnden Melodien versetzen einen jederzeit wieder in die Nähe des Lichtes und lassen so etwas wie Hoffnung durchblitzen. Viel mehr Emotionen kann man mit dieser Art Musik nicht transportieren! Wer beim Genuss dieses Geniestreiches so gar nichts fühlt, ist definitiv Tod!

Arkivet“ war ein selten geniales Album mit einigen Hits und einem absoluten Übersong und konnte damals 9 Punkten abstauben! „The Star“, welches nebenbei erwähnt, über einen wunderbar klaren Sound verfügt, ist ein herausragendes Opus und ein durchgehender Überhit, bei dem alles außer die Höchstnote einen Frevel in allerhöchstem Maße darstellen würde!

KAUFT EUCH DIESE PLATTE! Was für ein intensiver Trip!

Anspieltipps: “Stjärnfall” und „Ro”


Bewertung: 10 von 10 Punkten


01. Stjärnfall
02. A Distant Glow
03. Limininal
04. Galactic Blood
05. Thousand Doorless Rooms
06. Suffer Existance
07. Ro



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