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WITHERFALL – The curse of autumn (2021)

(6.898) Olaf (6,9/10) Progressive Metal


Label: Century Media
VÖ: 05.03.2021
Stil: Progressive Power Metal

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Einer unserer ehemaligen Redakteure schwärmte, Nein, überschlug sich fast, als er erstmals Witherfall reviewen durfte, schmiss mit Superlativen um sich und vergab die höchsten Weihen an die Amis. Auch das zweite Album (Name) wurde auf den Thron gehoben und irgendwie fühlte ich mich Spätestens jetzt dazu genötigt, der Truppe auch mal ein, zwei Ohren zu leihen. Joa, war ok, nicht überwältigend aber durchaus dazu geeignet, Fans zu rekrutieren, die mit der Ausrichtung Blind Guardians oder Iced Earth nicht mehr konform gingen und sich nach musikalischem Methadon umsahen. Da besagter Kollege nicht mehr bei uns weilt nahm ich mich also dieser Wundertruppe an und wurde...ziemlich ernüchtert. Gehen wir ins Detail.

Mit dem bereits bekannten “The last Scar” legen die Amis recht flott los und Frontmann Joseph Michael zeigt hier an manchen Stellen schon recht eindrucksvoll, weshalb er den leider viel zu früh verstorbenen Warrell Dane bei Sanctuary ersetzt hat. Allerdings finde ich die Produktion recht schwachbrüstig und zu höhenlastig. Da hätte man durchaus auch den Fokus auf etwas mehr Bums und Bass legen können, dann wäre der Opener ein regelrechter Klassiker geworden. Das etwas sehr auf Radio getrimmte “As I lie awake” schlägt da leider in die gleiche Kerbe und kann mich, trotz eines tollen Refrains, nicht komplett überzeugen und plätscherte irgendwie an mir vorbei, trotz toller Gitarrenarbeit.  Nun kam bereits zu recht früher Stunde die obligatorische Halbballade, die so strunzen langweilig war und ist, dass mir beim langsam dahindämmern das Mittagsbier aus dem Mundwinkel rann. Nein, das Teil ist vollkommen überflüssig, wie alkoholfreies Sternburg. Meine Güte, irgendwann musste doch mal DER Burner kommen, der die ganzen überschwänglichen Reviews der Damen/Herren Kollegen der schreibenden Zunft rechtfertigen könnte.

Auch “Tempest” war es nicht, obwohl sich Kollege Michael mit ein paar Growls im Mittelpart bei mir anbiedern wollte und dabei kläglich versagte. Dafür kann man bei diesem achteinhalbminütigen Schmachtfetzen prima mitschunkeln, was den Karnevalisten unter Euch nach der ausgefallenen fünften Jahreszeit durchaus entgegenkommen könnte. Und was bitte schön soll dieser eineinhalbminütige Quark namens “Curse of Autumn”? Hat es da nicht für einen ganzen Song gereicht? Na, wenigstens zeigen die Herren dann auf “The unyielding grip of each passing day” warum Witherfall überall als Prog Band bezeichnet werden, denn hier finden sich tatsächlich mal interessante Strukturen und spannende Ideen, obwohl das kurze Teil instrumental daherkommt...oder vielleicht deswegen?

Mit ”The other side of fear” biegt das Album dann schon in die Zielgerade ein und kann (hoppla!) tatsächlich überzeugen, sowohl musikalisch wie auch gesanglich. Schön abwechslungsreich, heavy und sich ins Ohr bohrend ist dieses Teil der Beweis dafür, dass es Witherfall ja doch können. Nach dem einleitenden ”The River” setzt die Truppe dann aber mit „…and they all blew away“ zum finalen Todesstoß und knapp 16 Minuten Musik an, für den man sich tatsächlich Zeit nehmen muss, denn hier gibt es einen massiven Anteil an starken Nuancen und spannenden Elementen, die die Zeit tatsächlich verfliegen lässt und die Note ein wenig rettet.

So ganz kann ich den Hype um Witherfall nicht nachvollziehen, denn trotz durchaus guter handwerklicher Fähigkeiten, ist das Songwriting vorhersehbar, die Songs zum Teil Stangenware, die man von zig anderen Bands schon besser gehört hat und definitiv nicht einmal ansatzweise das, was man sich als Käufer, der vorher mit einem arschvoll Werbung zugebombt wurde, von dem Kauf erwarten hätte können. Wenn man mit wenig Erwartungen rangeht, dürfte man das eine oder andere Kleinod entdecken. Ansonsten bevorzuge ich in diesem Segment andere und weitaus spannendere Bands.


Bewertung: 6,9 von 10 Punkten


Tracklist:

01. Deliver us into the arms of eternal silence (Intro)
02. The last scar
03. As I lie awake
04. Another face
05. Tempest
06. Curse of autumn
07. The unyielding grip of each passing day
08. The other side of fear
09. The river
10. …and they all blew away
11. Long time (Accoustic version)




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