WARWOLF – The final Battle (2025)
(9.293) Olaf (8,5/10) Heavy Metal
Label: Metalapolis Records
VÖ: 31.01.2025
Stil: Heavy Metal
Wenn es eine Band gibt, die den Spirit des traditionellen Heavy Metals aus tiefster Seele verkörpert, dann ist es WARWOLF. Die Kölner Jungs haben sich seit ihrer Gründung fest in der deutschen Metalszene verankert. Mit ihrer Mischung aus epischen Hymnen und schneidenden Riffs erinnern sie an eine ungezähmte Kreuzung aus Iron Maiden und Judas Priest, wobei allerdings klar der Fokus auf den eisernen Jungfrauen liegt. Der neueste Streich „The Final Battle“ ist der endgültige Beweis dafür, dass echter Stahl niemals rostet.
Seit ihrem Debüt „Necroplois“ im Jahr 2022 haben WARWOLF konstant abgeliefert. Ob der Nachfolger „The apocalyptic Waltz“ oder eben nun der neue Rundling – jedes Album hat seinen festen Platz in der Sammlung eines jeden True-Metal-begeisterten Fans. Mit „The Final Battle“ setzen sie ihrer bisherigen Karriere die Krone auf.
Bereits der Opener „Eye of the Storm“ lässt keinen Zweifel daran, dass WARWOLF zurück sind. Treibende Riffs, donnernde Drums und Andreas von Lipinski, dessen Gesang sich seit dem letzten Album merklich verbessert hat, machen Lust auf mehr.
Der unangefochtene Höhepunkt des Albums ist zweifellos „Fight the Invaders“ – ein episches und auch recht langes Meisterstück, das sich nahtlos in die Blaze-Ära von Iron Maiden einfügen könnte. Für meine Playlist ein absolutes Muss, obwohl ich solch überbordenen Songs in dieser eigentlich immer vermeiden wollte.
Im Mittelteil zünden WARWOLF ein wahres Feuerwerk. „The Lycan Empire“ ist ein hymnisches Brett, das nicht nur Werwölfe zum Heulen bringt, sondern auch die Fans traditionellen Hartstahls in Ekstase versetzt. „Blood Ice“ hingegen ist kurz, brutal und direkt auf den Punkt – eine regelrechte Abrissbirne. Allerdings gibt es auch Momente, bei denen sich die Band etwas zu sehr von ihren Vorbildern inspirieren ließ. „The Dark Emperor“ ist ein Paradebeispiel: Die Anleihen an „Hallowed Be Thy Name“ sind unverkennbar. Doch solange das Ergebnis so ordentlich daherkommt, sei ihnen diese Piraterie verziehen und der Song als offizielle Hommage anerkannt.
Die Produktion des Albums ist grundsolide, allerdings an manchen Stellen etwas zu trocken. Ein Hauch mehr Schmutz hätte dem Sound gutgetan und die Songs noch roher und authentischer gemacht.
Eine besondere Erwähnung hat das Gitarrenduo Müller/Noras verdient. Ihre Soli sind ein Genuss – technisch versiert, melodiös und stets mitreißend. Egal, ob man ein Experte ist oder einfach nur die Musik genießen will, ihre Darbietung macht einfach Spaß. Ebenso die hier dargebotenen Riffs, die oft an die Glanzzeiten des Metals in den Achtzigern erinnern.
Zum Abschluss des Albums gibt es mit „The War is Over“ eine gelungene Überraschung. Die größtenteils akustische Nummer, die in eine kraftvolle Metalballade übergeht, erinnert an die großen Zeiten der Achtziger. Ein Song, der Nostalgie und Gänsehaut gleichermaßen hervorruft, denn bei solchen Nummern hat man früher am Wochenende in der Disko dem anderen Geschlecht beim Blues etwas weiter südlich an den Podex gegriffen.
Mit „The Final Battle“ liefern WARWOLF ihr bisher bestes Werk ab. Es ist ein schmerzfreies, herrliches Oldschool-Heavy-Metal-Gewitter, das sich sowohl für die nächste Party als auch für den Bleifuß auf der Autobahn eignet. Klar, die Produktion könnte hier und da etwas dreckiger sein, und ja, manche Iron Maiden-Anleihen sind recht offensichtlich, was allerdings aufgrund der fehlenden Qualität der letzten Alben des britischen Schlachtschiffs auch nicht weiter schlimm ist. Doch genau das macht den Charme von WARWOLF aus: Sie tragen ihre Einflüsse auf der Brust und kombinieren sie mit ihrer eigenen Handschrift. Ein Album, das von vorne bis hinten Spaß macht – und das ist letztlich, worauf es ankommt. Der echte Heavy Metal lebt, und WARWOLF sind seine glorreichen Fahnenträger!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Eye of the Storm
02. Burning Skies
03. The Lycan Empire
04. Fight the Invaders
05. A new Hope
06. Time stands still
07. The dark Emperor
08. Blood Ice
09. The final Battle
10. The War is over