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STEPFATHER FRED - Rubicon (2024)

(9.114) Olaf (8,0/10) Hard Rock


Label: El Puerto Records
VÖ: 04.10.2024
Stil: Vollgas Rock’n‘Roll







Es gibt Bands, die beim ersten Hören direkt ein Bild vor Augen zaubern – bei Stepfather Fred ist es das Bild eines kernigen Typen, der nach Motoröl riecht, Lederjacke trägt und mit einem breiten Grinsen durch eine staubige Wüstenstraße donnert. Wer oder was genau Stiefvater Fred ist, bleibt ein Rätsel. Vielleicht ein ruppiger Typ aus dem Allgäu, vielleicht einfach nur die Verkörperung des ungeschliffenen Rock’n’Roll-Geists, den diese Band seit ihrer Gründung im Jahr 2007 in sich trägt. Klar ist: Diese Band steht für ehrlichen, druckvollen Rock, der aus den Boxen drückt, als ob man eine Kanne Öl saufen, Ketten fressen und Nägel scheißen möchte – und das Album „Rubicon“ ist der beste Beweis dafür.

Stepfather Fred sind seit über einem Jahrzehnt ein fester Bestandteil der deutschen Rockszene. Mit Alben wie „Hellyeah“ (2012) und „Enhancer“ (2017) haben sie bereits ordentlich vorgelegt. Diese Platten haben ihren Ruf als energische, rohe Rockband gefestigt, die keinen Platz für Schnickschnack oder glattgebügelte Popmelodien lässt. Das Motto war immer klar: Laut, hart und direkt.

Mit „Rubicon“ setzen sie diesen Kurs fort, verfeinern aber ihren Sound, ohne ihre Wurzeln zu verlieren. Die Produktion ist auf einem neuen Level – die Gitarren brüllen aus den Boxen, die Drums donnern, und Bastis Stimme, die irgendwo zwischen rotzigem Shout und rauer Melodik pendelt, gibt den Songs eine unverwechselbare Note. Besonders beeindruckend ist, wie fett und druckvoll die Songs aus den Lautsprechern kommen. „Rubicon“ klingt wie eine gut geölte Maschine, die über jeden Widerstand hinwegrollt.

Doch trotz der massiven Soundwände, die auf einen zurollen, gibt es auch Momente, in denen das Album ein wenig vorhersehbar wirkt. Einige Songstrukturen sind schnell durchschaubar, was bei wiederholtem Hören auffällt. Aber selbst wenn man merkt, wohin der Song steuert, nimmt es dem Hörerlebnis nichts Wesentliches. Es bleibt immer diese rohe, unverfälschte Energie, die einfach Lust macht, den Kopf im Takt zu schütteln. Besonders live dürfte das Material von „Rubicon“ ein absoluter Abriss werden. Man spürt förmlich, wie die Songs für die Bühne gemacht sind, und man sieht Basti schon vor sich, wie er mit seinem Bundesliga-Ultra-Aussehen die Massen anheizt.

Die besten Momente auf „Rubicon“ sind die, in denen Stepfather Fred ihrer Wucht freien Lauf lassen. Songs wie „Move your Limit“ und „Unlock the Secrets“ krachen mit einer solchen Intensität, dass man sich wie auf einem musikalischen Adrenalinschub fühlt. Man möchte sofort die nächste Bar stürmen und sich auf Ex drei Halbe einverleiben. Diese Musik ist pures Testosteron und entfaltet auf voller Lautstärke ihre volle Wirkung. Dabei ist es vor allem Frontmann Basti, der mit seiner Präsenz und Ausstrahlung das Ruder fest in der Hand hält. Ohne ihn wäre Stepfather Fred vermutlich nicht die Maschine, die sie heute sind. Achja, unbedingt „Svenorita“ austesten, ich liebe den Song!

Dieses Album macht Lust auf mehr – auf laute Konzerte, auf verschwitzte Clubnächte und auf den puren, ungebremsten metalisierten Rock’n’Roll. „Rubicon“ ist ein Album, das man nicht nur hört, sondern spürt – es fährt durch den Körper wie ein mächtiger, gut geölter Motor, der keine Pause kennt. Wer auf ehrliche, harte und ein wenig metallerne Rockmusik steht, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Starkes Teil!


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Move your Limit
02. Collecting Faith
03. Tripped my Demon
04. My Place
05. The One
06. Spiral
07. Unlock the Secrets
08. Fail
09. Abacus
10. Ghost of Time
11. Sveñorita
12. Kingdom



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