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SIGH – Shiki (2022)

(8.123) Timo (9,5/10) Avantgarde Black Metal


Label: Peaceville Records 
VÖ: 26.08.2022    
Stil: Avantgarde Black Metal


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Wohltreffend darf man für Sigh die Bezeichnung legendär wählen. Und dies nicht erst als sie bei dem berüchtigten Label Deathlike Silence ihr Debut „Scorn Defeat“ veröffentlichten. Über die Jahre hinweg haben sie sich immer mehr zu einer Avantgarde Black Metal Institution entwickelt, die reichlich stiloffen ihrem Vorhaben nachgeht. Wer sich auf musikalische Entdeckungsreise begeben will, ist hier genau an der richtigen Adresse. Songs die hochwertig arrangiert sind, schaurig düster und gewaltig.

Mittlerweile bei den Briten von Peaceville beheimatet sprengt auch „Shiki“ wieder jegliche musikalischen Grenzerfahrung, die einem im Extrem Metal Terrain unterkommen kann. So könnten das eher doomige „Kiroi Kage“ und das darauffolgende, mit rasenden Drums untermauerte, „Shoujahitsometsu“ nicht gegensätzlicher sein. Und bilden einen grandiosen Kontrast. Ein gutes Bindeglied für den weiteren Verlauf ist „Satsui-Geshi No Ato“, angenehm orchestral, welches zum Ende mit ein paar Elektro Beats überrascht. Auch werden Jazz, Oper oder Klassik-Elemente sehr leichtfüßig eingebunden, aber eben auch klassischer Heavy Metal.

Trotz der vielen Experimente, sind Sigh immer noch knallharter Metal, trotz aller Raffinesse, wird immer wieder ordentlich aufs Tempo gedrückt. Auch kann das eher schleppende „Mayonaka No Kaii“ mit psychedelischen 70er Rock Elementen auf der Zielgeraden, eine an musikalischer Schönheit nicht endende Ideenflut aufhalten. So endet zum Abschluss das Album mit einem eher unaufgeregten Instrumental, japanisch traditionell, das einen dann doch wieder ins Gleichgewicht bringt, und die abenteuerliche musikalische Reise mit leisen Tönen vollendet.

Auch mit ihrem zwölften Album ist den phantastischen Sigh ein sensationelles vielschichtiges Black Metal Werk gelungen, das es keiner weiteren Worte verlangt. Für die meisten Genrepuristen wird die Band ein Dorn im Auge sein, zu vielschichtig, zu durchgeknallt ist ihr vorgehen. Sind wir doch mal ehrlich, die wenigsten Bands werden in der Lage sein solche Songs zu kreieren, die fernab der gelangweilten Trittbrettfahrerei ihrem Dasein fristen. Ich für meinen Teil liebe die Unberechenbarkeit dieser Band aus Tokyo, und verehre sie zutiefst.

 


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Kiroi Inori
02. Kuroi Kage
03. Shoujahitsometsu
04. Shikabane
05. Satsui-Geshi No Ato
06. Fuyu Ga Kuru
07. Shouku
08. Kuroi Kagami
09. Mayonaka No Kaii
10. Touji No Asa



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