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SCAVENGER - Beyond the Bells (2024)

(8.817) Olaf (9,5/10) Heavy Metal


Label: No Remorse Records
VÖ: 22.03.2024
Stil: Heavy Metal






Nachdem ich tatsächlich in diesem Monat einmal ohne die Mithilfe unseres Maiks meine Reviews geschafft hatte, ließ ich meinen Blick über den Restordner streifen und erblickte ein Album von Scavenger, was mich nicht mehr losließ. Der Name sagte mir irgendwas und somit begann die Suche in meiner Plattenkiste, in der ich schnell fündig wurde. „Battlefields“ hieß das Corpus Delicti aus dem Jahr 1985, welches die Belgier über das legendäre Mausoleum Records Label veröffentlichten und neben einem selten dämlichen Cover Artwork mit großartiger Mucke begeistern konnten. Das wäre doch mal was für Maiks Mottenkiste gewesen, wenn nicht…

…die 2018 reformierte Band aus dem Land der Pommes Frites heuer nach einer 39jährigen Veröffentlichungspause mit „Beyond the Bells“ eine neue Scheibe am Start hätte. Das nach dem Tod des Originalfrontmann Jan Boeken in 2019 und dem endgültigen Ausstieg von Luc Ebinger und Marc Herremans in 2020, also 2 Jahre nach der Reformierung, nunmehr kein Mitglied von damals mehr dieser großartigen Truppe vorsteht, tut nichts zur Sache, wenn die neuen Mitglieder den Spirit dieser tollen Truppe weiterführen.

Eine große Änderung gab es allerdings, denn mit Tine Callebaut steht seit der Veröffentlichung des „Backslider“ Single in 2020 eine weibliche Frontfrau Scavenger vor, die ihre Sache so hervorragend macht, dass diese gravierende Änderung überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Überhaupt sticht die blonde Mikroschwingerin mit ihrer markanten Stimme komplett aus einer Mucke hervor, die so herrlich oldschool ist, dass man sich gar nicht ausmalen kann, wie viel Erfolg man gehabt hätte, wäre man den 85 begonnenen Weg weitergegangen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Normalerweise würde ich nun darauf verweisen, dass man sich doch mehr der Gegenwart annehmen sollte, als der Vergangenheit hinterher zu trauern, doch das lässt das Songmaterial auf „Beyond the Bells“ einfach nicht zu. Jeder einzelne Song ist ein vollkommen aus der Zeit gefallener Schritt zurück in die glorreiche Vergangenheit und einer Zeit, wo Klein Olaf dem Heavy Metal Wahnsinn immer mehr verfiel. Herrliche zweistimmige Gitarrenleads, großartige Rhythmus Arbeit, mal speedig, mal Midtempo und über all dem thront die herrliche Stimme besagter Tine, die mit ihrer Stimme sofort mein Herz erobert hat. Da fällt es auch nicht unbedingt ins Gewicht, dass man bei „Slave to the Master“ prima PriestsNight Crawler“ drüber singen kann.

Roto-Drums, tolle Retro-Gitarrenläufe, eine tolle Frontfrau und Musik, die einmal mehr beweist, wie zeitlos der Sound der Achtziger im Heavy Metal bis heute ist. Scavenger begeistern mich mit „Beyond the Bells“ komplett und sind für mich schon jetzt eine DER Überraschungen des noch relativ jungen Metal Jahres. Unbedingt beim Antesten die olle Röhre, die weißen Hightops und das Bollo-Dosenbier nicht vergessen. Großartige Platte!!! Und sobald es Merch gibt bin ich einer der Ersten, der dafür seinen Geldbeutel zückt.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The Warning Bell
02. Black Witchery
03. Watchout!
04. Streetfighter
05. Defiler
06. Hellfire
07. Slave to the Master
08. Nosferatu
09. Crystal Light
10. Backslider (Bonus)
11. Red Hot (Bonus)



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