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ODDLAND – Vermilion (2022)

(7.677) Maik (8,0/10) Progressive Doom


Label: Uprising Records
VÖ: 11.03.2022

Stil: Progressive Doom

 

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Das finnische Outfit ODDLAND hat sich in einer musikalischen Nische eingenistet, die dem Normalhörer sicher recht sperrig ins Gehör raschelt. Im Grunde handelt es sich um Progressive Rock, der alle Randgebiete, vom Ambient bis zur Avantgarde gnadenlos heimsucht und ausräubert.

Die tief in der finnischen Seele verankerte Melancholie und die ab und an recht garstig tief einherschrapppelnden Riffgitarren schieben den Regler stimmungsmäßig auch in die Richtung Doom Metal, obwohl Gothic Rock eigentlich passender klingt. Nee, eigentlich auch nicht. Dafür ist das Album wieder zu abwechslungsreich, und vielschichtig.

Der fünfteilige Opener reizt dann auch alles aus, was nur geht, und die Band erschafft einzigartige Klangwelten, die sich zwar nicht zum Abschädeln oder ähnliches Kampfpartying eignen, dem Freund progressiver Musik mit einer gewissen Resthärte aber angenehme Hörerlebnisse gestatten. Teilweise bringen orientalisch anmutende Klänge eine zusätzliche Schwere ins Bild, die zusammen mit dem vielseitigen Gesang, ebenso für eine gewisse Melancholie sorgen wie für eine Art unbeschwerte Gelöstheit.

Das klingt jetzt arg gegensätzlich, doch haben es ODDLAND wirklich geschafft, diese beiden scheinbaren Antagonismen in Einklang zu bringen. Dabei wird es manchmal recht ruhig und getragen, fast chansonmäßig eingängig („Vermilion Pt.5: Emancipator“, „Pathway“), dann wieder wirken Soundwände, die an frühe FLEURETY ebenso erinnern wie einige der Passagen an PINK FLOYD, ohne diese jedoch nur im Ansatz zu kopieren.

Tja, wer mein Geschwätz jetzt als relativ geschwollen betrachtet, und argwöhnt, ich würde mich um eine genaue Beschreibung herumdrücken, liegt nicht unrichtig. Denn im Grunde läßt sich die Musik auf dieser Platte wirklich nur bedingt in eine Beschreibung einzwängen. Man wäre gezwungen, jeden Song bis aufs Kleinste zu vivisektieren, womit niemandem wirklich gedient ist, und was sicher auch die Band nicht wollen würde.

Zusammenfassend bezeichne ich das Material auf „Vermilion“ ganz einfach einmal grob als Progressiven Rock mit einer starken melancholisch/doomigen Note, wie sie scheinbar nur Finnen en masse aufbringen. Die Chose findet zumeist ruhig und entspannt statt, und auf Härte wird sich nur sporadisch eingelassen. Selbst wenn mal etwas heavier auf den Siebensaitern herumgeschraddelt wird, artet das nie in Raserei aus, selbst wenn die Äxte mal etwas wilder und leicht funky in die nordischen Wälder hacken, wie in „Resonance“ oder dem abschließenden „Unity“.

Über allem stehen die immer irgendwie zwar traurig, aber dennoch entspannt klingenden Vocals, die zumeist recht verträumt unterwegs sind, wenngleich typisch liedhafte Gesangslinien nicht wirklich auszumachen sind.

All das ergibt dann eher Klangcollagen als Songs, und man kann das Album eigentlich auch nur als Gesamtwerk anhören, denn aus dem Zusammenhang gerissen wirken die Songs nur halb so intensiv. ODDLAND haben hier ein Progressivwerk herausgebracht, welches dem NormalMetallo gewiss nicht hundertprozentig reinläuft, dem audiophilen Progressivo jedoch unbedingt ans Herz zu legen ist. Ein Album, auf welches man sich einlassen muss.

Anspieltipp: „Below“ und „Resonance“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Vermilion Pt.1: Arrival
02. Vermilion Pt.2: Below
03. Vermllion Pt.3: The Walls Of The Mind
04. Vermilion Pt.4: Feed The Void
05. Vermillion Pt.5: Emancipator
06. Pathway
07. Resonance
08. Unity



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