Label: High Roller Records
VÖ: 10.04.2020
Stil: Epic Doom Metal
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Lord Vigo scheinen in ihrer Freizeit reichlich den cineastischen Freuden zu fröhnen, denn nicht durch Zufall ist die Band nach einem düsteren Geist aus Ghostbusters II benannt worden. So hatte man sich auch auf dem Vorgänger „Six Must Die“ mit einem Filmthema befasst und eine John Carpenter Hommage zu „The Fog-Nebel des Grauens“ erfrischend in das lyrische Konzept von Lord Vigo eingewebt. Zwei Jahre später liegt bereits der Nachfolger „Danse de Noir“ vor, der sich thematisch im Science Fiction Kosmos bewegt. Eine interessante Idee mal fernab der üblichen Genreverschraubungen aus Fantasygeschichten ein stabiles inhaltlichen Fundament zu gießen.
Lord Vigo befassen sich auf der Grundlage des Romans von „Träumen Androiden von elektrischen Schafen“ (1968) vom legendären Autor Philip K. Dick mit dem Thema um Androiden und Replikanten, in einer endzeitlichen Welt. Welches einige Zeit später vom Kult-Regisseur Ridley Scott (1982) mit Blade Runner in einem Meisterwerk des Genre verewigt wurde, was 2017 eine ziemlich ansprechende Fortsetzung mit Blade Runner 2049 fand.
Das sich inhaltlich mit dem menschlichen Verständnis von künstlicher Intelligenz befasst und ob diese Empathie empfinden können. Daraus entstehen natürlich auch philosophische und ethische Fragen, was an sich ein sehr spannendes Thema ist. Wie bereits beim Vorgänger 2017 gibt es wieder epischen Doom Metal, der sich mit klassischen US Metal ziemlich elegant verbindet. Die pfälzische Band zeigt wiederholt ein wunderbar feinsinniges Gespür für elegante Songs, die in schleppender Melancholie mit viel Atmosphäre und schönen Melodien einen hohen Standart bestärken. Dies sind wichtige Eckpfeiler im Sound von Lord Vigo, die stets eine kraftvolle Allianz bilden. Aufgelockert wird das Album durch einige Intros, die gut zum Konzept auf „Danse de Noir“ passen. Das man bei Lord Vigo auch einen Schritt weiter geht und die üblichen Pfade verlässt zeigt „The Verge Of Time“ der deutlicher im klassischen, epischen Rock verortet werden kann, der sogar einen düsteren 80er Pop Charme aufweist, dabei sicher auch bei der ein oder anderen cineastischen Perle dieser Zeit als Soundtrack hätte dienen können.
Das Album zeigt sich angenehm vielschichtig, da auch traditioneller Metal reichlich Fahrtwind angenehm generiert. So ist Lord Vigo wieder ein mehr als gutes Album gelungen, welches ein gleichermaßen episches, stampfendes Tempo atmet und wunderbar die dystopische Atmosphäre aus Blade Runner in sich trägt. „Danse de Noir“ ist innerhalb der gesamten Spielzeit wunderbar besetzt von einem ausgewogenen Songwriting, das weder zu monton, noch zu unflexibel die epischen Grundtugenden bei Lord Vigo aufweicht. Ein großartiges Album was uns hier beschert wurde, das ich gern mit verdienten 8 Punkten aus dem endzeitlichen Schlachtfeld empor steigen lasse.
Anspieltipps:„The Verge of Time“, „As Silence Grows Old“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Voight Kampff Situation
02. Danse De Noir
03. Are You Human
04. The Verge of Time
05. Fiery The Angels Fell
06. Shoulder of Orion
07. And Then the Planets Will Align
08. Between Despair and Ecstasy
09. As Silence Grows Old
10. Memento Mori