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LEGIONS OF THE NIGHT - Hell (2022)

(8.070) Olaf (9,5/10) Epic Heavy Metal


Label: Pride & Joy Music
VÖ: 04.11.2022
Stil: Epic Heavy Metal

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In meinem Review zum gerade erst knapp ein Jahr altem Vorgänger „Sorrow is the cure“ schrieb ich folgendes:

Natürlich kann man im Bereich Power Metal keinerlei Quantensprünge oder gar innovative Neuerungen erwarten, doch die Legionen der Nacht haben es sich in einer lauschigen Nische bequem gemacht, ziehen gekonnt ihr Ding durch und machen Laune auf mehr…“

Gerade der erste Teil fällt mir beim Nachfolger „Hell“ nun komplett vor die Füße, denn klar war ja schon vorher, dass das epische Metal Triumvirat in Sachen Melodien und tollen Songstrukturen durchaus eine große Nummer zu werden scheinen, doch dass man mit diesem Album einen wahren Klassiker in die Waagschale geworfen hat, hielt ich für ein ausgemachtes Ding der Unmöglichkeit.

Das zweite Album, welches fast an mir vorbeigerutscht wäre, ist in Sachen Songwriting, Ohrwürmer und in seiner Gesamtheit noch ein größerer Kracher geworden als das ohnehin schon überragende Debütalbum. Das liegt vor allem für das Gespür für feine Melodien, eine ausgewogene Härte und den überragenden Einsatz von Hennings Basses überirdischen Organs, welches ein leider komplett abgestürzter Jon Oliva gerne heute gerne noch haben würde.

Überhaupt ist der Querverweis auf Savatage diesmal noch mehr angebracht, denn die eingesetzten Pianos hätten auch locker aus der „Gutter ballet“ Ära stammen können, der man mit einer Gänsehaut-erzeugenden Coverversion von „When the crowds are gone“ Tribut zollt und nach „Sirens“ vom ersten Album erneut eine Eigeninterpretation vorlegt, die dem Original mehr als nur das Wasser reichen kann.

Für mich zählen aber die hauseigenen Songs, bei denen für mich so ein Kracher wie „Exit“ hervorsticht, der auch auf „Hall of the mountain king“ hätte stehen können. Die Grundmelodie und den Refrain bekomme ich seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf und ich musste ebenso nicht lange überlegen, dass gesamte Album in meine 2022er Playlist zu wuchten und an meinem Jahrespoll ein paar Feinjustierungen vorzunehmen. Das liegt vor allem auch daran, dass das Album im Gesamtkontext genossen werden sollte, so dass man auch wirklich nichts verpasst oder so ein Übersong wie „Save us“ versehentlich an einem vorbeirauscht.

In den Achtzigern hätten Savatage durchaus Schweißausbrüche bekommen, hätten sie die Säbel mit Legions of the night kreuzen müssen. Da sich die amerikanische Epic Power Metal Legende aber seit Jahren auf dem Abstellgleis befindet, ist der Weg zur Eroberung der Weltherrschaft frei, verbunden mit der Hoffnung, dass aus dem Projekt vielleicht doch eine bühnenreife Band wird, denn diese epische Musik des Trios hätte es mehr als verdient, live gehört zu werden.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Who will believe in me
02. Exit
03. Hell
04. Run faster
05. The memory remains
06. Fury
07. Save us
08. And the world has lost this fight
09. Demons
10. Times of despair
11. Our blessing
12. When the crowds are gone



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