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INDIAN NIGHTMARE – Banished into endless Chaos (EP) (2025)

(9.366) Olaf (9,0/10) Speed Metal


Label: High Roller Records
VÖ: 21.02.2025
Stil: Speed Metal






Berlin hat schon viele musikalische Ungetüme hervorgebracht, aber wenn es um rohe, ungefilterte Energie geht, dann sind INDIAN NIGHTMARE das Biest, das am lautesten heult. Seit ihrer Gründung 2014 sind sie eine absolute Underground-Institution: Tribal Metal trifft auf ungehobelten Speed/Thrash – immer mit DIY-Spirit und Punk-Attiẗde. Fünf Jahre nach By Ancient Force kehren sie endlich mit neuem Material zurück. Zwar "nur" eine EP mit drei Songs, aber was für welche! Banished Into Endless Chaos macht keine Gefangenen und feuert aus allen Rohren – kompromisslos, wild, genau so, wie es sein muss.

Dabei musste die Band zuletzt einiges durchmachen: Nach dem letzten Album standen sie ohne Frontmann da, mussten sich neu sortieren, fanden aber mit Jaguars Claw von Morbyda eine Idealbesetzung. Wer INDIAN NIGHTMARE kennt, der weiß: Hier geht es nicht um glattgebügelte Studioproduktionen, sondern um pure Straßengewalt. Das ist Oldschool-Feeling, das nicht nur behauptet alt zu klingen, sondern es wirklich lebt.

Schon der Opener Looking Into Fire lässt keine Zeit für Vorgeplänkel. Ein schön räudiger Speeder mit einem Druck, der dir direkt in die Fresse springt. Der neue Sänger macht keine halben Sachen und verleiht dem Ganzen eine derbe Rotzigkeit, die perfekt zu den rasant geschredderten Riffs passt. Das Ding rennt wie eine Abrissbirne durch die Straßen und hinterlässt nur Schutt und Asche. Und als wäre das noch nicht genug, setzt Secret Path noch einen drauf – schneller, brutaler, fast schon chaotisch in seiner Raserei. Hier regieren hektische Drums, messerscharfe Riffs und ein Berserker-Gesang, der wie eine Mischung aus Destruction und frühen Razor klingt. Die Nummer geht durch die Wand und nimmt alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist.

Der Abschluss Lucifer drückt ebenfalls das Gaspedal durch, geht aber in eine leicht epischere Richtung. Hier gibt es hymnische Riffs, die diesen unnachahmlichen 80er-Spirit atmen – dreckig, aber mit Herz und Seele. Trotz des hochtourigen Tempos schleicht sich eine gewisse Melancholie in den Song, die ihn von den beiden vorherigen Granaten abhebt. Klingt geil? Ist es auch! Die Produktion ballert, ohne überproduziert zu sein, und verströmt genau den richtigen Hauch von Proberaum-Mief. Ein Sound, der nach Öl, Leder und rostigen Ketten riecht – so wie es sich für diese Art von Musik gehört.

Einziger Wermutstropfen: Nur drei Songs! Das ist fast schon eine Frechheit, weil man nach knapp vierzehn Minuten heiser mit den Fäusten in der Luft steht und nach mehr schreit. Wenn das hoffentlich bald kommende Album auf diesem Niveau bleibt, dann wird es durch die Decke gehen.

Banished Into Endless Chaos kommt jedenfalls in die Liste "EP des Jahres" – und wer sich auch nur ansatzweise für Speed/Thrash interessiert, sollte hier ohne zu zögern zuschlagen. INDIAN NIGHTMARE sind zurück, und das ist verdammt noch mal eine verdammt gute Nachricht!


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Looking into the Fire
02. Sacret Path
03. Lucifer



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