HELLKNIFE – Flames of Damnation (2025)
(9.411) Olaf (10/10) Death Metal/Crust
Label: Phobia Records
VÖ: 28.02.2025
Stil: Death Metal / Crust
HELLKNIFE ist zurück – In meinen Augen Deutschlands beste Death/Crust-Band! Sechs Jahre nach ihrem letzten Album Dusk of Doom melden sich die Mannheimer mit Flames of Damnation eindrucksvoll zurück und unterstreichen eindrücklich ihren Status an der Spitze der hiesigen Extremmusikszene. Schließlich gilt: Das letzte Review vor dem Relaunch unseres Magazins muss überragend sein, und dieses Album liefert genau die richtige Vorlage dafür. Bereits nach den ersten Sekunden ist klar, dass wir es hier mit einer perfekten Crust/D-Beat-Platte zu tun haben – aggressiv, kompromisslos und mitreißend vom ersten bis zum letzten Ton.
Die neue Scheibe besteht aus 10 Songs voll purer Angepisstheit. Hier ist wirklich jeder Song ein Treffer – Ausfälle oder Lückenfüller? Fehlanzeige! Keine Zeit zum Luftholen – keine Längen auf dem Album. Vom wütenden Opener Embodiment of Evil bis zum finalen Nackenschlag Demonic Voices fühlt sich die Musik an wie eine Massenschlägerei am Hauptbahnhof. Die Gitarren riffen in Hochgeschwindigkeit, der Bass wummert bedrohlich, und das Schlagzeug treibt unbarmherzig nach vorne. Mehr Brutalität geht nicht. Trotzdem schaffen es HELLKNIFE, bei all der Raserei eingängige Strukturen und Hooks einzubauen – man grölt und bangt sofort mit, ob man nun Crust-Veteran oder Neuling ist.
Ein großes Kompliment gebührt der Produktion: Brillante, knüppelhart produzierte Musik donnert hier aus den Boxen. Jede Snare, jedes Riff und jeder kehlige Schrei sitzt genau da, wo er hingehört. Der Sound ist druckvoll und klar zugleich – ein Balanceakt, den nicht viele Bands dieses Genres so gut hinbekommen. Hier stimmt einfach alles: Songs, Aggression, Artwork, Produktion – ein perfektes Album. Hinter den Kesseln gibt Alex Wenz den Takt vor, nach seiner Zeit bei Maladie ist er zurück an den Drums und prügelt mit einer Spielfreude drauflos, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Man spürt förmlich, dass die Band seit ihrer Gründung 2015 Erfahrung gesammelt hat: HELLKNIFE klingen eingespielt wie alte Hasen und gleichzeitig hungrig wie am ersten Tag. Das ist eine Ganzkörpermassage mit dem Baseballschläger!
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Was bleibt nach gut 30 Minuten Vollbedienung? Schweiß, Adrenalin und ein fettes Grinsen. Dieses Album ist ein klarer Anwärter für meine Jahres-Top-10 – und das, obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat. Flames of Damnation bietet genau die Mischung aus wütendem D-Beat-Gewitter und mitreißendem Todesblei, die mein kohlrabenschwarzes Herz höherschlagen lässt. Wenn ich Musik machen würde, sie würde wie HELLKNIFE klingen. Nach dem letzten Track bleibe ich atemlos zurück – und dann drücke ich direkt nochmal auf Play, weil ich einfach nicht genug bekommen kann. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Album aus diesem Bereich zuletzt so gepackt hat. Vomitory vielleicht und die waren immerhin 2023 unser Album des Jahres. HELLKNIFE liefern hier ein absolutes Brett ab, das süchtig macht und Maßstäbe im Death/Crust setzt.
Zum Schluss noch ein persönliches Geständnis: Ich kaufe mir sonst nur Shirts mit Backprint, aber bei HELLKNIFE werde ich eine Ausnahme von der Regel machen. So begeistert bin ich von dieser Band und ihrem neuen Album. Flames of Damnation ist für mich jetzt schon ein moderner Klassiker des Crust-Genres – roh, ehrlich, brutal und dennoch auf den Punkt. HELLKNIFE haben eindrucksvoll bewiesen, dass ihr Comeback kein laues Lüftchen, sondern ein Sturm ist. Dieses Album ist ein Must-Hear für jeden, der sich auch nur ansatzweise für extreme Musik begeistert – und für mich der perfekte Abschied in die Relaunch-Pause von Zephyr’s Odem.