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HALIPHRON - Prey (2023)

(8.215) Olaf (9,5/10) Symphonic Death Metal


Label: Listenable Records
VÖ: 31.03.2023
Stil: Symphonic Death Metal






Als Izegrim 2020 ins Reich der ewigen Jagdgründe einzogen, waren viele treue Fans traurig, hatte sich die Band um die reizende und dennoch auf der Bühne bösartig erscheinende Marloes Voskuil in den Jahren ihrer Aktivitäten eine recht umfangreiche Fangemeinde aufgebaut. Dennoch muss ich sagen, dass in Hinblick auf die nun neu zusammengestellte Formation Haliphron die Entscheidung mehr als richtig war, denn mit „Prey“ haben die Niederländer ein Debütalbum rausgehauen, welches jetzt schon bei den Newcomern des Jahres Platz 1 belegt und am Jahresende auch belegen wird, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.

Überhaupt hat man bei der ganzen Platte das Gefühl, dass sich die verbliebenen zwei Viertel der ehemaliger Deather in ihrer neuen Musik und Band so richtig frei fühlen und unbeschwert vom Leder ziehen können, denn musikalisch liegen beide Bands so weit auseinander wie die Oberschenkel von Jumbo Schreiner. Will heißen: Den früher gezockten rasenden Todesblei sucht man hier vergebens. Vielmehr ist die ganze Kiste sehr symphonisch angehaucht, viele Keyboards, dennoch exorbitant hart, viele Riffs und über allem thront natürlich die infernalische Stimme der blonden Niederländerin. Und ja, dass hat alles Hand und Fuß, klingt nicht überkandidelt, sondern wie aus einem Guss.

Natürlich kann man hier und da ein paar Parallelen zum letzten Dimmu Borgir Album ziehen, doch ich lehne mich mal weit aus dem Fenster, vor allem da die meisten von Euch wissen, wie sehr ich die Norweger liebe, und sage: Haliphron ziehen den Nordmännern mal ganz dezent die Wurst vom Brot und wenn sich Shagrath und Konsorten nicht anstrengen, ist die Vormachtstellung in diesem musikalischen Segment bald weg…und das an einen Newcomer. Klingt komisch? Ist aber so!

Was an der Musik der Niederländer so faszinierend ist, ist der Umstand, dass jeder Song einen sofortigen Wiedererkennungswert hat, abwechslungsreich ist und man nach kürzester Zeit, eigentlich schon während des Songs, zumindest den Refrain mitgrölen kann. Glaubt Ihr nicht? Bestes Beispiel ist das umwerfende „Schizophrenia“ mit seinen orientalischen Klängen zu Beginn, der bei mir seit Tagen in Dauerrotation läuft. Doch man würde den anderen Songs unrecht tun, denn jedes Stück ist eine in sich geschlossene musikalische Geschichte, die ich mir immer und immer wieder gerne erzählen lasse. Allein der Solopart in der Mitte des Titeltracks ist so unfassbar gut, dass man auch hier ohne Gewissensbisse jederzeit die Repeat Taste drücken darf, vielleicht sogar muss.

Alle sechs Musiker leben sich hier komplett aus, auch Season of Mist Label Managerin Jessica Otten, die hier den Viersaitigen bedient und das Bandbild (bitte völlig wertfrei lesen) optisch abrundet, gibt Vollgas, wie man im Video sehen kann. Dazu muss noch die Arbeit von Keyboarder David Gutierrez Rojas erwähnt werden, der Haliphron so eine dichte Wand verpasst, dass nicht mal ein Stück Papier durchpasst.

Ich werde demnächst in einem ausführlichen Interview herausfinden, inwieweit sich Gitarrist Jeroen Wechgelaer von seinen Ketten befreit hat, um dieses unglaublich geniale Stück Musik einzutüten. Hier stimmt alles, von der Mucke, über das gesamte Erscheinungsbild, das Coverartwork, die druckvolle und transparente Produktion bis hin zu einem Gesamtkunstwerk namens „Prey“, welches nur deswegen nicht die Höchstnote bekommt, damit ich für weitere Alben, auf die ich sehnlichst hoffe, ein wenig Luft nach oben habe. Denn eigentlich wäre das eine glatte 10 mit Sternchen.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Let the world burn (Intro)
02. The killing spree
03. Mother of all evil
04. Perfect existence
05. Prey
06. Human inferno
07. The resistance
08. Schizophrenia
09. Unidentified mass



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