EPIDEMIC SCORN - Destrumanity (2022)
(8.121) Olaf (9,0/10) Death Metal
Label: DIY
VÖ: 18.12.2022
Stil: Death Metal
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Ich könnte jetzt natürlich darüber fabulieren, dass Epidemic Scorn mit ihrem neuen und sechsten Album „Destrumanity“ (cooles Wortspiel im Übrigen) die Ehre zuteilwird, das letzte Review im Jahr 2022 abzubilden, was das für eine Ehre ist, eceterapepe.
Ich könnte aber auch schreiben, dass ich es nach unserem Interview und den ganzen Lobhudeleien schlicht und ergreifend vergessen habe, dieses wirklich großartige und schmackhafte Stück feinsten teutonischen Todesbleis zu reviewen, wofür ich mich ausdrücklich entschuldige und hoffe, dass die Jungs ihr Shirt nicht zurückhaben wollen, welches natürlich nicht dazu diente, diese Besprechung in ein besseres Licht zu rücken, denn das haben die 5 Sachsen absolut nicht nötig.
Natürlich muss ich erneut die Frage in den Raum stellen, warum diese grandiose Truppe immer noch in Eigenregie ihre hasserfüllten Produkte in die Regale wuchten müssen und sich niemand ihrer annimmt, doch diese Frage beantworten die Jungs in unserem Interview selbst und es ist durchaus nachvollziehbar.
Dennoch wäre es wirklich an der Zeit, dass sich ein Vertrieb der Mannen um Asnahmegrowler Osher kümmert, damit wirklich Jeder in den Genuss dieser tollen Kompositionen kommen kann, der will. Denn davon bietet „Destrumanity“ eine ganze Menge.
Die Produktion ist als Do-it-yourself Werk in keinster Weise von einem Hochglanz Produkt aus einer angesagten Schmiede zu unterscheiden, sondern hat an den meisten Stellen viel mehr zu bieten, als wenn ein überteuertes Studio dort reingepfuscht hätte. Die drei Gitarren reißen Schneisen der Verwüstung ins Unterholz, es groovt an allen Ecken und Enden und trotz der technischen Fingerfertigkeiten des Quintetts kann man zu jeder Zeit gepflegt das Haupthaar kreisen lassen, was nicht unbedingt bei jeder Band dieses Genres an der Tagesordnung liegt.
Und dennoch ist trotz der exorbitanten Härte immer ein verdammt großer Melodieanteil vorhanden, der sind von Anfang bis Ende durchzieht und „Destrumanity“ dadurch so verdammt abwechslungsreich macht. Bestes Beispiel hierfür ist „Suicide“ oder auch der Titeltrack, die als beste Hörbeispiele dafür sorgen sollten, dass sich der geneigte Fan dieser Metallischen Spielart dazu veranlasst sieht, seine Geldbörse, um ein paar Euronen zu erleichtern.
Die Scheibe ist nicht nur knüppelhart, sondern bietet vielmehr einen horrenden Abwechslungsreichtum, viel Kurzweil und die Möglichkeit, immer wieder etwas Neues zu entdecken. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es Epidemic Scorn mit „Destrumenity“ zum Jahresausklang noch einmal richtig haben krachen lassen.
Eine verdammt starke Todesblei Demonstration aus dem schönen Annaberg-Buchholz, welches NICHT in Thüringen liegt. Kleiner Insider…