ELLENDE – Ellenbogengesellschaft (2022)
(7.993) Niclas (9,5/10) Post Black Metal
Label: AOP Records
VÖ: 30.09.2022
Stil: Post Black Metal
Facebook I Web I Instagram I Spotify I Metal Archives I Kaufen
Es ist ein gutes Jahr für jeden Black Metal-Fan. Schon in den ersten paar Monaten hagelte es quasi nur so an high profile Schwarzmetall und es ist auch jetzt noch kein absehbares Ende in Sicht. Ende September melden sich nun auch die Österreicher von ELLENDE mit einem neuen Machwerk melancholischen Post Black Metals wieder zurück.
„Ellenbogengesellschaft“ nennt sich deren nunmehr viertes Album, das sowohl mit alten Tugenden als auch vielen neuen Klängen aufwartet und so wahrscheinlich den bisher größten Wendepunkt in der Bandgeschichte darsteGleich beim ersten Durchlauf sticht eines ganz besonders ins Ohr: Die Songs wirken insgesamt direkter, das Songwriting weitaus abgespeckter und ohne jeglichen unnötigen Schnörkel. Highspeed-Blasts dominieren viele der Songs und verschaffen der Scheibe einen ziemlichen „In-Die-Fresse“-Charakter, der für ELLENDE erstmal etwas ungewohnt erscheint, aber auch nicht unwillkommen ist.
Songs wie „Hand aufs Herz“ und „Abschied“ sind mächtige Bretter, die einem den Drang zum Headbangen geradezu in den Nacken treiben. Gleichzeitig fehlen aber auch ruhigere melancholische Passagen, die den Sound von ELLENDE auch ein stückweit ausmachen nicht. „Someday“ und „Freier Fall“ zum Beispiel sind ELLENDE-Songs im eher traditionellen Sinne, in denen das Geknüppel erst auf ein langes Piano-Intro folgt. Auch die Gesangsperformance von Mastermind L.G. ist ein Highlight der neuen Scheibe. Auffällig ist dabei vor allem ein deutlicher Anstieg des Clean-Gesang-Anteils, der der Musik eine willkommene neue Tiefe gibt, doch auch seine Screams klingen um Einiges bestialischer als zuvor.
„Ellenbogengesellschaft“ ist ein perfektes Beispiel für ein Album, auf dem eine Band eine offensichtliche und gewaltige Entwicklung durchgemacht hat, ohne dabei den Blick für den eigenen unverkennbaren Sound zu verlieren. ELLENDE bleiben sich selbst treu und verbessern sich im Vergleich zu den Vorgängeralben um Längen. Definitiv das beste Album ihrer Karriere bis jetzt. Auf dass noch viele folgen mögen!
Anspieltipps: "Unsterblich"
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Ich Bin
02. Unsterblich
03. Ruhelos
04. Hand Aufs Herz
05. Someday
06. Freier Fall
07. Abschied
08. Verletzlich