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DEZPERADOZ - Moonshiner (2024)

(8.957) Olaf (8,7/10) Heavy Metal


Label: El Puerto Records
VÖ: 21.06.2024
Stil: Heavy Country Metal






„Warum kannst du denn den Song mitsingen?“
„Den singst im Original George Clooney.“
„Quatsch….“


Tja, meine Frau als ausgewiesener Fan der Coen-Brüder, die ich wiederum grauenhaft finde, erkannte sofort, dass „Man of constant Sorrow“ von ebenjenem Oscar-Gewinner im Film „O Brother, where Art thou?“ zum Besten gegeben und von den Dezperadoz auf ihrem nunmehr sechsten Album „Moonshiner“ quasi einverleibt wurde. Gute Entscheidung, denn trotz meiner Ressentiments gegenüber dem regierführenden Brüderpaar passt der Song perfekt zum neuen Konzept der aus Heidelberg stammenden Cowboys.

Sieben lange Jahre hat sich Mastermind Alex Kraft Zeit gelassen, um endlich was neues aus der Taufe zu heben und sofort beim ersten Abspielen merkte ich, wie sehr ich diese originelle Truppe vermisst habe, die bereits seit Beginn ihrer Karriere den alten Western-Style in die Moderne transportieren, in ihren harten, Riff-orientierten Heavy Rock integrieren und damit eine eigenständige und vor allem mehr als unterhaltsame Mischung daraus zaubern.

Doch der wilde Westen, so wie wir ihn aus „Rauchende Colts“ kennen wird diesmal nicht thematisiert, sondern die Prohibition und der damit verbundene Alkoholschmuggel, sowie der Selbstgebrannte, der „Moonshiner“, der absolut gar nichts mit diesem eklig klebrigen Zeugs zu tun hat, den sich die Berliner Hipster in einer Tour hinter den Dutt kippen. Natürlich gibt es Polizeisirenen, Schüsse und eine Band, die sich auf der Flucht befindet und dieses musikalisch großartig umsetzt. Natürlich darf auch Onkel Tom einmal mehr den Stetson aufsetzen und sich bei „Straight between the Eyes“ die Ehre gibt. Man kennt sich halt.

Die Produktion ist schön kernig und fett und gerade, wenn die 12-Saitige Western Gitarre bei „River“ erklingt bekommt man einen Einblick, wie man solch ein Akustik-Instrument richtig in Szene setzt. Das klingt nicht aufgesetzt, nicht auf Effekthascherei angelegt, sondern einmal mehr nach Spaß pur und ist innovativ, was einem bei der heutigen Szene ein wenig Respekt abverlangen könnte. Und ja, es gibt auch richtige Hits wie „Evil Wayz“ oder meinen Liebling „Lawless“, die geradezu dazu animieren, den Billo-Whisky aus dem Regal zu holen, der ansonsten in einer Melasse aus Cola light sein unrühmliches Ende finden würde.

Dezperadoz mit ihrem unterhaltsamen Konzept und El Puerto Records als Label, eine starke Kombination, die dafür sorgt, dass man als Konsument 55 Minuten lang grandios unterhalten wird und meine Hoffnung nährt, diese geile Truppe endlich bald mal wieder live zu erleben, denn sehen reicht bei den Alk-Schmugglern alleine nicht aus. Starke Scheibe und ein fettes „Welcome back“ geht raus an die Universitätsstadt am Neckar.


Bewertung: 8,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Evil Wayz
02. Straight between the Eyes
03. Moonshine
04. Mexican Border
05. Man of constant sorrow
06. River
07. Lawless
08. My lucky Graveyardboots
09. Angel’s share
10. A Gunman’s Trail
11. Never stop to start again



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