CANNIBAL CORPSE – Violence unimagined (2021)
(7.000) Olaf (8,7/10) Death Metal
Label: Metal Blade
VÖ: 16.04.2021
Stil: Death Metal
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Mit dieser Kritik feiern wir mal wieder einen runden Geburtstag: Das 7.000ste Review und dazu lädt man sich ganz besondere Gäste ein. Nunja…Endseeker mussten am 01.04. dran glauben und waren eigentlich für diesen Slot vorgesehen, doch mit Cannibal Corpse können wir, so glaube ich, einen wirklich adäquaten Ersatz präsentieren, der mit seinem 15.Album in 33 Jahren Bandgeschichte einmal mehr das Fanlager in zwei Häften spalten wird…ganz im Sinne zu den immer wieder erquickenden lyrischen Ergüssen der Amerikanischen Death Metal Legende.
„Violence unimagined“ nennt sich das Schlachtross und ich gebe zu, dass es anfänglich einige Unstimmigkeiten zwischen mir und dem Rundling gab, denn Eingängigkeit konnte ich dem Teil tatsächlich erst nach einigen Durchläufen attestieren. Doch urplötzlich zündete das Geschoss, auch wenn mit Eric Rutan ein Gitarrist nunmehr als festes Mitglied und Ersatz für den scheinbar etwas aus der Bahngeratenen Pat O’Brien in die Saiten greift, den ich nicht unbedingt zu meinen Lieblingen zähle. Doch der Hate Eternal Mastermind hat sich tatsächlich hervorragend in der Chefetage eingelebt und begeistert mit hammerharten Riffs und tollen Soli, denn dass der Gute was kann, wissen wir alle. Doch zurück zum eigentlichen Thema.
Die Produktion ist wieder einmal schön knackig, wobei mir ein wenig mehr Wumms lieber gewesen wäre (da ist „Kill“ für mich bis heute unerreicht), doch der Vorteil hier ist, dass man alle Instrumente hervorragend heraushören kann und vor allem Alex Webster mit seinem brillanten Bassspiel einmal mehr zeigt, weshalb er zu den Besten seines Fachs gehört. Und zur Stimme des Corpsegrinder braucht man eh keinerlei Worte verlieren, oder? Diese Röhre erkennt man selbst als Laie unter 100 verschiedenen Bands.
Musikalisch bieten Corpse einen Querschnitt aus allen Phasen ihres Schaffens. Da kann man heftige Blasteinlagen heraushören, die auch auf „Tomb of the mutilated“ Platz gefunden hätten, es gibt mehr als einen legitimen Nachfolger zu meinem Lieblingssong „Decency defied“ und der auf „Red before black“ eingeschlagene Weg wird konsequent weiter beschritten, wobei hier allerdings klar gesagt werden muss, dass „Violence unimagined“ nicht an die überragende Klasse seines Vorgängers heranreicht. Doch was kümmert das den Die-Hard-Corpse-Fan?
Zuweilen ist mir das ein ganz klein wenig zu progressiv, doch wenn dann solche Salven wie „Overtorture“ oder das überragende „Inhumane harvest“, den ich für einen der besten Songs aus der Feder der Truppe ever halte, aus der Box ballern, gibt es kein Halten mehr und man muss unwillkürlich die imaginäre Klampfe aus dem Ständer holen und mitschreddern. Auf jeden Fall befindet sich auf dem Album ein arschvoll Material für feste Größen in der zukünftigen Setlist, die ihre Größe tatsächlich erst nach mehrmaligem Hören entfalten.
Es ist einfach überragend, dass Cannibal Corpse nach 32 Jahren Bandgeschichte immer noch machen können, was sie wollen und damit auch noch riesigen Erfolg haben, ohne sich dabei verbiegen oder anpassen zu müssen. Und selbst wenn die Herren mal eine mittelmäßige Scheibe raushauen würden, wäre diese immer noch besser als ein Gros der veröffentlichten Alben der zahllosen Kopisten, die es auch in weiter Zukunft niemals schaffen werden, am Thron dieser Helden zu rütteln.
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Muderous rampage
02. Necrogenic resurrection
03. Inhumane harvest
04. Condemnation contagion
05. Surround, kill, devour
06. Ritual annihilation
07. Follow the blood
08. Bound and burned
09. Slowly sawn
10. Overtorture
11. Cerements of the flayed