BARABBAS – La Mort Apelle Tous Les Vivants (2022)
(8.115) Baka (9,6/10) Doom Metal
Label: Sleeping Church Records
VÖ: 09.12.2022
Stil: Doom Metal
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Die letzte Veröffentlichung der Band BARABBAS liegt schon ganze acht Jahre zurück und wenn man sich die neue Platte der Franzosen einmal angehört hat, ist es verdammt schade, dass da nicht mehr Material in der Zeit entstanden ist. Denn diese Platte ist sehr gut geworden.
Das Intro sorgt schon für viel Spannung und schafft dem Gehör eine Menge Aufmerksamkeit. Die Band lässt immer wieder einen Spruch wiederholen und verziert diesen mit Instrumenten, die jedoch leicht im Hintergrund versteckt sind. Übersetzt heißt der Spruch: Der Tod ruft alle Lebenden. Nur eben auf Französisch.
Das Intro zelebriert einen Krisenzustand. Dann folgt ein sattes, kerniges Riff und der Sound nimmt einen sofort ein. Die Band hat ihren eigenen Stil gefunden und weiß diesen auch zu beherrschen. Und dann kommen noch die hervorragenden Vocals dazu, die so eigen sind, dass die Band nur vor Einzigartigkeit strotzt.
Der Gesang zeigt weite Facetten. Man denkt durch dieses Kratzen könnte die Stimme im Laufe der Jahre schon gelitten haben, aber der Gegenbeweis ist hörbar. Sie kann klar, hoch und sauber klingen. Was man nicht oft hört, jedoch gerne mal einbaut. Der allgemeine Aufbau gestaltet sich rollend, schwertragend und episch. Die Vocals spielen hier auch wieder eine große Rolle, da sie die Ehrlichkeit und Beständigkeit der Songs hervorhebt. Die Band schafft es auch einen perfekten Kontrast zwischen ihrer Schwere und Leichtigkeit der groovigen Songs zu bringen.
Die französische Sprache wirkt nicht befremdlich, da die Phrasierung gut ausgeglichen ist. Als Beispiel soll mal der Song „De La Viande“ dienen. Hier erfährt man auch die treibende Kraft zwischen Groove und Schwerfälligkeit und ein unglaublich fettes Riff. Die Band schafft einen Doom, der schon recht aggressiv rüberkommt und Unwohlbefinden auslösen kann. An einigen Stellen lösen sie den Knoten und deuten Hoffnung an. Die Zeit, in der das passiert, lässt nicht lange auf sich warten und die Band zieht einem wieder in ihren tiefen, dunklen Bann.
Die Gitarren Soli reihen sich eher in die songdienliche Ecke ein und unterstützen die Songs kontinuierlich gut. Sie bieten einem nichts Neues und belässt das Hauptaugenmerk auf das Riffing. Als Beispiel kann man sich den fünften Titel gönnen und man merkt, dass die Rhythmusfraktion deutlich weiter im Vordergrund platziert ist, als das Solo. BARABBAS lassen einem zu keiner Zeit im Stich und liefern eine der besten Doom Platten dieses Jahres ab.
Anspieltipps: „De La Viande“ und „La Valse Funebre“
Bewertung: 9,6 von 10 Punkten
Tracklist:
01. La Mort Appelle Tous Les Vivants (Intro)
02. Je Suis Mort Depuis Bien Longtemps
03. Le Saint Riff Redempteur
04. De La Viande
05. Le Cimetiere Des Reves Brises
06. Sous Le Signe Du Neant
07. Mon Crane Est Une Crypte (Et J'y Suis Emmure)
08. La Valse Funebre
09. La Mort Appelle Tous Les Vivants (Outro)