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ARTILLERY – X (2021)

(7.070) Olaf (9,0/10) Thrash Metal


Label: Metal Blade
VÖ: 07.05.2021
Stil: Thrash Metal

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Ich hatte Bedenken, nein, nennen wir es eher Angst, in das neue Artillery Album reinzuhören. In Begründung darin liegt in dem Umstand, dass ich mit dem Vorgänger „The face of fear“ zu keinem Zeitpunkt schwanger und sogar soweit ging, das Album als das schwächste in der Discographie des Dänen Express zu titulieren. Alles snow from yesterday, denn mit dem zehnten und dementsprechend betitelten Album „X“ haben sich die Jungs wieder freigeschwommen und im Jahr 2 nach dem tragischen und viel zu frühen Krebstod von Morten Stützer ein Album veröffentlicht, welches durchaus als Therapie angesehen werden kann und muss.

Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass Neuzugang Kraen Meier während der Aufnahmen den Schatten seines überlebensgroßen Vorgängers auf seiner Schulter zu tragen gehabt hat, doch schlussendlich dürften die von oben scheinenden Sonnensrahlen den Nebel der Trauer über Taastrup hinweggefegt und den Blick auf einen breit grinsenden, auf seiner Wolke sitzenden Morton freigelegt haben, denn zusammen mit dem zweiten Stützer Michael hat der Neue fette Riffs in die Waagschale geworfen, die von Anfang bis Ende Spaß machen und jeden Thrasher begeistern dürfte.

Doch nicht nur die Anhänger von rifforientiertem High Speed Metal dürften hier vollends auf ihre Kosten kommen, nein, auch die Altvorderen dürften bei Songs wie „Turn up the rage“ vor Verzückung mit den Dritten klappern, da die selbst nicht mehr ganz so jungen Dänen hier eine fette NWOBHM Schlagseite aufzeigen, die an vielen Stellen dieses wahrlich grandiosen Albums durchschimmert. Ebenfalls ist es für mich ein großes Anliegen, eine Lanze für den von mir beim letzten Review so gescholtenen Frontmann Michael Bastholm Dahl zu brechen, der nach der von mir als ziemlich uninspiriert beschriebenen Leistung auf dem Vorgänger hier eine seiner besten Arbeiten abliefert. Ob hoch, ob tief, er singt facettenreich, nie nur auf einem Level, variiert viel und stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft.

Überhaupt hatte ich oft das Gefühl, dass sich Artillery auf „X“ gewaltig ins Zeug legten, um ihrem verstorbenen Bandgründer gerecht zu werden und ihn mit Stolz zu erfüllen, während er beim Hören von Granaten wie „Silver cross“, „The ghost of me“ oder „The devils symphony“ breit grinsend in Valhalla sich an Odins Tafel an Methörnern gütlich tut, in dem Wissen, dass sein Erbe fortbesteht und selbst nach 39 Jahren Bandgeschichte keinerlei Abnutzungserscheinungen erkennbar sind. In thrash we trust!


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The devils symphony
02. In thrash we trust
03. Turn up the rage
04. Silver cross
05. In your mind
06. The ghost of me
07. Force of indifference
08. Varg | Veum
09. Mors ontologica
10. Eternal night
11. Beggars in black suites




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