Label: Icarus Music
VÖ: 29.01.2015
Stil: Black Thrash
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Blöde Bandnamen haben ja auch Tradition und können durchaus Kultcharakter haben. Mir fallen da gleich auch wieder so schöne Exemplare wie BarbarossasRhabarber Barbaren, Hähnchenmensch oder eben der drölfzigste Bandnamen mit „Anal“ ein. Aber Vorsicht Verwechslungsgefahr.: Es gibt ja nun auch schon Anal Stench, Anal Cunt, Anal Torture usw. Hier also kommen Anal Vomit...aber wiederum Vorsicht: Nicht verwechseln mit Nuclear Vomit (die mit den süßen Schweinchen), Corpse Vomit, Bestial Vomit usw. aber ich schweife ab...
Beim Erklingen des Bandnamens denkt man sogleich an fiesestes Geröchel und / oder nicht ganz ernst gemeinten Grindcore(Goregrind, Maximal falsch gedacht. Die Band aus Lima/Peru bietet räudigen, schwarz angehauchten Thrash, wie er gute Tradition in Südamerika hat. Man denke an frühe Sepultura, Incubus oder Sarcofago sowie an modernere Vertreter wie Criminal oder JesusMartyr. Ein beliebtes Genre also in den heissen und staubigen Gefilden. Jetzt fragt sich der geneigte Leser, warum die Einleitung nun so lang ausfallen muss...Schlicht und einfach: weil es über die Platte an sich wenig zu sagen gibt. Deshalb noch kurz zur Band: diese wurde 1992 in Lima/Peru gegründet und hat bereits 2 EPs, eine Split und nun mit dem hier vorliegenden Output das bereits 4. Album veröffentlicht.
Die Thrash Melange auf „Peste negra, muerte negra“ ist recht roh gehalten, handwerklich ist nichts auszusetzen. Auch der Gesang an sich ist erfreulich puristisch und röchelt die grösstenteils auf spanisch verfassten Texte recht humorlos in die Spur. Allerdings bleibt insgesamt nichts hängen. Eigentlich ist mir die stilitische Ausrichtung durchaus gelegen aber nach dem Abspielen der Hälfte des Albums wundert man sich, ob man immernoch bei Track Eins stehengeblieben ist. Es passiert einfach zu wenig Aufregendes. Zwar variieren Anal Vomit, durchaus mal die Geschwindigkeit und lassen auch mal ein paar gezupfte Gitarren oder ein Sample erklingen, jedoch hapert es wohl am Ende an etwas Besonderem, an Durchschlagskraft oder schlicht an überdurchschnittlichen Riffs, die einem in die Rübe abschrauben. Das ist alles bestimmt authentisch und voller Leidenschaft eingespielt am Ende aber nicht mehr als Hausmannskost, die man schon x-fach besser gehört hat. Da es bereits das 4. Album der Band ist, kann man an dieser Stelle auch mehr Kompositionsgeschick oder eine derb eingestreute Keule erwarten. Da liegen dann doch qualitativ Welten zwischen Bands wie (ganz alten) Sepultura oder Sarcofago und Anal Vomit.
Für Puristen, die auf diesen speziellen (Black) Thrash abfahren oder „Exotensammler“ sind Anal Vomit die richtige Wahl. Für die kompromisslose Haltung und die Authenzität gebe ich den Mannen gerne einen Extrapunkt. Die Scheibe selber schrammt leider nur am Mittelmaß vorbei.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Brebaje de Muerte
02. Valle de Tinieblas
03. Obsessive Sexual Slaughter
04. La muerte del Papa – Interludio
05. Dios Muerte
06. Venganza Obscura
07. A Savage fornication
08. Estado Comatoso
09. Pact to kill / Outro
ANAL VOMIT (2015)
„Peste negra, muerte negra“ (1.535)