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PEROPERO – Massive Tales of Doom (2023)
(8.235) Timo (9,0/10) Progressive Metal
Label: Panta R&E
VÖ: 02.03.2023
Stil: Progressive Metal
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Für die beiden österreichischen Wahl-Berliner, die unter PeroPero fungieren, ist „Massive Tales of Doom“ bereits das dritte Album. Nach dem zweiten Geniestreich „Lizard“ mussten man schon ein paar Jahre warten, bis man neues Futter in den Progressive Kosmos einsaugen konnte. Dabei war der Vorgänger eine wilde wie konsequente unnachahmliche Mixtur, die unter dem Sammelgriff Progressive Rock/Metal durchaus ins Zentrum trifft. Easy Listening jeglicher Gattung werden bei der Musik von PeroPero sicher recht schnell das Weite suchen. Denn irgendwo zwischen Progressive, Heavy/Stoner, Math, Post, Tech Death fand man sich bei „Lizard“ ein. Musik die ungleichvoll anspruchsvoll, wild und aufwühlend war, aber auch spannend und faszinierend. Dabei sollte man sich ein paar Tage Zeit nehmen, um das musikalische Gebet des Duos, in all seiner Schöpferkraft zu verinnerlichen. Hallelujah.
Auf sieben Songs innerhalb recht kurzweiliger 35minuten, offenbart sich nun das aktuelle Album der beiden Soundtüftler Julian Pajzs und Valentin Schuster. Auch hier werden wieder eine Vielzahl von Stilen in sich vereinigt. Die Band verharrt dabei kaum in gängigen Idealen, verarbeitet gleichwohl eine Vielzahl Genreoptionen des Progressive Rock/Metal. Die sich aus Jazz/Doom/Post/Core/Stoner Zutaten nähren. Die Musik ist gnadenlos fetzig, knallig und explosiv. Synthbombast trifft auf fette druckvolle Riffpower. Und bei aller Schönheit, Verschrobenheit & Verrücktheit prophezeit auch dieses Konzeptalbum von PeroPero das Ende der Welt. Satirisch, aber auch mal ernsthafter wird sich mit Verschwörungsmythen, dem globalen Chaos auseinandergesetzt.
Gesanglich setzen PeroPero weniger auf extreme Vokalakrobatik, der beschwörend wie auch durchbohrende Stimmenklang ist vorherrschend. Und das passt exzellent zur musikalischen Ausrichtung. Zusätzlich fokussieren PeroPero sich auf ein unvorhersehbares spannendes Tempo, das am deutlichsten bei „Event Horizon“ seine Entfaltung findet. Dennoch finden sich auf dem Album immer wieder klare Songstrukturen, die mit melodischen Einschüben für eine gute Orientierung sorgen, quasi immer nah am Wahnsinn, aber Rettung naht. Dabei arbeitet „The Rip“ in der Mitte des Albums auch mit viel klassischen Prog Metal Zutaten, das zusätzlich belebend ist. Das abschließende „Kensor“ geht dann nochmals in die Vollen, bringt das facettenreiche Ideenpool der Herren zu seiner Entfaltung. Hörst du nach dem Album Stimmen, haben PeroPero alles richtig gemacht. Für mich eine Band mit Ausnahmestellung in dem Genre, und das ist beileibe nicht zu dick aufgetragen.
Anspieltipps: „Vermin“ & „Event Horizon“