STAND UP GERMANY 2019
THUNDER | MASSIVE WAGONS
29.03.2019 – Berlin @ Frannz Club
Auf zum Altherren-Rock, wie unser geschätzter Freund Jacky Lehman am Abend des Events mir fröhlich entgegen whatts-appte, doch damit konnte er eigentlich nur die Britische Hardrock Ikone Thunder meinen, denn die explosiven Jungspunde von Massive Wagons sind für mich der momentan heißeste Export in Sachen kernigen Hard Rock von der Insel. Und das sollten sie eindrucksvoll unter Beweis stellen...und zwar zu fast nachtschlafender Zeit um 19 Uhr, wo sich leider noch nicht allzu viele Leute einfanden. Doch die, die da waren, erlebten einen Budenzauber der allerersten Kajüte.
Mit ihrem bereits fünften Album „Full nelson“ im Gepäck zeigte das Quintett eindrucksvoll, warum die anwesenden Fans der Briten allesamt extrem textsicher die Hüften und Haare kreisen ließen. Ein druckvoller Sound, unglaublich großartige Rock Songs, bei denen man einfach nicht stillstehen kann,…wie mein Nachbar, der trotz des übermäßigen Platzangebotes voll in mein Bier krachte und dieses auf dem blankgewienerten Boden des gemütlichen Frannz verteilte. Frontmann Barry Mills ist eine Rampensau der alten Schule, der jeden Millimeter der kleinen Bühne voll ausnutze und sogar den etwas stämmigeren Basser Adam Bouskil ein paar Mal ins Wanken brachte, die Gitarren der Herren Thistlethwaite und Holl rockten ohne Ende und der Bruder des Erstgenannten gab treffsicher den Takt vor. Diese auf der Bühne gezeigte Energie übertrug sich sofort ins Tanzbein und man konnte sich diesem Budenzauber kaum entziehen. Was für ein grandioser Auftritt!
Back to the stack
Billy Balloon Head
Nails
Shit sweat death
Tokyo
Fee Fi Fo Fum
Trotz eines exorbitant hohen Ticketpreises und dem enorm frühen Beginn des Hauptacts war der Frannz nunmehr ordentlich gefüllt und Thunder starteten gleich mit „Loser“, dem stärksten Song aus ihrem aktuellen Album „Please remain seated“, doch daran hielt sich keiner. Es wurde getanzt, mitgeklatscht und das Publikum schenkte der britischen Hardrock Legende die Aufmerksamkeit, die sie sich in fast 30 Jahren Zugehörigkeit zur Szene redlich verdient haben. Ich persönlich fand es gut, mehr aber auch nicht, denn das Stageacting erinnerte schon ein wenig an hüftsteife Frühpensionäre, die statt dem 5 Uhr Tee noch ein wenig rockend um die Welt jetten. Allerdings zünden Songs wie „Love walked in“ oder der Oberklassiker „Don’t wait for me“ immer noch den Booster und somit wurde es doch noch ein recht vergnüglicher, aber recht kurzer Abend, der aufgrund der Massive Wagons noch lange nachhallt.
Loser
The enemy inside
Higher ground
Resurrection day
Low life in high places
Black water
The devil made me do it
In another life
The thing I want
Don’t wait for me
Backstreet symphony
Love walked in
I love you more than Rock’n’Roll
Serpentine
Dirty love