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THAT’S MY JAM WINTERTOUR 2019

SKINDRED | BLOOD COMMAND

05.12.2019 – Berlin Huxleys


Nur gut, dass der erneute Auftritt der Waliser ins Huxleys verlegt wurde, erinnere ich mich noch mit Grausen an das vollgepackte BiNuu zur Record Release Show von „Kill the power“, bei der man fast totgetrampelt wurde. Heute hatte man genügend Platz, um unbeschwert das Schwanzbein zu tingen, wie es meine Frau auch ausgiebig tat und somit ihr Schrittzähler am Ende des Abends eine Bilanz von 15.175 auswies.

Stramme Leistung, was man vom Einheizer Blood Command nur bedingt behaupten konnte. Ihr selbstbetitelter Death Pop oder Post Highschool Punk, wie ich es nennen möchte, konnte musikalisch durchaus einiges an Reiz versprühen, doch wenn Front-Gerippe Karina Ljone den Mund öffnete, kräuselten sich einem die Arschhaare. Ein sehr gruselig anmutendes Gekeife, welches in den oberen Tonlagen, von denen es mehr als reichlich gab, mehr wie ein fieser Tinnitus anmutete, als ein versuchter Gesang. Fairerweise muss man aber anerkennen, dass die Norweger einige Anwenden mitnahmen und die Menge recht vernünftig anheizte, was ja zur Prämisse einer Vorband gehört und auch wenn mir persönlich ihre Interpretation harten Liedguts nicht unbedingt zusagte, erledigte die Truppe ihre Aufgabe recht souverän.

Mit dem Erklingen des bekannten „Imperial march“, der jedem Star Wars Fan immer und immer wieder Erpelparka über die Hühnerhaut fahren lässt, wurde es dann nun ernst und Skindred erklommen die recht spartanische Bühne, um sofort mit „Sound the siren“ die Massen zum bewegen zu bringen. Für mich war DER Hingucker die Bassdrum von Arya Goggin, auf dem groß das Konterfei von Lo Pan aus „Big touble in little china“ prangte und mich wohlig schmunzeln ließ. Musikalisch war natürlich Benji Webb der Dreh und Angelpunkt des energetischen Gigs, denn mehr Bling Bling geht einfach nicht und wie ein begeisterter Besucher später vollkommen korrekt anmerkte: „Benji IST der Boss“. Der Chef-Dred schrie, sang, turnte herum, machte Späße und genoss sichtlich die ihm entgegenschlagende Huldigung seiner Person. Doch er konnte auch anders, wie „Saying it now“ bewies, welches mit einer sehr emotionalen Geschichte eingeleitet wurde, um danach lediglich auf Akustikgitarre vorgetragen, seine volle Wucht zu entfalten. Pelle pur. Auch die kurzen Snippets von „California love“ oder „Boom! Shake the room“ gingen ohne Umwege ins Tanzbein, welches bei „Kill the power“ oder „Ninja“ dann vollends ausgekugelt wurde. Leider war nach knapp 70 Minuten bereits Schicht im Schacht und auch das traditionelle „Warning“ war irgendwie wenig reizvoll, da die bereits von mir angesprochene norwegische Schreielse Karina den ansonsten übermächtigen Rausschmeißer zerbrüllte. Ebenso fand ich mit lediglich 10 eigenen Songs die Setlist für einen Headliner erschreckend dünn, dennoch gehen Skindred immer, was der Muskelkater tags darauf eindrucksvoll untermauerte.

Imperial march
Sound the siren
Pressure
Machine
Ninja
California love
That’s my jam
Saying it now
Kill the power
Nobody
Big tings
Boom! Shake the room
Warning



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