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GOJIRA | CODE ORANGE | CAR BOMB

23.03.2017 - Berlin @ Huxley's

Wir schreiben den 14.04. anno 2009. Die französischen Extremmetaller GOJIRA spielen ihr erstes und bis dato einziges Konzert in Berlin. Dies soll sich nun heute ändern. Seit geraumer Zeit ist ihr sechstes Studioalbum „ Magma “ veröffentlicht und die Fanscharen stehen seitdem voller Ungeduld in den Startlöchern. Erst sollte das Konzert im Kesselhaus stattfinden, diese Location erwies sich aber schnell als zu klein für dieses Unterfangen. Also buchte man rechtzeitig das Hurleys am Hermannplatz, um genügend Platz anbieten zu können. Auf ihrer momentanen Europa Tour wählte man CAR BOMB sowie CODE ORANGE als Support. Für meinen Geschmack ein Billing mit Höhen und Tiefen.

Um 20.00 Uhr starteten CAR BOMB aus New York City ihren, sagen wir mal - etwas konfusen, Gig. Es war im Vorfeld schon ein recht lustiger und auch leichter Naja – Anblick, als die Vier Jungs die Bühne betraten. Diese war dermaßen mit Equipment vollgebaut, so dass sich die Musikanten mehr oder weniger gerade so am Bühnenrand aufhalten konnten. In vorderster Linie thronte das riesige Drum von Elliot Hoffman, der auch sonst optisch mit einer etwas lustigen Frisur zu glänzen wusste. Nun gut. Was dann über die recht knackig gefüllte Halle hereinbrach war zum Start doch schwer verdaulich. Man bot ein Mischmasch aus schlechten Meshuggah, etwas Dillinger Escape Plan und reichlich viel Fear Factory zum Besten. Die ersten Songs waren eigentlich nur eine Geräuschorgie, der Soundtrack zu einem Verkehrsunfall. Nach zwei Songs gab es auch gleich einen Triggerausfall am Drum. Sänger Michael Dafferner versuchte diesen Zwischenfall mit etwas Smalltalk zu überspielen, verhaspelte sich aber nur in den gleichen, wiederholenden Ansagen. Nach ner halben Stunde war dann endlich Schluss im Puff und man konnte sich bei einer Raucherpause vom dargebotenen Chaos etwas erholen.

Dann kamen CODE ORANGE, auf die ich schon sehr gespannt war. Ihr letzter Output „ Forever “ gefiel mir ja außerordentlich und ich hoffte, dass sie die Songkonstrukte auch live ansprechend umsetzten können. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Wut und Brachialität ihrer verzwickten Kompositionen flutschten auf der Bühne nur so aus den Ärmeln. Sicherlich ist ein singender Schlagwerker nicht jedermanns Sache, da gern die Drumperformance darunter leidet. Aber Jami Morgan löste die Aufgabe mit Bravur, da er ja gelegentlich auch mal von seinen anderen Kollegen / in entlastet wurde. Für etwas Aufheiterung sorgte immerzu der Bassist, da er fortwährend mit den Händen wild in der Luft rumfuchtelte, wo es eigentlich gar nix zu fuchteln gab. Aber egal, CO wüteten wie eine Horde Büffel und hinterließen bei mir einen recht passablen Eindruck.

So, schnell noch rauchen gegangen, denn pünktlich um 22.00 Uhr fingen GOJIRA an. Was dann auf die Anwesenden hereinprasselte, war verspielte Extremmusik in Perfektion. Das Licht war perfekt auf die musikalischen Schnörkel abgestimmt und unterstützen die unglaublichen Stakkato – Salven und ergaben somit eine unfassbare Symbiose. Diverse Bildkulissen via Beamer boten obendrein beklemmende Bilder, so dass man vollends in den Kosmos der Franzosen eintauchen konnte und seiner Seelenrundfahrt freien Lauf lassen konnte. Es wurde ein guter Querschnitt durch alle Alben geboten und die Band war an Theatralik kaum zu überbieten. Das obligatorische Drumsolo durfte natürlich nicht fehlen und dokumentierte die Fähigkeiten der Trommelkrake. Man hielt sich auch nicht mit ewigen Ansagen auf und konzentrierte sich mehr auf das Spiel. Kurzzeitig überkamen Sänger / Gitarrist Joe Duplantier dann aber doch die Gefühle und er bedankte sich für den Support der Fans und erinnerte sich gern an ihren ersten Auftritt, damals im kleinen Knaack Klub. Nach 90 Minuten war dann leider auch schon wieder Feierabend und die Band hinterließ glückliche und geflashte Gesichter. Jeder der einzelnen Musiker hielt noch eine kleine Dankesrede und somit wurden wir in die Nacht entlassen. Ich glaube sagen zu können, dass ich mit GOJIRA eins der diesjährigen Konzerthighlights bereits erleben durfte. Ich bin gespannt welche Band dies noch toppen kann. Es bleibt zu hoffen dass die Jungs sich nicht wieder 8 Jahre Zeit lassen um Berlin erneut zu beehren.

Setlist:
01. Only Pain
02. The Heaviest Matter of the Universe
03. Silvera
04. Stranded
05. Flying Whales
06. The Cell
07. Backbone
08. Terra Inc.
09. L'Enfant Sauvage
10. The Shooting Star
11. Drum Solo
12. Toxic Garbage Island
13. Pray

Encore:
14. Oroborus
15. Play Video
16. Vacuity

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