MASTODON | RUSSIAN CIRCLES
10.11.2017 - Berlin @ Huxleys
Endlich! Immer gewollt, nie geschafft, aber nun ist das Häkchen auch bei Mastodon gesetzt. Standen immer oben auf der Liste, weil hey, diese Typen haben es einfach raus und sind wohl nicht umsonst derart beliebt und angesehen und das auch noch völlig stilübergreifend. Das Huxleys Berlin war sehr gut gefüllt und die Menge wirkte fokussiert.
Mit dabei waren die Jungs von Russian Circles und lieferten eine verdammt schwerdoomige Wucht inmitten des anscheinend nicht nur auf den Hauptact wartenden Publikums. Für mich, Musik die man noch besser aus der Ferne aufsaugen kann. Ein kuhler und fesselnder Metal & Postrock Mix, der live wirklich gut abholen konnte – absolut entspannend aber treibend.
Setlist Russian Circles:
01. 309
02. Afrika
03. Harper Lewis
04. Youngblood
05. Geneva
06. Deficit
Nach guten 45 Minuten und natürlich kleiner Umbauphase danach, ging es los mit der mastodonischen Übernahme der Halle. Die Menge feierte ab Sekunde 1 des sehr sympathisch und entspannten Aufschlags der US-Amis. Perfekt FOH-positioniert trommelte auch bei mir direkt vollster, aber auch ruhiger Sound aufs Fell mit dem Opener „The last Baron“, der erstmal eine 15-Minuten Ansage ist, aber dann direkt gefolgt vom ersten Song der neuen Platte „Emperor of Sand“, „Sultan´s Curse“.
Die Performance absolut gefestigt, der Sound und die Lightshow stimmig und die Stimmung der Besucher war dementsprechend ausgelassen. Ich glaube ein jeder war hier mehr als zufrieden und wow, das Quartett bot auch eine verdammt nette Show mit sage und schreibe 20 Songs! Da lohnte sich die Kohle mal so richtig, würde ich behaupten. Das Set hielt allen möglichen Befürchtungen stand und war ausgewogen und spannungshaltend, obwohl fast die komplette neue Platte enthalten war, bis auf 2-3 Songs. Meine persönlichen Lieblingssongs fehlten leider, aber nachvollziehbar ist, Mastodon bieten auf allen Shows immer wieder komplett neue Sets, was eine baldige Wiederholung für mich zusätzlich interessant macht. Einschießen ist hier nicht angesagt! Wie auch in ihrer Musik selbst, sind sie sich auch live treu und schreiben Überraschung und abwechslungsreiche Unterhaltung ganz groß.
So auch mit Neurosis-Mitbegründer Scott Kelly, als auf der Bühne verweilendes Gesangs -& Gitarrenfeature für die letzten 5 Songs. Ich sags euch, die Sache funktioniert! Aber für Kenner natürlich auch ganz klar, da Kelly bisher auf jedem veröffentlichten Album seit „Leviathan“ einen Gastauftritt hatte. In Berlin gab es dabei sogar 2 komplette Bühnen-Live-Premieren, so noch nie gespielt, nämlich „Scorpion Breath“ & „Diamonds in the Witch House“. 2 Stunden waren es nicht ganz, aber nahezu, darum sei auch das Fehlen von Red Fang verziehen, auf die man sich natürlich auch gefreut hätte. Für mich war es eine überaus befriedigende Geschichte. Also wer die Möglichkeit hat, sollte sie sich nicht entgehen lassen. Eine großartige Show sei hiermit versprochen, auch wenn einem vielleicht der ein oder andere Song auf der Liste noch fehlen würde. Mastodon – eine wahnsinnig überzeugende Liveband!
Setlist Mastodon:
01. The last Baron
02. Sultan´s Curse
03. Divinations
04. Ancient Kingdom
05. Colony of Birchmen
06. Ember City
07. Megalodon
08. Andromeda
09. Oblivion
10. Show yourself
11. Precious Stones
12. Roots remain
13. Mother Puncher
14. Steambreather
15. Crystal Skull
16. Scorpion Breath
17. Aqua Dementia
18. Crack the Skye
19. Spectrelight
20. Diamonds in the Witch House