PRONG | STEAK NUMBER EIGHT | MAN.MACHINE.INDUSTRY
05.04.2016 - Berlin @ BiNuu
Es ist April, es ist Berlin also muss auch wieder Prong Zeit sein, denn nach Tommy Victor und seinen Vasallen kann man konzerttechnisch mittlerweile in der Hauptstadt die Uhr stellen, wie mir der sympathische Kult Musiker in unserem im Vorfeld stattgefundenen Interview bestätigte und Berlin als seinen Lieblingsort in Europa erklärte. Das dies nicht nur so daher gesagt war, konnte man im Verlauf des ereignisreichen Abends mehrfach erleben. Doch der Reihe nach.
Als erste Band des Abends standen die Schweden von Man.Machine.Industry vor einer überschaubaren Kulisse von 6 (!!!) Leuten, was in mir die Befürchtung aufkeimen lies, dass Berlin vielleicht Prong-müde sei. Aber vielleicht lag es einfach auch nur daran, dass die Mannen aus Stockholm einfach nur unfassbar langweilig und stereotyp waren, denn im Raucherbereich, vor der Club-Tür und im Barbereich tummelten sich eine Menge Leute, die dem auf der Bühne stattfindenen Geschrammel ebenso wenig abgewinnen konnten wie ich. Zu viele Samples unterdrückten bei mir das zuweilen aufkommende Interesse und somit ergriff ich nach dem dritten Song das Panier. Next…
Steak Number eight waren bereits bei der letzten Prong Tour im C-Club mit von der Partie und ich hatte mehr als gute Erinnerungen an die Belgier, die allerdings an diesem Abend ebenfalls mächtig dröge und langweilig daherkamen. Ein Kirk Hammet hätte an den ausschweifenden Waaah-Waah Darbietungen der Truppe seine helle Freude gehabt, doch wer nicht auf THC haltigen Pflanzen oder kubanischen Kahlköpfen war, schenkte den Jungs nicht mehr als ein höfliches Kopfnicken. Eigentlich schade, denn deren letztes Machwerk namens „Kosmokoma“ konnte nicht nur Berkin redaktionsintern begeistern. Ich fragte mich zu diesem Zeitpunkt wirklich, warum man Vorbands im Allgemeinen als „Anheizer“ bezeichnet, schafften es doch beide nicht, die Betriebstemperatur merklich zu erhöhen, um somit Prong die Bühne zu bereiten.
Als ich mich von diesen beiden vorher erlebten Darbietungen an der frischen Luft erholt hatte kam ich aus dem Staunen nicht heraus, denn urplötzlich war das BiNuu zum Bersten gefüllt und Prong betraten mit dem neuen Oberkracher „Ultimate authority“ die Bühne. Allerdings stellte ich fest, dass die Leute so gar nicht auf neues Material erpicht waren, sondern vielmehr Altbewährtes der Marke „Beg to differ“, „Unconditional“ oder „Rude awakening“ (megageil!!!) hören wollten, was ich persönlich ziemlich schade fand, ist das neue Album doch nicht nur mit der Höchstnote von mir bedacht worden, sondern auch eines der besten in der gesamten Karriere der Mucker. Doch im Verlauf des schweißtreibenden Gigs änderte auch das nun voll mitgehende Publikum seine Meinung und lies sich bei Granaten wie „Sense of ease“ oder „Turnover“ mitreißen. Auch ich fand’s geil wie immer, stellte aber im weiteren Verlauf des Gigs fest, dass es vielleicht auch mal an der Zeit für eine kleine Prong Pause wäre, denn ich habe die Jungs nun in den letzten 2 Jahren 5x live gesehen und dadurch litt meine Begeisterung ein klein wenig, obwohl das Trio hier das absolute Maximum bot. Ein schöner Konzertabend mit leicht grauen Zwischentönen.
Ultimate authority
Unconditional
Eternal heat
Lost and found
Beg to differ
Rude awakening
Turnover
Sense of ease
Cut and dry
Broken peace
Another wordly device
Whose fist is this anyway?
Snap your fingers, snap your neck
For dear life
Revenge…best served cold
Power of the damager