GRAVE DIGGER | HEAVATAR | NITROGODS | WOLFEN

26.12.2014 - Berllin @ C-Club

Was macht man, wenn die Verwandschaft endlich das Weite gesucht (und hoffentlich gefunden) hat, das Weihnachtsessen so langsam verdaut ist und sich der Bierdurst wieder breitmacht? Richtig, ab uffn Konzert und da hat Berlin an diesem zweiten Feiertag wieder einmal viel zu viel zu bieten. Meine Wahl fiel heute auf die unkaputtbaren teutonischen Urmetaller von Grave Digger, die im 34.Jahr ihres Bestehens erneut die Republik beackern und mit dem Van Canto Ableger Heavatar, den Nitrogods und Wolfen einen mehr als fetten Support mit im Schlepptau hatten. Also voller Vorfreude Richtung Halle um dort leider festzustellen, dass Termine scheinbar heutzutage die emails nicht mehr wert sind, auf die sie den Weg zum Empfänger finden. Um 16 Uhr sollte das avisierte Interview mit Chris Boltendahl stattfinden, doch leider stand ich da wie bestellt und nicht abgeholt. Doch ne gute Kneipe in der Nähe und 2 Guinness später kam dann doch der Anruf, dass das Gespräch um 18:30 seine Erfüllung finden sollte. Ärgerlich dennoch...

Nach einem zügigen Einlass und dem erfolgten Gespräch mit besagter Metalikone (bald hier zu lesen) standen dann auch schon pünktlich um 19:00 Uhr die Wolfener Köln…äääh…die Kölner Wolfen auf den Brettern, die die Welt bedeuten und heizten der schon recht ansehnlichen Meute mit ihrem fetten Heavy Metal richtig ein, wobei sich Frontmann Andreas mit seiner Kölner Lesart und seinem Humor als grandioser Frontmann präsentierte. Dazu noch ein mehr als fetter Sound und hervorragendes Musikmaterial und fertig war ein richtig grandioser Gig, der nach jedem Song mit mehr als dem nur üblichen Höflichkeitsapplaus bedacht wurde. Die Gitarren meterten, die Rhytmusfraktion pumpte und selbst der Sing-a-long Part bei „The irsih brigade“ klappte recht ordentlich. Kurzum: Das Review von Walter zur letzten Scheibe „Evilution“ zeigte nur einen kleinen Teil davon, den Wolfen ausmacht, denn live sind die Rheinländer eine wirklich ernstzunehmende Macht. Großartig!

Wir sind eine zutiefst denunzierte Band. Jeder behauptet, wir klingen wie Motörhead, dabei ist doch Rob Halford mein großes Vorbild“. Das war nicht der einzige Lacher, den Nitrogods Frontmann Oimel zum Besten gab und somit einen mehr als vergnüglichen Gig noch weiter aufwertete. Die beiden Szenegrößen Henny Wolter und Klaus Sperling, der mit einem Bierflaschensolo mehr als nur einen bewundernden Blick auf sich zog, zocken mittlerweile eine Mucke, die weit weg von dem liegt, was sie früher beispielsweise mit Primal Fear gemacht haben…und das ist auch gut so, denn die Nitrogods versprühen einfach nur unbändig gute Laune, hatten ebenfalls einen furztrockenen und bärenstarken Sound und zogen somit die Leute komplett auf ihre Seite, die nach jedem Song das Trio frenetisch abfeierten. Auch Oimels „Geständnis“ „Ich bin Schwabe…aber keine Angst, ich bleibe nicht hier…“ fand großen Anklang, ebenso wie das großartige Material des letzten Albums „Rats and rumours“, welches das eine und andere Tanzbein mächtig zucken ließ. Schlussendlich hinterließ das Trio einen brodelnden C-Club und empfahlen sich somit für höhere Weihen. Ein bislang mehr als gelungener Abend.

Daran änderten auch Heavatar nichts, im Gegenteil, denn Stefan Schmidt und seine Mannen erfüllten mir meinen Wunsch, die Band irgendwann einmal live zu erleben, den ich bei meinem Review zu „Opus I-All my kingdoms“ äußerte. Und es war einfach großartig! Stilistisch wieder eine ganz andere Kost als Wolfen und Nitrogods, aber nicht minder fantastisch, denn der Vierer langte ganz groß hin, brillierte mit großartigen Songs wie „Abracadabra“, „Luna! Luna!“ und der abschließenden 246 Bpm Ballade (O-Ton Stefan) „Elysium at dawn“ und begeisterten mich komplett. Wer von dem jüngeren Gemüse wissen will, wie Blind Guardian heute zu klingen haben müssten, muss sich unbedingt mal Heavatar reinziehen, denn ob nun live oder auf Polycarbonat und ich hoffe inständig, dass bald Opus II in die Regale kommt, denn da bahnt sich was ganz Großes an.

Bei so viel grandiosem Stoff im Vorprogramm mussten sich Grave Digger für mich etwas strecken, doch der Haufen an Die Hard Fans in der Halle sollten diesen Auftritt fast zu einem Heimspiel werden lassen. Ich war anfangs etwas enttäuscht vom Sound, gerade von den Drums, die doch etwas blechernd aus den Boxen wummerten, doch im Verlaufe des mehr als ansprechenden Gigs besserte sich dies zusehends. Chris Boltendahl äußerte im Vorfeld in unserem Gespräch die Befürchtung, es könnten nicht genug Leute kommen…Pustekuchen! Die Halle war mehr als gut gefüllt und die, die das waren, gingen auch mächtig gut ab. Klar, denn Hymnen wie „Witch hunter“, „Hammer of the scots“ oder das obligatorische „Heavy metal breakdown“ wechselten sich prächtig mit neuen Krachern der Marke „Wargod“, „Hell funeral“ oder „Tattooed rider“ ab und sorgten somit für mächtig viel Abwechslung, was bei einer Karriere von nunmehr 34 Jahren nicht bei jeder Band dieses Kalibers selbstverständlich ist. Schlussendlich war es ein grandioser Abend mit vier eigentlich komplett unterschiedlichen Bands, was den Aspekt des „Abwechslungsreichtums“ großartig unterstrich…oder um es einfach zu formulieren: Schweinegeil!!! Vielen Dank und bis demnächst in diesem Theater.

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