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FURNAZE | DEVARIEM | BLOODPUNCH | INNER SPIRIT

27.09.2013 - Schwerin @ Dr.K

Die Bahn kommt...und macht mich wütend. Nicht nur, dass der Scheiß Viehtransporter an diesem Freitag Nachmittag hoffnungslos überfüllt war, ich dadurch knapp zwei Stunden stehen (!!!) durfte, nein, zu spät kam das Kackteil auch noch, so dass mein erstes Lübzer Pils bis kurz nach halb sieben warten musste. Danach wurden aber die Schleusen geöffnet, denn heute stand ein "Familienbesuch" an. Das Dr.K in Schwerin hatte geladen, mit ihm viele alte und neue Freunde und vor allem saugute Mucke, wobei mein Hauptaugenmerk natürlich auf Furnaze lag, die den weiten Weg aus London angetreten hatten, um mit ihrem Highclass Thrash für offene Münder zu sorgen. Doch dazu später mehr. Erstmal weiterhin die Kehle befeuchtet, viel gelacht und gewartet, dass mit Inner spirit die erste Combo den Reigen eröffnen würden, die mich dann auch mächtig überraschte...

Der Rostocker Vierer lebt nämlich nicht nur vom Max-Cavalera-liken Aussehen ihres Frontmanns Danilo, sondern schrubbt auch ein ähnliches Brett, wobei ich hier klipp und klar feststellen muss, dass mir die Mucke der Jungs von der Küste bei weitem besser gefällt, als die letzten Scheiben des zotteligen Brasilianers. Dazu trägt ganz klar auch Basser Paul bei, der in bester Biohazard-Billy-Graziadei-Manier mit ins Mikro brüllt. Unfassbar tanzbar, sauhart und stark ballerten Inner Spirit ihre Songs ins K und es wurden sogar einige kleine Pits gesichtet, sofern es die Räumlichkeiten zulassen. Dazu noch ein leckeres Totengräber Schwarzbier und die Erkenntnis, dass man die Jungs unbedingt auf dem Zettel behalten muss, vor allem wenn sie weiterhin mit dem Rapper zusammen arbeiten, der für ein paar Songs zu der Band stieß und das Ganze noch abwechslungsreicher machte. Checkt die Mannen unbedingt mal aus und wenn die so weitermachen,können zumindestens Ektomorf schon einmal anfangen die Koffer zu packen. Hammer!!! Achja, Unterstützung durch Shirtkauf wurde gesichert. Over and out.

Aufgrund familiärer Verpflichtungen mussten die eigentlich als Headliner angedachten Bloodpunch schon als zweites auf die Bühne, was den Ablauf aber nicht sonderlich störte, denn gerade hier hatte ich heute das Gefühl, dass eh alle gleichberechtigt waren und somit feuerten die Neubrandenburger ihre Metalcore Granaten ins Volk und machten dabei erneut einen mehr als agilen Eindruck. Einzig der Sound hatte anfangs nicht ganz so viel Bumms wie ich es von den Jungs gewöhnt bin, was scheinbar Frontmann Michael ebenfalls ziemlich zu stören schien, war er doch bei den ersten zwei Songs ziemlich aggro unterwegs. Der Bekanntheitsgrad der Jungs schien ebenfalls dazu beizutragen, das die Stimmung famos bis zum Anschlag war. Es wurde gebangt, die Fäuste gereckt und überall konnte man zufriedene Gesichter sehen, was Drummer und Cheforganisator Christian Eggers natürlich ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Auch hier...Daumen hoch! Bloodpunch sind definitiv im Kommen!

Die Lübecker von Devariem waren als Nächstes am Start und es sollte ein richtiges Ereignis werden. So einen fetter Zwitter aus oldschooligem Brachial Thrash und einigen kleinen Death Metal Einschlägen habe ich so schon lange nicht mehr von einer mir völlig unbekannten Band gehört. Thor jedenfalls ging mächtig steil, stammelte mir die ganze Zeit ins Ohr: Ist das geil!!! und drehte durch...naja...soweit Thor halt durchdrehen kann. Doch ich gab ihm Recht...Devariem waren saustark. Tolles Riffgewitter, ein starker Gesang von Frontmann Alex und eine tolle Arbeit der Axtfraktion Ben und Jan, die gekonnt posten und sich damit meine ganze Aufmerksamkeit sicherten. Lediglich das Beastie Boys Cover "(Fight for your right) To Party" hätten sich die Jungs schenken können, da ihr eigenes Material viel zu stark ist, als das es einen nachgespielten Song bräuchte. Schade nur, das ich im Vorfeld völlig vergas, die mir bereits zugesandte CD "Planet earth: Ground zero" mal anzutesten, was ich natürlich und selbstverständlich jetzt sofort nachholen und diese natürlich auch reviewen werde. Mea culpa...

Da ich von je her Furnaze Fan bin freute ich mich tierisch auf Krimson, Andie und ihren neuen Drummer Alessandro, die dann auch sofort brachial loslegten und Mr.Le Diable erneut unter Beweis stellte, warum er zu einem der besten Thrash Gitarristen weltweit gehört. Meine Fresse, was war das wieder für ein fantastisches Griffbrettgewichse und ich verstehe bis heute nicht, wie man bei diesen Hyperspeed Gefrickel auch noch singen kann...unfassbar! Selbst Thor, der musikalisch ja eher dem Nordischen zugewandt ist, konnte sich der akustischen Vollbedienung nicht entziehen und war hellauf begeistert, wie er noch später im Verlaufe des Abends zu Gehör brachte. Kein Wunder, sind Songs wie "Fresse", "None more black" und natürlich der Überhammer "Breathe in the fire" feinstes Filet und suchen in der momentanen Speed/Thrash Metal Szene seinesgleichen. Freunde, es wird Zeit, sich mal an neue Songs zu setzen und schnellstens mal was nachzulegen da es sonst passieren könnte, dass ich Entzugserscheinungen bekomme. Gradioses Gastspiel in der mecklenburgischen Landeshauptstadt!!!

Es war ein fantastischer Abend mit tollen Bands und einer wie immer tollen Atmosphäre im Dr.K. So langsam könnte ich echt meinen zweiten Wohnsitz nach Schwerin verlegen. Die Aftershow Party im Headbangers bei Steini, die ja nun auch schon obligatorisch ist, wurde dann gegen halb sechs für beendet erklärt und somit wankten wir zufrieden, voll wie die Pisspötte und selig Richtung Heimat in der Gewissheit, wiederb einen tollen Abend mit tollen Freunden verbracht zu haben. Danke nochmal an dieser Stelle an Thor und Angela für das Feldlager und Matze und Julia für den Chauffeur Dienst. Bis demnächst bei Postmortem.

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