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Live on Stage Review: Party.San Herbstoffensive 2024

20. - 21. September 2024 – Weimar @ Uhrenwerk


Weimar, das Zuhause vom Party.San Metal Open Air (auch wenn es mittlerweile seit über 10 Jahren nicht mehr in Bad Berka, sondern in Schlotheim stattfindet) wurde zum wiederholten Male zum Schauplatz eines spektakulären indoor Festivals: Der PSOA Herbstoffensive.

Etwas versteckt im Industriegebiet befindet sich die Eventlocation “Das Uhrenwerk”. Mit reichlich Parkplätzen in der befindlichen Straße und an der Hauptstraße auf jeden Fall genug Platz für die über tausend erwartenden Gäste. Nach einem kurzen Security Check sehen wir alles kreisförmig aufgebaut und auf die einzelnen Posten komme ich jeweils später zu sprechen: links einige tolle Essensstände, am Freitag konnte man rechts daneben die von Kanonenfieber ins Leben gerufene Ausstellung zum ersten Weltkrieg besuchen. Ein Merchstand von Cudgel darf natürlich auch nicht fehlen. Rechts sehen wir den Eingang zur Konzerthalle und ganz wichtig: den Getränkewagen! In der Mitte befanden sich einige Sitzgelegenheiten, unter welchen man sich vor der teils wirklich heißen Sonne des Spätherbstes verstecken konnte. Auch auf mobile Toiletten konnte man verzichten, denn nebenan gab es fest installierte Schüsseln, die auch (zumindest die der weiblich gelesenen Personen) immer in top Zustand waren!

Wer auf Nebel und Atmosphäre steht, wurde hier nicht enttäuscht: Denn auf der Bühne gab es davon reichlich. Was gab es auch mehr als reichlich? Kanonenfieber-Fans (aber auch dazu später mehr).

Die erste Band verpasste ich leider aufgrund von Jetlag (sorry!) und beginne daher damit, dass bereits bei Boötes Void die Halle sehr gut gefüllt war. Die Durchstarter aus Würzburg lieferten sowohl optisch als auch musikalisch wieder ein Brett ab. Die Menge feierte den atmospheric Black Metal und in der Halle spürte man gar nicht mehr die sommerlichen Temperaturen draußen.

Danach gab es etwas Kontrastprogramm mit Deathrite. Leider waren diese so laut, dass ich trotz Entfernung und Gehörschutz kaum einzelne Instrumente und Songs auseinanderhalten konnte. Dieses Problem zog sich leider durch die meisten Bands durch, aber dafür können diese in der Regel nichts. Wer auf einen Mix aus Death Metal, Punk und leichten Black Metal Einflüssen steht, sollte mal reinhören. Chaotisch schön.

Viele erwarteten auch Cytotoxin – denn blast beats liegen ihnen im Blut. Death Metal mit Moshpit-Garantie. Die Energie der Musiker übertrug sich aufs Publikum, daher nahm ich lieber etwas Abstand und ließ mich mental zumindest mitreißen.

Schweden-Death? Na klar, denn als Vormitory die Bühne betraten hat man genau das bekommen. Auch wenn hier wieder die zu hohe Lautstärke das Erlebnis stark eingeschränkt hat und alles sehr matschig klang. Und für mich persönlich einfach kein Genre, dass ich privat höre.

Und die Band, auf die gefühlt 70% der Besucher gewartet hatte, sind selbstverständlich Headliner: Kanonenfieber. An diesem Wochenende feierte Noise das Release seines neuen Albums “Die Urkatastrophe” in Weimar und München. Und wer die Jungs um Kanonenfieber kennt, weiß, dass ihnen fast schon eine Art Musical geboten wird: Schneekanone, Flammenwerfer, harte und saubere Riffs, diverse Outfits – immer passend zum Song – Entertainment pur!

Fazit vom ersten Tag: Gutes Wetter, gute Bands. Einige Betrunkene, die sich in die Wolle bekommen haben. Alles also im grünen Bereich.

Den Samstag eröffneten Schafott, bei denen schon für die Uhrzeit gut was los war. Auch wenn wesentlich weniger als am Vortag anwesend waren, spätestens um 17 Uhr füllten sich Halle und Biertischgarnituren mit Menschen. Zurück zur Band: seit 2011 solider Thrash, bei dem noch am Gesang gefeilt werden kann. Muss man eben mögen.

Danach spielten Temple of Dread, die mir vorher nichts gesagt haben und auch danach nicht mehr in Erinnerung geblieben sind. Für mich jetzt nichts Herausragendes. Die Leute mochten es, das ist die Hauptsache. Ich bin da einfach die falsche Zielgruppe.

Von falscher zur richtigen Zielgruppe gehts mit Dr. Eggman, äh, natürlich Whiskey Ritual. Ich habe es früher schon in Reviews erwähnt, aber: es gibt einfach zu wenig Black n Roll Bands und daher freue ich mich immer, wenn dann mal eine live spielt. Und Whiskey Ritual ballern da einfach richtig gut, fantastische Stimmung!

Groza waren eine der meisterwarteten Bands am Samstag, was ich so unter dem ein oder anderen Besuchenden mitbekommen habe. Und Groza bleibt für mich einfach eine Band, die ich mir wirklich sehr gerne live anschaue - und dafür auf Platte nicht gehen.

Die Herbstoffensive stand ein bisschen unter dem Motto “maskiert”, denn im Anschluss betraten “The Committee” die Bühne. Eine Black-Doom Band, die ich schon seit Jahren sehen wollte, aber mir zu oft auf zu grauzonigen Events gespielt haben. Und ich wurde nicht enttäuscht: Im Gegensatz zu Kanonenfieber ohne Geschnörksel, einfach mitreißender Black Metal.

Leider wurde dann meine Migräne, mit der ich den ganzen Tag zu kämpfen hatte vor Naglfar unerträglich und ich musste das Event verlassen.

Was wirklich positiv für mich bei dieser Veranstaltung war, waren unter anderem die vielen verschiedenen Verköstigungsmöglichkeiten: Von Kaffee und Kuchen des örtlichen Bäckers, zum allseits bekannten Imbiss aus Nohra zu einem Stand, der Waffeln aus diversen Teigen anbot – die Kloßteigwaffel mit veganem Gulasch war ein Gedicht! Generell wurde sich Gedanken um das Wohl aller Besucher gemacht, was ich den Veranstaltern immer sehr hoch anrechne. Danke euch und hoffentlich bis zum nächsten Mal in Schlotheim!




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