Aktuelle Meldungen
Live on Stage Report: X-Mas Grinch Attack Vol. 6
GROZA | PURE MASSACRE | NOSTURAACK
Vorweihnachtliches Black Metal Fest mit Glühgrinch!
Alle Jahre wieder, vor dem Weihnachtsfest, sammeln sich die Metaller, zum X-Mas Grinch Attack (Fest)! Um mal ein kleines Gedicht/Liedchen aus dem Ärmel zu ziehen! Aber Spaß bei Seite, es ging wieder in den Club Zenit in Schwerin und dort hat der Bangers & Maniacs HMC zum Konzert eingeladen. Es ist wie vielerorts auch hier in der Landeshauptstadt Schwerin schon fast Tradition, dass es nochmal mit der härteren Musik vor dem Familienfest auf die Mütze gibt. Wobei, irgendwie ist dies auch eine Art Familienfest der anderen Art. Gefühlt wie gewohnt und erwartet war eigentlich jeder aus der Szene bekannte vor Ort, der Kern der Branche, sowie dieselben Leute eben, auf deren Wiedersehen man sich einfach freute. Zusätzlich gab es aber auch deutlich ein paar neue Gesichter, sowie neuer Nachwuchs und Hinzugezogene, was auch deutlich an der Publikumsmenge zu spüren war. Der Laden war wirklich sehr gut und angenehm gefüllt, mit gut 200 Personen, laut dem Veranstalter. Gefühlt auf jeden Fall doppelt so viel wie beim letzten Mal und die Sache spricht sich dort herum würde ich meinen. Und dies sei es auch dem Veranstalter gegönnt, die neue Location hat einfach ihre Vorteile, wie man in meinem JUNGLE ROT Bericht vom Juli diesen Jahres gerne nachlesen kann, sodass es wieder einmal zu einer grandiosen Stimmung und Spaß geführt hat.
Den Anfang gaben an diesem Abend die Localheroes Nosturaack, bei denen zugleich auch unser Redakteur Kollege Schaacki den Tieftöner schwingt. Und nein, hier gibt es keine zugeschusterten Pluspunkte oder ähnliches, vielmehr war ich gespannt, wie der Auftritt werden würde, da ich die Truppe zuletzt auf dem Zephyrs Odem eigenen ZOFF im Jahre 2018 beim gemeinsamen Gig gesehen hatte und mich das derzeit aktuelle Album ehrlich gesagt nicht ganz so abgeholt hatte wie gedacht.
Somit mischten sich alte Erinnerungen, mit aktuellen Releases, sodass ich es einfach auf mich zukommen ließ und was soll ich sagen? Hier haben wir es meiner Meinung nach mit einer Band zu tun, die Live deutlich besser rüberkommt als auf Scheibe. Dies lag zum einen an der Druckvollen Soundkulisse, die eben nun mal Live anders beim Zusammenspiel entsteht als bei einzelnen Aufnahmen auf Platte, sowie einfach die Spielerische Energie, welche die Truppe an dem Abend hatte. Vor allem die punkgenauen Pausen, Unterbrechungen, sowie Wechsel von schnellen Black Metal Passagen, zu Mid-Tempo Riffs und Co haben mich wirklich überzeug und wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Der Stil der Band ist ja eh ein kleiner Mix aus so ziemlich allen Zutaten, die es im Black Metal so gibt, werden aber super zu einem eigenen Stil zusammengesetzt, dann noch mit guten Screams UND Growls der Frontfrau Zoi verziert, sodass man sich die Truppe als Fan der dunklen Künste garantiert mal geben sollte. Und wer weiß, evtl. schaffen sie es auch diesen Spirit irgendwie auf Platte festhalten zu können, dass wäre meines Erachtens dann ein Jackpot.
Nun dann aber auch mal weiter mit Pure Massacre, welche ebenso bei uns im Magazin mit ihrem aktuellen Album und Co großen Gefallen gefunden haben, so auch bei mir! Schneller und fieser Death Metal sorgte zudem bei dem Lineup des Abends für die passende Abwechslung, war aber auch nicht zu weit weg aufgrund des gespielten Tempos und Riffings, sodass auch selbst die Black Metaller nicht von der Bühne weichen mussten. Im Gegenteil, der Mecklenburger Halbkreis vor der Bühne wurde endlich durchbrochen und sympathisch, amüsant, hat die Truppe den letzten Funken gezündet, um die Menge vollends in den Abend zu ziehen. Die Haare flogen im Publikum, was möchte man mehr? Es wurde regelmäßig mit dem Publikum angestoßen, um dann einfach wieder mit dem nächsten Brett loszulegen. Also alles wie erwartet und erhofft.
GROZA ist dann als Headliner an der Reihe und war für mich das Ü-Ei im Raum, da mir persönlich die Band des Öfteren auf Flyern und Co auf dem Radar erschienen ist, aber dennoch mehr wie ein typischer maskierter Black Metal Hype vorkam, sodass kein Interesse bisher entstanden ist. Aber warum nicht mitnehmen, wenn die Möglichkeit besteht? Und diese Entscheidung war die richtige und ich verstehe definitiv den Erfolg und auch den ggf. Hype um diese Truppe. Der Black Metal den die Jungs hier von sich geben ist natürlich das, was aktuell gut abgeht, aber tut es auch nicht ohne Grund. Schöne schnelle Gitarrenwände, Blastbeats treffen auf atmosphärische und melancholische Parts im Wechsel und sind bis auf die kleinste Sekunde perfekt inszeniert und umgesetzt, sodass die Truppe mich schnell in ihrem „Bann“ hatte. Die Truppe weiß ganz genau was und warum sie es tut, und machen das auf einem hohem professionellen Level. Die Kompositionen sitzen einfach und sind weder zu lang, oder zu kurzgehalten. Ein guter roter Faden zieht sich durch das Set und die Menge im Zenit war ebenso hin und weg wie ich. Großartig, einfach nur großartig und hat dementsprechend auch sehr viel Applaus, sowie aber auch Stimmung und Energie zusammen mit dem Publikum erzeugt, was zu einer top Atmosphäre führte.
Und dann war es das auch schon wieder nach guten und knappen 3,5h. Was für ein Run, an dem man so gut wie nichts Negatives hinzuzufügen hat. Maximal, dass sich die Szene mal wieder unnötig mit Konkurrenzveranstaltungen auseinander setzten musste und die paar wenigen Veranstaltungen in Sachen Metal mal wieder alle an einem Tag gelegt wurden. Das ist schade, wirklich, ggf. bekommen die Organisatoren aller Parteien das mal koordiniert und abgesprochen. Aber zurück zum eigentlichen Thema und noch ein paar positive und kleine Fakten. Der in diesem Jahr selbst gemachte und ausgeschenkte Glühgrinch am Einlass war einfach superlecker und sollte traditionell nun immer mit dabei sein! Irsin hat mal wieder einen, nee den Joke bringe ich nicht, super Sound bei den ersten beiden Truppen aufs Parket gezaubert. Anders als beim Headliner, aber für mich der um paar Punkte bessere und klarere Sound. Die Organisation lief tadellos und der gesamte Club war gefühlt anzutreffen, bzw. zum Schnattern bereit und mit als Fans in der Menge im Publikum. So muss das sein und so kommt am Ende dann auch ein geniales Konzert zu Stande, womit dieser Bericht dann nun auch beendet werden soll! Danke, es war mir ein Fest!