Wenn sich die 2007 gegründeten Aktiv Dødshjelp, „Norways Dangerous Band“ ankündigt, um ihr wahrlich vorzügliches Debut Album „Send Dudes“ livetechnisch zu untermauern, dann dürfen auch wir nicht fehlen. Selbst die etwas schwierige Verkehrslage durch den Streik bei den Öffis war kein Hindernis. Auch wenn der kultige Punk Rock Klub Wild at Heart, in Berlin Kreuzberg, eigentlich nur per U-Bahn und Bus gut zu erreichen ist. Kurz einen Plan zurechtgelegt und einfach vom Ostbahnhof, die ja fuhr, einen kleinen abendlichen 20minütigen Fußmarsch absolviert. Der Plan hätte nicht besser sein können, und so war ich sogar noch eine gute Stunde zu früh vor dem Klub.

Denn als Support für diese Tour rief man The Love Rockets auf den Plan, welche gegen 21.30 starteten, in einem ziemlich gut besuchten Wild at Heart. Etwas später als geplant, aber hey es war Freitag-Abend. Bevor es losging wurde die Show mit dem „Back To The Future (Zurück in die Zukunft)“ Titel-Soundtrack, der legendären Triologie gestartet. Chapeaux, wie treffend in diesen Zeiten, wo man eher den Eindruck gewinnen könnte, es geht zurück in eine graue Vergangenheit. Und wir verdrücken uns einfach den gesellschaftspolitischen, sozialen Themen dieser Zeit. Nun gut, die Berliner RocknRoller legten an diesem Abend eine flotte Sohle auf das Parkett und wussten die Anwesenden gut in Fahrt zu bringen. Draufgängerische Titel wie „Chubby Chaser“, „End of the Road“ oder „Does It Sucks to be You?” verstanden die dreiviertel Stunde doch recht kurzweilig zu halten. So war auf vor der Stage schon einiges los und die Stimmung steigerte sich deutlich. So bot der kleine Kreuzberger Kultklub doch die besten Rahmenbedingungen, um sich auf die ersten Liveshows von Aktiv Dødshjelp in heimischen Gefilden zu freuen.

Wie man hörte sollen die Liveshows von Aktiv Dødshjelp sehr berüchtigt sein. Gleich vom ersten Song ließen die Norweger keinen Zweifel daran. Explosiv ging es gleich los mit dem Titeltrack der aktuellen Scheibe „Send Dudes“. Die Band verortet man irgendwo zwischen melodischen Punk, Hardcore und Stoner Heavyness. Eine Mischung aus Kvelertak und Turbonegro bis hin zu Kyuss trifft es wohl ganz gut. Was für ein Abriss machte sich da auf den Weg, die in norwegischer Sprache gehaltenen Songs bretterten somit unentwegt durch den kleinen Laden. Pure Energie und wahnsinnig intensiv, gab es hier herrlich auf den Sack. Allein schon ein Song wie „Kompis med Våpen“, der mit dem Chorus „Bang Bang Bang“ einfach die Anwesenden treffsicher zum mitgröhlen aufforderte, funktionierte ohne Umwege direkt. Weiter angeheizt, war der Aktionsradius auf der Bühne immens, und befeuerte den Pit nur noch mehr. Großartige Tracks wie „Dolce Vita“ „Trimma Lighter“ oder das melodisch punkige mit einem Ohoho-Mitsing-Part „Fakked Med Oss“ war einfach sensationell stark und bot einen starken Abschluss. Und hievten die Show auf ein enormes Energie-Level, was ich schon länger nicht bestaunen konnte, bei mir einen enorm positiven Eindruck hinterließ.

Also, Aktiv Dødshjelp habe ich damit einfach nur noch mehr lieben gelernt, die Band überzeugt auf Album sowieso, und mit dieser Livequalität haben sie einfach viele Herzen der Hauptstadt erobert. Klasse. Reichlich begeistert macht ich mich auf den Heimweg, um jetzt schon zu wissen, die Band werde ich ziemlich sicher auf der nächsten Tour unbedingt sehen wollen. Wooow!